Wie viel ist uns Pflege wert?

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Foto: Patrick Pleul, dpa
Foto: Patrick Pleul, dpa

Damit Pflegeberufe attraktiver werden, müssen auch die Beiträge zur Pflegeversicherung steigen, meint unser Kommentator.

Eigentlich ist es eine gute Nachricht. Es tut sich etwas in der Pflegebranche, weil die Große Koalition in Berlin, genauer gesagt Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Familienministerin Franziska Giffey (SPD) und Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD), Maßnahmen angestoßen haben. Endlich. Die Probleme sind seit Jahren bekannt. Leider wird sich von heute auf morgen nicht so viel ändern. So nett eine Imagekampagne wie die derzeit laufende "Mach Karriere als Mensch" auch sein mag. Die großen Stellschrauben liegen woanders. Viele private Anbieter sozialer Dienste bezahlen ihre Mitarbeiter lausig. Und da die Gesetze des Marktes nicht am Gehaltszettel enden, ist klar, wenn die Nachfrage nach Personal vor allem in der Altenpflege nicht gedeckt werden kann, wo häufig weniger gezahlt wird. Das vergangene Woche in Berlin beschlossene Pflegelöhneverbesserungsgesetz ist ein Ansatz. Inwieweit es greift, bleibt abzuwarten.

Letztlich müssen bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege, müssen verbindliche Personalschlüssel aber irgendwie finanziert werden. Das wiederum geht nur über steigende Beiträge zur Pflegeversicherung.