Wie denken Bamberger über die Vollüberwachung der Sandstraße?
Autor: Michael Wehner
Bamberg, Freitag, 10. November 2017
Die Forderung der Bamberger CSU nach einer weiträumigen Videoüberwachung sind auch in der Bevölkerung umstritten. Stimmen Sie selbst ab.
Allzu verwunderlich sind die Reaktionen nicht. Der Vorstoß der Bamberger CSU, die Sicherheitslage in Bamberg durch eine großflächige Kameraüberwachung zu verbessern, ist auch unter unseren Lesern heftig umstritten.
Zum Beispiel die Facebook-Seite des Bamberger FT. Hier scheinen zwar die Gegner solcher Kontrollmethoden klar zu dominieren, doch es gibt auch streitbare Befürworter der modernen Aufzeichnungstechnik. "Wird Zeit, dass endlich etwas passiert. Wer sich überwacht fühlt, hat etwas zu verbergen", schreibt Martin O.
Und bekommt eine prompte Antwort von Thomas S. : " Ja, ich hab was zu verbergen. Und zwar meine individuelle Freiheit im öffentlichen Raum. Es geht nun mal keinen was an, ob und wie oft ich z.B. mir an Leberkäs hol... So eine CSU, die mir jegliche Rechte und Selbstbestimmung Stück für Stück einschränkt , brauche ich nicht. "
Auch der Erfolg der Überwachung wird angezweifelt: "Die Sandstraße ist Disneyland. Ehrlich gesagt beunruhigen mich einige Security-Leute mit ihren zum Teil fragwürdigen Methoden eher...", findet Ricarda J.
Auch Rainer P. glaubt nicht daran, dass mehr Kameras das Problem lösen: "Die nächste Nebelkerze, die davon ablenken soll, dass es die Politik der CSU war und ist, die uns die Probleme überhaupt beschert hat. Der Haken an Überwachungskameras ist, dass sie Straftaten lediglich dokumentieren, aber nicht verhindern. Will man präventiv arbeiten, muss man die Ursachen angehen."
Ziemlich gelassen sieht Michael M. die Problematik: "Wer nichts zu verbergen hat, dem kann das doch zum Wohl der Sicherheit echt egal sein. Man wird überall überwacht : Supermarkt, Bahnhof, Züge, Parkhäuser etc. Kommt also darauf auch nicht mehr an!"

Dieter H. antwortet darauf mit einem Zitat von Edward Snowdon: "Wenn du damit argumentierst, kein Interesse an deiner Privatsphäre zu haben, weil du nichts zu verbergen hast, ist dies das selbe wie zu sagen, dass dir die Meinungsfreiheit egal ist, weil du keine Meinung hast."
Benjamin S. bringt die gültige juristische Grundlage ins Spiel: " Das verstößt gegen geltende Gesetze da keine hohe Gefahrenlage. Aber Gesetze juckten die CSU ja noch nie."