"Euro wird nicht auseinanderfallen"

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Dr. Theo Waigel (zweiter v.l.) mit Sparkassen-Vorstandsvorsitzendem Siegmund Schiminski und den Vorstandsmitgliedern Wolfram Münch und Wolfgang Hetz (v.l.).
Dr. Theo Waigel (zweiter v.l.) mit Sparkassen-Vorstandsvorsitzendem Siegmund Schiminski und den Vorstandsmitgliedern Wolfram Münch und Wolfgang Hetz (v.l.).

Der frühere Bundesfinanzminister Dr. Theo Waigel ist überzeugt "von unserer gemeinsamen europäischen Währung und unserem Europa". In seiner Amtszeit unterschrieb er für die Bundesregierung 1992 den Vertrag über die Währungsunion in Maastricht, was ihm in Deutschland den Titel "Vater des Euro" einbrachte.

Waigel war bei der 12. Bayreuther Börsennacht der Sparkasse zu Gast und referierte vor rund 1.200 Zuhörern.
Kaum ein Tag vergeht ohne eine "Schreckensmeldung" über Europa und den Euro. Doch ist wirklich alles so schlecht?

Waigel sagte dazu in seinem Vortrag: "Ich möchte in keiner anderen Zeit leben als in der heutigen. Gab es eine Zeit, in der für alte Menschen, Bildung, Kinder oder Behinderte mehr getan wurde als jetzt?"
Die Menschen sollten sich laut Waigel ein realistisches Verhältnis zum Thema "für und gegen Europa" bewahren. "Mir fehlt in Deutschland eine rationale Auseinandersetzung mit dem Euro", erklärte er. Er werde oft gefragt, ob der Euro der Preis der deutschen Einheit gewesen sei. Nein, betonte Waigel, der Prozess war vorher schon lange im Gange.

Nach den Worten des früheren Bundesfinanzministers ist es auch heute nicht schwieriger als vor 20 Jahren, die Währung zu verteidigen.


"Wir müssen das Grundprinzip der Nachhaltigkeit in die europäische Währungspolitik übertragen. Die Währung von China wird in den nächsten Jahren die drittstärkste Währung der Welt. Würde ein einzelnes europäisches Land dann noch eine Rolle spielen?"

Waigel weiter: "Ich bin überzeugt, dass der Euro nicht auseinanderfallen wird. Die meisten Länder werden es schaffen. Jeder Staat muss seine Hausaufgaben machen, um seine Tragfähigkeit zu sichern. Denn ein Auseinanderbrechen der Währungsunion wäre eine totale Katastrophe. Eine staatliche Insolvenz wäre teurer als der Weg, den wir jetzt gehen."