Kriminalstatistik der Polizei: Bürger können sich in Franken sicher fühlen

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Jedes Jahr im März werden in Bayern die Kriminalstatistiken veröffentlicht. Foto: Hänseler
Jedes Jahr im März werden in Bayern die Kriminalstatistiken veröffentlicht.  Foto: Hänseler

Die drei fränkischen Polizeipräsidien ziehen für das Jahr 2015 eine positive Bilanz. Franken zählt demnach zu den sichersten Regionen Deutschlands.

Weniger Straftaten, weniger Wohnungseinbrüche und eine gute Aufklärungsquote: Sichtlich erfreut hatte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Mittwoch die gesamtbayerischen Zahlen zur Kriminalstatistik 2015 präsentiert. Allerdings gab es auch einen Problembereich. Sorgen bereitet dem Innenminister nämlich die steigende Zahl der Straftaten durch Ausländer. "Es kommen nicht nur Friedensengel in unser Land. Wir brauchen eine klare Begrenzung der Flüchtlinge, weil uns das sonst auch in krimineller Hinsicht über den Kopf wächst."


Oberfranken: Rückgang bei den Diebstahlsdelikten

Am Donnerstag wurden dann auch die Kriminalstatistiken der Regierungsbezirke Unter-, Mittel-, und Oberfranken veröffentlicht. Größere Abweichungen zu den bayerischen Zahlen gab es nicht. Auch in Franken wurde mancherorts eine steigende Zahl von Straftaten durch Ausländer registriert. Trotzdem betonten alle drei Polizeipräsidenten, dass sich die Bürger in Franken sicher fühlen können.

Für Oberfranken zog Polizeipräsident Reinhard Kunkel "eine gute Sicherheitsbilanz". Oberfranken würde zu einer der sichersten Regionen in Bayern zählen. Die Vielzahl ausländerrechtlicher Verstöße wirke sich aber auch deutlich auf die Kriminalstatistik aus. "Ohne diese Straftaten ließe sich im Jahr 2015 ein Rückgang der Fallzahlen feststellen."

Einen erkennbaren Rückgang verzeichnet man in Oberfranken in den Bereichen Gewaltkriminalität, Sachbeschädigung, Straßenkriminalität sowie Raub- und Diebstahlsdelikte. Leichte Steigerungen registrierte man bei "Straftaten gegen das Leben" sowie im Bereich Wohnungseinbrüche.



Ein starker Zuwachs um fast 30 Prozent wurde bei der politisch motivierten Kriminalität festgestellt. Besonders im Bereich Rechtsextremismus ist ein deutlicher Anstieg erkennbar. "Dies ist der Höchststand in Oberfranken seit der statistischen Auswertung", so Kunkel.


Mittelfranken: Fallzahlen durch Flüchtlingssituation geprägt

Auch für Mittelfranken zog Polizeipräsident Johann Rast eine positive Bilanz. "Trotz der Zuwächse in einzelnen Deliktsbereichen gab es gerade in den Bereichen, die die Sicherheit jedes Einzelnen betreffen, rückläufige Zahlen." Somit sei der Regierungsbezirk Mittelfranken nach wie vor eine Region, "in der sich die Bewohner sicher fühlen können und in der es sich lohnt zu leben".

Wie auch in Oberfranken, seien die Fallzahlen stark durch die Flüchtlingssituation geprägt gewesen, "da die Mehrzahl der Flüchtlinge, bedingt durch die Umstände ihrer Einreise, Straftaten gegen das Aufenthaltsgesetz bzw. Asylverfahrensgesetz begehen".


Die Raubstraftaten sind in Mittelfranken, nach deutlichen Anstiegen in den vergangenen zwei Jahren, wieder gesunken. Ebenso die Anzahl der Körperverletzungsdelikte. Erfreulich: Im Bereich "Wohnungseinbruchdiebstahl" sanken die Fallzahlen erstmals seit 2014 wieder. Hingegen ist, wie im Regierungsbezirk Oberfranken, bei den Sexualdelikte nach einem niedrigen Wert im Jahr 2014 ein Anstieg der Fallzahlen von 791 auf 850 Fälle festzustellen.

Eine Auffälligkeit gab es in Mittelfranken bei den politisch motivierten Straftaten: Im "Phänomenbereich Links" kam es im Jahr 2015 zu einer merklichen Steigerung der Fallzahlen. Dabei kletterten diese um 77 Fälle auf insgesamt 195 Straftaten. Im Vergleich zum Vorjahr stellt dies einen Zuwachs von 65,3 Prozent dar.


Aufklärungsquote gestiegen

Auch die unterfränkische Polizei zeigte sich zufrieden mit der Entwicklung. Die Gefahr, Opfer einer Straftat zu werden, sank in Unterfranken 2015 noch einmal im Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig stieg die Aufklärungsquote auf 68,4 Prozent (plus ein Prozentpunkt im Vergleich zum Vorjahr), berichtete Polizeipräsident Gerhard Kallert.

Im vergangenen Jahr wurden in Unterfranken 50.817 Straftaten registriert - ein Rückgang um 3,5 Prozent im Vergleich zum Jahr 2014. Pro 100.000 Einwohner wurden demnach insgesamt 3912 Delikte aktenkundig - ebenfalls 3,5 Prozent weniger als 2014.


Hier geht es zur Sicherheitsbilanz des Polizeipräsidiums Unterfranken

Ein Rückgang wurde unter anderem bei der Straßenkriminalität und der Körperverletzung festgestellt, die Zahl der Wohnungseinbrüche ging ebenfalls leicht zurück. Sorge bereitet der Polizei hingegen unter anderem die Verlagerung der Drogenbeschaffung ins Internet.