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Bayreuther Rathaus wird zum Radiosender - aber nur zu speziellen Anlässen


Autor: Strahinja Bućan, Agentur dpa

Bayreuth, Mittwoch, 24. Januar 2024

Im zwölften Stock des Bayreuther Rathauses findet sich jetzt die Ausstattung für ein Radiostudio. Dass das Verwaltungsgebäude zum Sender wird, hat aber einen ernsten Hintergrund.
v.l.: Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, Mischa Salzmann, Geschäftsführer "Radio Mainwelle", Christian Höreth, Redaktionsleiter „Radio Mainwelle“, Bernd Rasser, Geschäftsleiter "Radio Mainwelle", Peter Maisel, Geschäftsführer TMT, Berufsmäßiger Stadtrat Ulrich Pfeifer und Michael Schlie von TMT.


Der Oberbürgermeister als Radio-Sprecher - aber nicht zur lockeren Unterhaltung der Hörerschaft, sondern für ernsthafte Notfälle: Die Stadt Bayreuth hat die technischen Möglichkeiten geschaffen, um im Falle eines großen Stromausfalls ein Radio-Notprogramm aus dem Rathaus senden zu können.

Die Notstromversorgung sei hierfür ertüchtigt und eine Radio-Antenne auf dem Rathausdach installiert worden, teilte eine Sprecherin der Stadt am Dienstag (23. Januar 2024) mit. Bayreuth sei eine der ersten deutschen Städte mit einem derartigen Notfall-Radio, hieß es weiter. Dafür hat die Stadt einen Raum im zwölften Stock des Neuen Rathauses zum Studio umgebaut.

Ein Studio im Bayreuther Rathaus - So funktioniert das Notfall-Radio der Stadt

So könne im Fall eines Blackouts das Notfall-Radio auf Sendung gehen, um die Bevölkerung zu informieren - und zwar über die Frequenz des lokalen Senders Radio Mainwelle. "Natürlich werden wir als Stadt im Falle eines Blackouts auch weiterhin auf bewährte Kommunikationsmittel wie Lautsprecherdurchsagen zurückgreifen, aber mit dem neuen Notfall-Radio können wir viel schneller viel mehr Menschen zielgerichtet und der aktuellen Lage angepasst erreichen", so der Bayreuther Stadtrat Ulrich Pfeifer.

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Doch dazu bräuchten die Bürgerinnen und Bürger ein Radio ohne Netzbetrieb, also mit Batterie-, Dynamo oder Solarbetrieb, sagte Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (CSU). Denn bei einem längerfristigen und flächendeckenden Stromausfall würden letztlich irgendwann auch die Warn-Apps auf den Mobiltelefonen nicht mehr weiterhelfen, da beispielsweise die Netze ausfallen. "Daher ist das Notfall-Radio die beste Möglichkeit für eine Stadt, ihre Bürger in solch einem Krisenfall, von dem wir alle hoffen, dass er niemals eintritt, dauerhaft zu informieren – wenn erforderlich rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche."

Gleichzeitig verwies die Stadt auf einen von der Stadt aufgelegten "Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen". Dieser enthält anhand einer persönlichen Checkliste unter anderem einen Überblick zu empfohlenen Vorräten an Lebensmitteln und Medikamenten, zu nützlichen Geräten im Haushalt – wie zum Beispiel batteriebetriebene Radiogeräte – und zu den empfohlenen Inhalten eines Notgepäcks. Er listet auch die wichtigsten Notfalltelefonnummern und Internetadressen zum Thema Notfallvorsorge/Katastrophenhilfe auf und gibt wertvolle Tipps zur Sicherung wichtiger persönlicher Dokumente.

Gaskocher, Powerbank und Kurbelradio: Hier gibt es die Notfallausrüstung für den Blackout

Im Falle einer Notsituation, wie zum Beispiel einem Blackout, könne sich die Kreisverwaltungsbehörde beileibe nicht um alles kümmern, so die Verantwortlichen der Stadt. Daher sei die vorausschauende Hilfe zur Selbsthilfe der Bevölkerung gefragt und unabdingbar. Hierfür könne das neue Notfall-Radio einen wichtigen Beitrag leisten.

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