Impfzentren in Franken: Immer mehr Termine werden abgesagt - droht Impfstoffvernichtung?
Autor: Kilian Nickol
Bayreuth, Samstag, 15. Mai 2021
Die Impfzentren in Bayreuth, Bamberg und Aschaffenburg bekommen immer wieder Terminabsagen von Patienten. Besonders bei einem Impfstoff kommt es wieder dazu, dass Impfungen nicht wahrgenommen werden.
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In den Impfzentren in Franken kommt es immer wieder zu Terminabsagen. Schätzungen aus Bayreuth zufolge sind ein bis drei Prozent der Termine betroffen, in Bamberg werden rund acht Prozent der Zweitimpfungen gecancelt. Das Impfzentrum Aschaffenburg spricht hingegen von einem "beinahe vernachlässigbarem Anteil der Termine, die abgesagt werden".
Terminabsagen im Impfzentrum: Deswegen canceln Patienten die Impfung
Die Hauptgründe für Impftermin-Absagen sind in allen befragten Impfzentren ähnlich:
- Krankheit
- berufliche Gründe
- Urlaub
Zusätzlich seien auch Quarantäne, Krankenhausaufenthalte oder die Sorge vor Nebenwirkungen ein Thema bei Terminabsagen in Bayreuth, erklärt die Pressesprecherin des Landratsamtes, Karen Görner-Gütling. Am häufigsten wird hier für den Impfstoff Vaxzevria von Astrazeneca abgesagt. In Aschaffenburg ist das anders: "Dass jemand aufgrund eines Impfstoffes absagt, kommt im Regelfall nicht vor", erklärt Sven Simon vom Landratsamt.
So häufig werden Impftermine in den fränkischen Impfzentren abgesagt
Bei den Zahlen für Absagen unterscheiden die Impfzentren zwischen Erst- und Zweitimpfung. In Bayreuth werden circa ein bis drei Prozent der Erstimpfungen abgesagt, in Bamberg sind es laut Impfzentrum weniger als ein Prozent. Bei den Zweitimpfungen fällt der Prozentsatz an Absagen deutlich höher aus: Die Bamberger Impfeinrichtung spricht von rund acht Prozent. In Bayreuth wünschen sich viele Personen eine Verschiebung des Zweittermins: "Alleine am Montag mussten diesbezüglich mehr als 70 Telefongespräche geführt werden", erklärt Görner-Gütling.
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Kurzfristige Absagen können in den Impfzentren zu Schwierigkeiten führen. "Der Impfstoff ist für diesen Tag für die Impflinge explizit bereitgestellt worden und auch mit der Vereinbarung des Erstimpftermins für die Folgeimpfung reserviert. Durch die Verschiebung müssen wir mit unserer Hotline zeitnah für Ersatzimpflinge sorgen, weil Impfstoffe nur begrenzt haltbar sind", erklärt Görner-Gütling. Bei BioNTech belaufe sich die Haltbarkeit auf fünf Tage nach der Lieferung. Terminabsagen können deshalb auch umfangreiche Nacharbeiten in der bayerischen Impfsoftware notwendig machen.