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"Panne" am Ochsenkopf: Söder kommt zur Eröffnung - doch die neue Attraktion kann gar nicht fahren


Autor: Robert Wagner

Bischofsgrün, Dienstag, 02. Januar 2024

Mit viel Bohei und prominentem Besuch sollte am Freitag die neue Seilbahn am Ochsenkopf eröffnet werden. Wurde sie auch - doch das Wetter machte den Betreibern einen Strich durch die Rechnung.
Am Freitag sollte die neue Ochsenkopf-Seilbahn eröffnen. Eine Probefahrt musste aber wegen Sturmtief "Zoltan" ausfallen.


Die neue Gondelbahn am Ochsenkopf im Fichtelgebirge ist fertig und kann in Betrieb gehen - doch zum offiziellen Start am Freitag spielte das Wetter nicht mit: Die Bahn konnte wegen des Sturms nicht fahren, wie es auf der Homepage der Betreiber hieß. Auch eine dichte Schneedecke fehlte noch im fränkischen Mittelgebirge.

40 Zehn-Personen-Gondeln bringen die Menschen künftig auf den 1024 Meter hohen Berg. So können rund 2000 Personen pro Stunde auf den Ochsenkopf gelangen, wie die Ferienregion Fichtelgebirge mitteilte. Die Anlage ist barrierefrei gestaltet und soll neben Skisportlern im Winter in den anderen Jahreszeiten auch Wanderern und Ausflüglern dienen. Die Bauarbeiten an der neuen Seilbahn hatten im März 2023 begonnen. Ihr Vorgänger, ein Doppelsessellift, war 32 Jahre alt.

Neue Bahn am Ochsenkopf soll Tourismus stärken - Söder mit Seitenhieb gegen Bundesregierung

Der Bau der Seilbahn an der Nordseite des Ochsenkopfs hat nach Angaben des Landratsamts Bayreuth etwa 25,6 Millionen Euro gekostet. Knapp 7,7 Millionen Euro habe der Freistaat Bayern beigesteuert. Im Frühjahr 2024 soll auch an der Südseite des Berges eine neue Seilbahn gebaut werden und die derzeitige Bergbahn aus dem Jahr 1997 ersetzen. Der Neubau an der Südseite des Ochsenkopfs soll 15,6 Millionen Euro kosten. Der Freistaat fördert den Bau der südlichen Bahn nach Angaben des Landratsamts mit 4,67 Millionen Euro.

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Durch die neuen Kabinen sollen Besucherinnen und Besucher am Ochsenkopf "eine völlig neue Transportqualität" erleben, heißt es von den Betreibern. Die Fahrt mit den neuen Bahnen laufe schneller, komfortabler und vor allem barrierefrei ab - zumindest, wenn sie denn fährt. Weniger als sieben Minuten dauere eine Fahrt von der Talstation in Bischofsgrün bis zum Gipfel.

Landrat Florian Wiedemann ist sich sicher: „Diese Bahnen bieten eine völlig neue Qualität und werden die Attraktivität des Ochsenkopfs massiv steigern.“ Und er ergänzte: „Wir sind hier mit dem ambitionierten Ziel angetreten, in nur neun Monaten vom Abriss der alten Zweier-Bahn bis zur Einweihung der neuen Zehner-Kabinen alle Hürden zu meistern. Das ist uns gelungen – und hierfür möchte ich allen Beteiligten danken!“ Der Landrat betonte zudem, dass das gesamte Vorhaben streng wasser- und naturschutzrechtlich begleitet wurde. „Dadurch, dass wir auf der bestehenden Seilbahntrasse geblieben sind, konnten wir die nötigen Eingriffe in die Natur auf ein Minimum reduzieren.“

Zur Eröffnung der Bahn war auch Ministerpräsident Markus Söder vor Ort, der die Veranstaltung für einen Seitenhieb gegen die Bundesregierung nutzte: „Andere sparen, wir in Bayern investieren. Mit der Erneuerung der Ochsenkopf-Seilbahn setzen wir ein schönes und schwungvolles Zeichen für die Region", so Söder. Dabei hatte er zuletzt selbst die Ampel-Regierung aufgefordert, angesichts der Haushaltskrise auf Investitionen und eine Lockerung der Schuldenbremse zu verzichten. rowa/mit dpa