Forscherin der Uni Bayreuth entdeckt neue Spinnenart: Sie benennt sie nach ihrer Deutschlehrerin
Autor: Redaktion
Bayreuth, Dienstag, 15. Sept. 2020
Eine Forscherin der Uni Bayreuth hat eine spektakuläre Entdeckung gemacht. Sie hat eine neue Spinnenart gefunden und zoologisch beschrieben. Bei der Benennung bedachte sie ihre ehemalige Deutschlehrerin.
Neue Spinnenart von Forscherin der Uni Bayreuth entdeckt: Charlotte Hopfe hat im Hochland von Kolumbien eine neue Spinnenart entdeckt, berichtet die Universität Bayreuth. Die Doktorandin promoviert zum Thema "Spinnenseide" und befand sich auf einem Forschungsaufenthalt in Kolumbien, als sie das bislang unbekannte Tier fand.
Die Spinne ist in einer Höhe von über 3.500 Metern in der zentralen Kordillere unweit der Pazifikküste heimisch. In der Zeitschrift PLOS ONE stellt die Bayreuther Wissenschaftlerin die von ihr "Ocrepeira klamt" genannte Spinnenart vor.
"Den zoologischen Namen 'Ocrepeira klamt' habe ich gewählt, um an meine Deutschlehrerin Ulrike Klamt aus meiner Gymnasialzeit zu erinnern. Der Enthusiasmus, mit dem sie ihrem Beruf nachgeht, und das Interesse, das sie für ihre Schüler und für Literatur aufbringt, sind für mich ein Vorbild", sagt Charlotte Hopfe.
Wissenschaftlerin sammelt mehr als 100 Spinnen ein
Die Kordilleren in Kolumbien sind bekannt für eine ungewöhnliche große Artenvielfalt. Dabei verteilen sich die Lebensräume dieser Arten auf Höhenlagen mit sehr verschiedenen Klimabedingungen, Vegetationen und Ökosystemen.
Exemplare von mehr als 100 Spinnenarten hat die Bayreuther Forscherin in diesen Habitaten gesammelt und zoologisch bestimmt. Dabei war sie überwiegend in einer Region unterwegs, die erst seit dem Ende des kolumbianischen Bürgerkriegs im Jahr 2016 wieder für Forschungsarbeiten zugänglich ist.
In Höhenlagen von über 3.500 Metern hat sie die neue Spinnenart entdeckt, die sich von verwandten Arten durch die auffällige Struktur ihrer Fortpflanzungsorgane unterscheidet. Bei der Bestimmung dieser und vieler weiterer Spinnen-Exemplare erhielt Hopfe tatkräftige Unterstützung von Forschern der kolumbianischen Universidad del Valle in Cali, mit der die Universität Bayreuth eine Forschungskooperation hat. Kolumbien wurde im Rahmen der Internationalisierungsstrategie der Universität Bayreuth als ein Schwerpunkt-Land identifiziert, weswegen die Universität Bayreuth mit mehreren kolumbianischen Universitäten enge Zusammenarbeit pflegt.
Im Januar fand eine Frau aus Oberfranken eine Nosferatu-Giftspinne in ihrem Schlafzimmer. Seit ein paar Jahren werden immer wieder Exemplare nördlich der Alpen gesichtet.