Die Erstellung einer Prioritätenliste für künftige Investitionen beschäftigte die Stadtratsmitglieder in der vergangenen Woche. Auf Forderung der Regierung von Oberfranken, so stand es auf der Tagesordnung für die vergangene Sitzung zu lesen, sollten sich die Ratsmitglieder mit Maßnahmen auseinander setzen, die für das Wohl der Stadt notwendig und trotz angespannter finanzieller Lage unumgänglich sind.
Im Grunde alles keine Besonderheit, auch andere Städte gehen so vor, um Vorschlagslisten
für beispielsweise Sanierungen für Schulen, Straßenbaumaßnahmen oder soziale
Themen zu erarbeiten. Bei knappen Budgets bleiben erfahrungsgemäß meist Investitionen in
Freizeit und Kultur auf der Strecke. Deshalb sind besonders in diesem Bereich innovative
Lösungen gefragt.
Im Gesundheits- und Freizeitbereich kann sowohl Stadt und
Landkreis mit jeweils einer Therme punkten. Für Besucher ein attraktives Angebot, dem jeweilig
finanziell Verantwortlichem dürften jedoch aufgrund der jährliche auflaufenden Defizite
die Sorgenfalten auf der Stirn stehen.
Landrat Hermann Hübner, der seit April der
Therme Obern sees eine neue Preisstruktur verordnet hat, zeigt sich gegenüber Kooperationen
mit der Lohengrin Therme zur gegenseitigen Vermarktung, aufgeschlossen.
"Die
Notwendigkeit einer Zusammenarbeit ergibt sich schon aus den Besucherzahlen.
Synergieeffekte müssen mehr genutzt werden. Gäste, die beide Bäder nutzen, sollten
Vergünstigungen haben. An eine richtige Kombikarte ist jedoch bisher noch nicht gedacht", so
Hermann Hübner. Als mutigen Schritt bezeichnet der Landrat die Kostenfreiheit für Kinder
und Gruppen in der Therme Obernsees. "Für mich ist diese Maßnahme der einzig richtige
Weg, der langfristig mehr Gäste anlocken wird".
Auswertungen müssten
belegen, wie sich das Verhältnis zwischen mehr Besuchern und eventuell weniger Eintrittsgeld
über andere Einnahmen, zum Beispiel in der Gastronomie oder im Saunabereich, kompensieren
ließe. "Wir stehen eben in einem harten Wettbewerb" so Hübner.
"Meiner Meinung nach, ist jedoch nur ein Weg nach vorne, auch wenn erstmals Kosten anfallen, der
richtige. Sollten wir ir gendwann unseren Gästen nur noch ein marodes Bad bieten
können, würde ich dies als Fehlinvestition bezeichnen. Ich bin mir si cher, dass unsere
Therme auch in Zukunft weitere Subventionen erfordern wird".