Wie ein Stück Wüste in der Wunderburg

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Der Blick geht über das geräumte ehemalige Glaskontor-Grundstück zur Erlichstraße. Dahinter erhebt sich der unverkennbare Turm der Wunderburger Kirche Maria Hilf. Foto: Ronald Rinklef
Der Blick geht über das geräumte ehemalige Glaskontor-Grundstück zur Erlichstraße. Dahinter erhebt sich der unverkennbare Turm der Wunderburger Kirche Maria Hilf. Foto: Ronald Rinklef
Abbruchmaterial der alten Glaskontor-Gebäude türmt sich am Münchner Ring zu einem kleinen "Gebirge". Foto: Ronald Rinklef
Abbruchmaterial der alten Glaskontor-Gebäude türmt sich am Münchner Ring zu einem kleinen "Gebirge". Foto: Ronald Rinklef
 
 
 
 
Das geräumte Glaskontor-Gelände aus unterschiedlichen Blickwinkeln Foto: Ronald Rinklef
Das geräumte Glaskontor-Gelände aus unterschiedlichen Blickwinkeln Foto: Ronald Rinklef
 
Foto: Ronald Rinklef
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Das Glaskontor-Gelände ist geräumt. Jetzt sieht man, wie riesig das Areal ist, auf dem Wohnraum für einige hundert Menschen entstehen soll. Als erstes wird ein Dienstleistungszentrum mit einem Lebensmittelmarkt gebaut.

Von einigen - privaten - Gewächshäusern abgesehen steht nichts mehr auf dem Gelände, das sich zwischen Bahnlinie und Erlichstraße, Hedwig- und Kapellenstraße erstreckt.

Vom ehemaligen Glaskontor sind nur Berge von Bauschutt übrig, die sich allerdings an anderer Stelle türmen: auf dem städtischen Grundstück an der Ecke Münchner Ring/Forchheimer Straße.

"Gebirge" auf Zeit

Dort gibt es, anders als in der Wunderburg, keine direkten Anwohner, die vom Sortieren und Schreddern des Materials belästigt würden. Das Zwischenlager soll dennoch baldmöglichst aufgelöst werden, heißt es im Rathaus. Ob das "Gebirge" noch 2014 aus dem Stadtbild verschwindet, hänge auch vom Wetter ab.

Auf dem ehemaligen Glaskontor-Gelände selbst passiert voraussichtlich so schnell nichts weiter.
Umso mehr läuft "hinter den Kulissen", namentlich im Baureferat und Immobilienmanagement der Stadt.

Letzteres befindet sich laut Amtsleiter Christian Wonka gerade mitten in zwei Prozessen: Da ist zum Einen das Bodenordnungsverfahren, eine Art Flurbereinigung mit dem Ziel, baureifes Land und praktische Grundstückszuschnitte zu schaffen; parallel gehen die Verhandlungen der Stadt mit privaten Grundstücksbesitzern weiter.

Die Kommune besitzt bislang von den 4,9 Hektar, die das Baugebiet einmal umfassen soll, etwa drei Viertel der Gesamtfläche.

Planung auf Hochtouren

Außerdem führen Wonka und sein Team gerade ein so genanntes Interessenbekundungsverfahren durch: Man lotet quasi aus, welche Vorstellungen potenzielle Investoren für das geplante Nahversorgungs- und Dienstleistungszentrum an der Ecke Kapellenstraße/Erlichstraße haben und inwieweit sie sich mit denen der Stadt decken.

Das Eckgebäude soll mehrgeschossig und als erster Bauabschnitt entstehen. Wie Wonka sagt, hat sich diese Reihenfolge am Graf-Stauffenberg-Platz nahe der Konzerthalle bewährt. Die vorhandene Infrastruktur und Nahversorgung habe den Bau und Verkauf der Häuser und Wohnungen gefördert. Auf diese positive Erfahrung baut die Stadt nun auch in der Wunderburg.

Ehe auf dem Gelände Neues entstehen kann, müssen die planungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden. Im Baureferat arbeitet man gerade am Entwurf des neuen Bebauungsplans. "Ziel ist es, dass das Bebauungsplan-Verfahren für das ganze Areal bis Mitte 2015 durch ist", sagt Claus Reinhardt, der Pressesprecher im Baureferat.

Unter Umständen kann mit dem ersten Bauabschnitt begonnen werden, ehe der Stadtrat den neuen Bebauungsplan beschlossen hat. Möglich macht es ein aus den 1990er Jahren stammender und noch gültiger Bebauungsplan für das Gelände. Für den Lebensmittelmarkt sind darin maximal 1200 Quadratmeter vorgesehen.

Sollte der von der Stadt favorisierte Investor mit dieser Fläche auskommen, wäre ein vorgezogener Baubeginn rechtens und möglich, erklärt Reinhardt.

Noch keine genauen Zahlen

Wie viel Wohnraum im Herzen der Wunderburg in den nächsten Jahren tatsächlich entsteht, steht noch nicht fest. Das Konzept für den Entwurf des Bebauungsplans wird sich wohl noch verändern.

Gegenwärtig sieht es 46 Baurechte für Reihenhäuser, einige Doppelhäuser an der Erlichstraße, mehrgeschossige Häuser entlang der Erlich- und Hedwigstraße und Einfamilienhäuser im Inneren vor; 18 300 Quadratmeter Geschossflächen stehen derzeit etwa 12 700 Quadratmeter Wohnfläche in Einfamilienhäusern gegenüber.