Für die SpVgg Bayreuth geht es in den kommenden Wochen um alles. Mehrere Hunderttausend Euro müssen her, damit der Traditionsverein nicht Insolvenz anmelden muss. In einem emotionalen Statement wendet sich der Klub an seine Fans.
Paukenschlag in Bayreuth: Der aktuelle Regionalligist (vierte Liga), die Spielvereinigung (SpVgg) Bayreuth, ist auf viel Geld angewiesen. Wie Geschäftsführerin Nicole Kalemba in einem öffentlichen Statement festhält, handelt es sich dabei um Altlasten und Beitragsforderungen der Berufsgenossenschaft des Fußballvereins. Diese müssen bis zu einem fixen Termin im Jahr 2025 beglichen werden, sonst droht der "Oldschdod" die Insolvenz. "Die Situation ist ernst", erklärt die Kalemba.
Dennoch herrscht Zuversichtlichkeit im Verein, der nun eine Crowdfunding-Kampagne ins Leben gerufen hat. Mehrere Hunderttausend Euro braucht die 1921 gegründete Spielvereinigung laut eigenen Angaben, um fortbestehen zu können. Deshalb sei der Verein jetzt auf Spenden aus der Öffentlichkeit angewiesen. Wenn der Betrag zusammenkommt, soll es für Fans, Gönner und Spender auch Gegenleistungen geben, wie der Klub bekanntgibt.
"Müssen jetzt handeln": SpVgg Bayreuth braucht halbe Million Euro - Crowdfunding-Kampagne läuft
"Die finanzielle Situation der Spielbetriebs GmbH ist mehr als kritisch. Wir reden hier von einer 103-jährigen Vereinstradition", betont die Geschäftsführerin der SpVgg Bayreuth in der Verlautbarung eindrücklich. Die kontinuierliche Existenz des Fußballs in der Stadt sei laut Kalemba nicht mehr nur eine Bitte, sondern "ein inständiges Gebet", das von den Menschen verstanden werden müsse, die eine emotionale Bindung zu dem Klub haben.
Durch Altlasten, insbesondere aus der Drittligasaison und "erhebliche Beitragsforderungen der Berufsgenossenschaft", sieht sich die SpVgg Bayreuth derzeit gezwungen, dringende Maßnahmen zu ergreifen, um wirtschaftlich wieder auf Kurs zu kommen. Kalemba verkündet, dass der Verein eine Crowdfunding-Aktion gestartet hat, um bis zum 31. Mai 2025 insgesamt 500.000 Euro zu sammeln. "Wir müssen jetzt handeln", erklärt sie.
Die Geschäftsführerin hebt hervor, dass es das Ziel sei, den Verein strategisch weiterzuentwickeln und langfristig zu stabilisieren. Die finanzielle Instabilität der Vergangenheit dürfe nicht zur Norm werden, mahnt sie. Bei der seit Wochen vorbereiteten Kampagne stehe die Förderung des herausragenden Nachwuchsleistungszentrums im Vordergrund. Ziel sei es, jungen Talenten eine klare Perspektive zu bieten, in die erste Mannschaft aufzurücken, um sie langfristig an den Verein zu binden.
"Attraktive Kompensation": Verein wendet sich an Fans - Aktion zur Rettung gestartet
Neben dem Engagement für den Nachwuchs, betont Kalemba die Wichtigkeit der Inklusion, insbesondere durch das Team Bananenflanke. "Sie alle haben es verdient, genauso wie unsere unglaublichen Fans, Sponsoren und Partner", fügt sie hinzu.
Die SpVgg Bayreuth gewährt ihren Unterstützern demnach Mitspracherecht bei der Vereinsentwicklung. Jeder könne an der Aktion teilnehmen, der Mindestbeitrag beträgt 25 Euro. Als Dankeschön gibt es "attraktive Kompensationen", heißt es im Statement der Spielvereinigung. Sollte das Finanzierungsziel erreicht werden, hätten alle Investierenden die Möglichkeit auf eine Gegenleistung. Der Fokus liege darauf, den traditionsreichen Fußballstandort Bayreuth zu sichern und ihm langfristig Perspektiven zu geben.