Was der einsame Grill verrät
Autor: Andrea Spörlein
Strullendorf, Sonntag, 19. Juli 2020
Ein kleines Biotop an einem Regnitzarm in Strullendorf dient der Renaturierung wertvoller Auenbereiche. Nicht alle halten sich an entsprechende Verbote.
Christa Lehmann ist eine engagierte Streiterin für Recht und Gerechtigkeit, aber auch für die Umwelt und den Naturschutz. Als Mitarbeiterin der Firma Kommunale Verkehrsüberwachung Mühldorf/Inn ist sie auch in einigen Kommunen in der Region für die Verkehrsüberwachung zuständig. Sie ist es gewöhnt, mit Verkehrsteilnehmern umzugehen, die vermeintlich glauben, im Recht zu sein, doch "nur kurz im Geschäft waren", "das Schild noch nie gesehen haben" und wie alle anderen Ausreden auch lauten mögen.
Ehrenamtlich überwacht sie zwischen März und September ein kleines Biotop an einem Regnitzarm in Strullendorf. Hier wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt Kronach, dem Amt für ländliche Entwicklung und der Gemeinde Strullendorf wertvolle Auenbereiche renaturiert.
Erst informieren, dann ahnden
Bei ihren Rundgängen spricht Christa Lehmann die dortigen Besucher immer wieder an, erinnert an die Straßenverkehrsordnung und gibt Hinweise, wo man regelkonform parken kann. Ihr ist es wichtig, zu erst einmal zu informieren und dann erst den entsprechenden Fahrzeughalter zu ahnden. Ihre Anzeige geht dann an die Gemeinde Strullendorf und wird von dort aus an die Polizei weitergeleitet.
Viele Besucher, so Christa Lehmann, zeigen sich einsichtig und geloben Besserung. Doch der Ton werde schon manchmal auch ziemlich unangemessen und lasse eine gewisse Kinderstube vermissen. Trotzdem lässt sie sich nicht abhalten von ihrem Einsatz für die Natur, mit einer vielfältigen Pflanzen- und Tierwelt.
"Ich möchte, dass sich auch die nächsten Generationen an diesem Biotop erfreuen können", sagt Christa Lehmann. Dafür bedarf es entsprechender Aufklärung und wünschenswert wäre für sie eine gewisse Vorbildfunktion der Erwachsenen. Ihre Bemühungen zum Sauberhalten der Natur wird mittlerweile durch eine Whats-AppGruppe engagierter Hundehalter unterstützt.
Gerne hätte sie eine deutlichere Präsenz der Polizei vor Ort. Sie weiß aber auch um die Arbeitsbelastung der Beamten und die oft nicht ausreichende Personalstärke, insbesondere an den Wochenenden.
Was sie besonders ärgert ist der zurückgelassene Unrat. Viele Flaschen, Dosen, volle Windeln, aber auch eine Spritze, Bierbänke, ein Kühlschrank und ein Sonnenschirm mussten von dort schon entsorgt werden. Meistens hat Christa Lehmann einen Müllsack dabei und packt einen großen Teil des Mülls gleich ein. Alles andere muss der Strullendorfer Bauhof einsammeln und dann entsorgen. Diesen lobt sie sehr und dankbar ist sie auch für die Unterstützung durch Bernd Oppelt vom Ordnungsamt der Gemeinde Strullendorf.