Wird Bamberg jetzt wie Kopenhagen? Stadt installiert skandinavische Verkehrsinnovation
Autor: Clara Maria Wimmer
Bamberg, Montag, 03. April 2023
In Bamberg wurde jetzt eine besondere Idee aus dem skandinavischen Straßenverkehr übernommen. An mehreren Stellen in der Stadt hat die Verwaltung nach dem Kopenhagener Modell spezielle Hilfsmittel installiert.
- Bamberg: Innovation für Fahrradfahrer installiert
- Idee aus Kopenhagen durch den Unterstützungsfonds umgesetzt
- Vorrichtung soll Erleichterungen bringen
- "Durchaus gespaltene" Meinungen als erstes Feedback - wird aber "rege genutzt"
Seit Kurzem finden sich in Bamberg an drei Kreuzungen sogenannte Ampeltrittbretter. "Das ist ein Gestell mit einer Handreling und einem Trittbrett", erklärt Timm Schulze, der das Projekt im Rahmen des städtischen Unterstützungsfonds ins Leben gerufen hat. "Wenn man an der Ampel steht, kann man sich daran oben festhalten und unten abstützen, was das Halten und Anfahren an Kreuzungen erleichtert", erläutert Schulze die Funktion der Vorrichtungen.
Ampeltrittbretter in Bamberg - Community reagiert gespalten auf Umsetzung dänischer Idee
Der Bamberger hat den Antrag bereits vor ungefähr zwei Jahren durch den Unterstützungsfonds gestellt. "Das ist quasi ein Mitmachhaushalt, ein Budgetsatz, der dafür vorgesehen ist, dass Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Verbände eigene Projektideen einbringen können, wie Haushaltsmittel verwertet werden."
Die dort eingebrachten Ideen werden dann im Stadtrat vorgestellt, der über deren Umsetzung entscheidet. Grundlage für die Finanzierung bildet dann der Unterstützungsfonds. Dadurch sei es möglich, dass Schulze, der neben seiner Tätigkeit als Vorstandsmitglied von Grünes Bamberg auch Mitglied des ADFC und VCD ist, den Antrag als Privatperson stellen konnte.
Die Ampeltrittbretter habe er bereits in anderen Städten gesehen, "und ich dachte, es wäre cool, das für den Unterstützungsfonds einzureichen und mal an ein oder zwei Orten auszuprobieren." Wie Grünen-Stadtrat Christian Hader in den sozialen Netzwerken schreibt, stamme aus der "Radfahr-Metropole Kopenhagen" und werde "in Bamberg bereits rege von den vielen Radlerinnen und Radlern genutzt".
Netz-Community reagiert gespalten - Antragsteller rät zum Ausprobieren
Der Antrag wurde im Stadtrat bewilligt und hat nun zur Installation von drei Ampeltrittbrettern in der Stadt geführt. Eine davon findet sich beispielsweise an der Kreuzung Memmelsdorfer Straße/Siechenstraße nahe der Ottokirche. Die Community reagiert gespalten auf die neue Innovation. Unter einem Facebook-Post zu der Thematik finden sich einige skeptische Kommentare, die Bedenken bezüglich der Sicherheit verlauten lassen oder das Geld an anderer Stelle sinnvoller investiert sehen: "Für so einen Quatsch wird Geld ausgegeben", heißt es beispielsweise.
Andere hingegen freuen sich über die Innovation. Kommentare wie: "Finde sie klasse", oder: "Für mich ist es gut, ich komme mit dem Fuß nicht auf den Boden" sind dort ebenfalls zu lesen. Schulze sieht die Kritik gelassen: "Klar, die Meinungen sind durchaus gespalten. Manche freuen sich, andere sagen: 'Brauchen wir das?' Aber vor allem bei so kleinen Dingen mit geringen Kosten ist es finde ich drin, das einfach mal auszuprobieren."