Senkrechtstarter der Bamberger SPD: Stadtmarketingchef Klaus Stieringer (rechts, hier mit Bürgermeister Wolfgang Metzner). Viele trauen dem 45-Jährigen auch eine erfolgreiche OB-Kandidatur zu. Doch unumstritten ist er nicht. Foto: Ronald Rinklef
Gerüchte und Kritik prasseln diese Woche auf Klaus Stieringer ein. Was ist dran an den Spekulationen, er wolle 2020 OB-Kandidat der SPD werden? Was plant Amtsinhaber Starke, der dann 63 Jahre alt sein wird? Und kann es sein, dass die CSU einen SPD-Kandidaten unterstützt?
Gerüchte, Prophezeiungen und immer wieder Kritik. Klaus Stieringer muss viel über sich ergehen lassen in diesen sonnigen Märztagen. Neuestes Szenario: Nachdem der umstrittene Senkrechtstarter der Bamberger SPD innerhalb weniger Monate vom Stadtrat der Bamberger Realisten zum Chef der elfköpfigen SPD-Fraktion aufstieg, wird er nun sogar als künftiger gemeinsamer OB-Kandidat von SPD und CSU gehandelt.
Der Grund mag nicht unbedingt einleuchten, ist aber ein Fakt: Die Debatte um den Vorsitz des Wirtschaftsbeirats und das Angebot des IHK-Präsidenten Heribert Trunk hat bei gut informierten Beobachtern die Frage aufgeworfen, welche Ziele Klaus Stieringer für die Zukunft verfolgt. Der 45-Jährige ist derzeit Stadtmarketingchef, Vorsitzender der SPD-Fraktion, Mitglied des Sparkassenverwaltungsrats und neuerdings auch Vorstand im Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt.
Fünf Jahre vor der nächsten OB-Wahl im Jahr 2020 könnte man die Debatte um Stierunger oder Starke als verfrühten Herbststurm abtun. Niemand weiß, in welcher Lage sich Bamberg in einem halben Jahrzehnt befindet und wie sich in der Zwischenzeit der Stadtrat verändert. Andererseits verwundert es doch, mit welcher Hartnäckigkeit die Gerüchteküche dem aus Bremen stammenden Wahlbamberger Ambitionen auf das höchste Amt unterstellt. Schon vor einem Jahr kursierte ein Brief einer SPD-Stadträtin, der dieses Szenario ausmalte - mit warnendem Unterton.
Und nun Dieter Weinsheimer von den Freien Wählern. Der dienstälteste Stadtrat spricht offen darüber, dass Stieringer zum OB-Kandidaten aufgebaut werden soll und unterstellt ihm weitreichende Karrierepläne. "Wir nehmen diese Option sehr ernst", sagt Weinsheimer im Brustton der Überzeugung. Glaubt man ihm, ist die Kandidatur Stieringers unausweichlich: "Ich gehe fest davon aus, dass OB Starke nicht mehr kandidieren wird." Ist das so? Bambergs seit 2006 im Amt befindlicher Oberbürgermeister wirkt im achten Amtsjahr weder amtsmüde, noch weniger dynamisch als früher. Auch wenn auffällt, dass sich Starke in vielen Sitzungen mittlerweile von Bürgermeister Christian Lange (CSU) vertreten lässt und dass er die Bühne des bayerischen und deutschen Städtetags den politischen Niederungen in seiner Heimatstadt häufiger als früher vorzieht, so traut man Starke doch nicht zu, dass er schon in wenigen Jahren aufs Altenteil wechselt.
Starke freilich ist auch ein Diplomat. Er hält sich alle Entscheidungen offen. Auf die Frage unserer Zeitung, ob er auch 2020, dann im Alter von 63 Jahren, kandidieren wolle, erklärt er, dass ihn das Amt des Oberbürgermeisters immer noch mit großer Freude und Begeisterung erfülle. Er hoffe, dass ihm dieser Elan und der Spaß an der Tätigkeit erhalten bleibe. Doch kein Mensch könne für einen so langen Zeitraum eine verlässliche Vorhersage treffen. Wörtlich sagte Starke: "Ob ich erneut kandiere? Ich schließe nichts aus."
Ob das reicht, um die Spekulationen um den möglichen Nachfolger Stieringer zu stoppen, ist freilich fraglich. Auch Peter Gack, Urgestein der Bamberger Grünen, ist einer von jenen, die nicht daran glauben, dass Starke mit 63 noch einmal den Hut in den Ring werfen wird. Dass unter diesen Umständen der Name Stieringer gehandelt wird, wundert Gack nicht. "Er ist ein ernst zu nehmender Kandidat."
Klaus Stieringer selbst versucht den Eindruck zu zerstreuen, es gebe langfristige Planungen für seine Zukunft. "Ich liebe meinen derzeitigen Job und sehe überhaupt keine Veranlassung etwas anderes zu machen", sagt der Chef der SPD-Fraktion und meint damit sowohl den Posten des OB-Kandidaten als auch den eines gemeinsamen Wirtschaftsreferenten für Stadt und Landkreis. Seit etwa einem Jahr ist Stieringer Mitglied bei der SPD. Entgegen anderslautenden Behauptungen bestreitet er, gleichzeitig in einer CSU-Gruppierung im Landkreis mitzuarbeiten und ebenso den Wahlkampf von Landrat Johann Kalb (CSU) gemanagt zu haben, wie ihm Kritiker vorwerfen. Der nächste OB-Kandidat der SPD - für Stieringer wird es erneut OB Starke sein. "Wir werden alles dafür tun, dass OB Strarke seine Arbeit weiter macht."
In der Bamberger SPD nimmt man die Spekulationen um die echten oder vermeintlichen Ambitionen des Fraktionsvorsitzenden mit Verwunderung wahr. Kreisvorsitzender Felix Holland spricht davon, dass es derzeit keine OB-Debatte in der SPD gebe. Holland bestätigt freilich, dass die Entwicklungen in der Bamberger SPD intern kontrovers beurteilt werden. "Es gibt unterschiedliche Strömungen." Deutlicher wird der SPD-Unterbezirksvorsitzende Jonas Merzbacher. Er spricht davon, dass man die Kritik etwa an der Ämterhäufung Stieringers ernst nehme und Klärungsbedarf sehe. Doch einen Vorwurf könne man nicht konstruieren: "Das waren alles demokratische Wahlen."
Bleibt die Frage an den CSU-Fraktionsschef Helmut Müller, ob er sich vorstellen könne, den jetzigen Koalitionspartner 2020 als OB-Kandidaten zu unterstützen. Zumindest hier gibt es klare Antworten. Die CSU schließt es demnach aus, einen Klaus Stieringer als OB-Kandidaten zusammen mit der SPD aufzustellen. Sollte ihn die SPD auf den Schild hieven, werde man mit einem eigenen Kandidaten oder einer eigenen Kandidatin dagegenhalten. Besonders bange ist Müller nach eigener Aussage vor Stieringer nicht: Der Stadtmarketingchef polarisiere und sei in Bamberg nicht besonders beliebt, sagt Müller.
... wenn man bedenkt, wie Starke einst erst erfolgreich war: Nach zwei erfolglosen Versuchen hat er es über die Vereinen probiert und es geschafft: Überall in den Vorstand und damit bekannt werden. Nebenbei: Nicht jedem Verein hat das gut getan! Stieringer ist heute auch überall präsent wo es Vorstandsposten in Vereinen gibt. Zwischenzeitlich ist zwischen Stieringer und Starke eine Männrefreundschaft entstanden und der know-how Transfer kommt nicht von ungefähr. Da ist es schon recht naiv, sich mit dem Argument, 2020 sei ja noch weit, zu betäuben. Es ist nämlich auch NICHT zu erwarten, dass eine CSU unter Dr. Müller überhaupt einen Gegenkandidaten aufstellt. Das ist ja schon einmal passiert. Die Gerüchte werden von denjenigen geschürt, die wissen, wie Leute wie Stieringer arbeiten und die auch wissen, welche informellen Vereinbarungen es gibt. Man will hier ein Unheil für Bamberg abwenden BEVOR es zu spät ist. Zugegeben, der bessere Weg wäre, der CSU endlich einmal Dampf zu machen. Aber die scheint sich ja in ihrer Rolle des unsichtbaren Zweiten ganz wohl zu fühlen nach dem Motto: Dabei, aber nicht verantwortlich. Tja, da wird der Wähler noch ein weiteres dazu zu fügen haben: entbehrlich.
PeeVee
Wie oft hat Herr Stieringer jetzt schon die Partei gewechselt? Aber jetzt ist er ja in der OB-Partei. Da hat er ein paar Jahre Zeit, auf die Kandidatur hin zu arbeiten. Man sieht ihn ja jetzt schon oft genug publicityträchtig auf Fotos in der Zeitung. Doch was hat er bisher als "Citymanager" nachhaltiges beigetragen? Ständige Freiluftparties, die die Anwohner nerven, aber dem Einzelhandel in der Stadt geht es deswegen auch nicht besser. Viele Parkplätze, damit noch mehr Leute mit dem Auto bis vor den Laden fahren können, aber profitiert hat bisher kaum jemand davon, und in der Langen Straße "flanieren" macht auch keine Lust wegen der Abgase. Von einem zukünftigen OB muss schon etwas mehr kommen.
AndreasStenglein
Wenn zwei oder drei waafn oder einfach nur saudumm daherreden? Oder wenn es zwang und mehr sind? Setz’ dich mal an einen Wirtshaustisch mit fünf Personen. Dann sagt einer, dass er gehört hat, dass die Basketballer von Bamberg nach Hirschaid gehen. Und der andere sagt, „du spinnst, die bleim do“. Däham wird’s dä Fraa erzählt und die sächt am andern Tog ihrer Freundin, dass die Basketballer nach Hirschaid gehen, weil die Hirschaider ihnen fünf Millionen Geld gäm hom. Und bei dem Stieringer werden a poor Orschwaafn am Rondell gsocht hom, dass der Stieringer an Vogel hot und jetzät scho tut, als ob er OB wern wollet. Peng! Host es scho. Und der Holland hat nix anders zä do und sächt in am Nebensatz, dass die Entwicklungen in der Bamberger SPD intern kontrovers beurteilt werden und es unterschiedliche Strömungen gibt. Er beantwortet also etwas, was gar nicht gefragt ist. Hätte er gesagt, dass wir 2015 schreiben und die nächste OB-Wahl erst 2020 ist und er gar nicht weiß, ob er noch lebt und Parteivorsitzender ist und folglich die Frage nicht beantworten kann, wäre der Käs gegessen gewesen. So bekommt das Gerücht erst die richtige Nahrung. Das, was Merzbacher dem FT sagt, hätte er schon längst der Bamberger SPD sagen und auf Abstellung des Missstandes drängen können. Hier ist es für die Katz.
.....bamberger spd schlimmer geht es wohl nimmer aber ihr seid immer für ein highlight gut
ReuMak
Bis zur nächsten OB Wahl sind noch fünf Jahre Zeit. Sinnvoller als darüber zu spekulieren wer dann als OB Kandidat antritt, wäre es jetzt eine vernünftige und zukunftsgerechte Politik zu machen. Da können alle Politiker ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Das ist nämlich wichtiger als die Selbstdarstellung!
... wenn man bedenkt, wie Starke einst erst erfolgreich war: Nach zwei erfolglosen Versuchen hat er es über die Vereinen probiert und es geschafft: Überall in den Vorstand und damit bekannt werden. Nebenbei: Nicht jedem Verein hat das gut getan! Stieringer ist heute auch überall präsent wo es Vorstandsposten in Vereinen gibt. Zwischenzeitlich ist zwischen Stieringer und Starke eine Männrefreundschaft entstanden und der know-how Transfer kommt nicht von ungefähr. Da ist es schon recht naiv, sich mit dem Argument, 2020 sei ja noch weit, zu betäuben. Es ist nämlich auch NICHT zu erwarten, dass eine CSU unter Dr. Müller überhaupt einen Gegenkandidaten aufstellt. Das ist ja schon einmal passiert. Die Gerüchte werden von denjenigen geschürt, die wissen, wie Leute wie Stieringer arbeiten und die auch wissen, welche informellen Vereinbarungen es gibt. Man will hier ein Unheil für Bamberg abwenden BEVOR es zu spät ist. Zugegeben, der bessere Weg wäre, der CSU endlich einmal Dampf zu machen. Aber die scheint sich ja in ihrer Rolle des unsichtbaren Zweiten ganz wohl zu fühlen nach dem Motto: Dabei, aber nicht verantwortlich. Tja, da wird der Wähler noch ein weiteres dazu zu fügen haben: entbehrlich.
Wie oft hat Herr Stieringer jetzt schon die Partei gewechselt? Aber jetzt ist er ja in der OB-Partei. Da hat er ein paar Jahre Zeit, auf die Kandidatur hin zu arbeiten. Man sieht ihn ja jetzt schon oft genug publicityträchtig auf Fotos in der Zeitung. Doch was hat er bisher als "Citymanager" nachhaltiges beigetragen? Ständige Freiluftparties, die die Anwohner nerven, aber dem Einzelhandel in der Stadt geht es deswegen auch nicht besser. Viele Parkplätze, damit noch mehr Leute mit dem Auto bis vor den Laden fahren können, aber profitiert hat bisher kaum jemand davon, und in der Langen Straße "flanieren" macht auch keine Lust wegen der Abgase. Von einem zukünftigen OB muss schon etwas mehr kommen.
Wenn zwei oder drei waafn oder einfach nur saudumm daherreden? Oder wenn es zwang und mehr sind? Setz’ dich mal an einen Wirtshaustisch mit fünf Personen. Dann sagt einer, dass er gehört hat, dass die Basketballer von Bamberg nach Hirschaid gehen. Und der andere sagt, „du spinnst, die bleim do“. Däham wird’s dä Fraa erzählt und die sächt am andern Tog ihrer Freundin, dass die Basketballer nach Hirschaid gehen, weil die Hirschaider ihnen fünf Millionen Geld gäm hom.
Und bei dem Stieringer werden a poor Orschwaafn am Rondell gsocht hom, dass der Stieringer an Vogel hot und jetzät scho tut, als ob er OB wern wollet. Peng! Host es scho.
Und der Holland hat nix anders zä do und sächt in am Nebensatz, dass die Entwicklungen in der Bamberger SPD intern kontrovers beurteilt werden und es unterschiedliche Strömungen gibt. Er beantwortet also etwas, was gar nicht gefragt ist. Hätte er gesagt, dass wir 2015 schreiben und die nächste OB-Wahl erst 2020 ist und er gar nicht weiß, ob er noch lebt und Parteivorsitzender ist und folglich die Frage nicht beantworten kann, wäre der Käs gegessen gewesen. So bekommt das Gerücht erst die richtige Nahrung. Das, was Merzbacher dem FT sagt, hätte er schon längst der Bamberger SPD sagen und auf Abstellung des Missstandes drängen können. Hier ist es für die Katz.
.....bamberger spd schlimmer geht es wohl nimmer aber ihr seid immer für ein highlight gut
Bis zur nächsten OB Wahl sind noch fünf Jahre Zeit. Sinnvoller als darüber zu spekulieren wer dann als OB Kandidat antritt, wäre es jetzt eine vernünftige und zukunftsgerechte Politik zu machen. Da können alle Politiker ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Das ist nämlich wichtiger als die Selbstdarstellung!