"Ich hab' einfach Scheiß gebaut. Aber ich habe sie nicht vergewaltigt." Das behauptet ein heute 23-jähriger Mann auch in der Wiederaufnahme eines Prozesses vor dem Bamberger Landgericht.
Wie schon im Herbst 2010, als er sich erstmals wegen der angeblichen Vergewaltigung einer damals 19-jährigen Forchheimerin verantworten musste, bestreitet er erneut seine Schuld.
Ja, man sei miteinander intim gewesen, sagte der Angeklagte am Dienstag vor der Jugendkammer. Aber: Es sei einvernehmlicher Sex gewesen.
Manches spricht dafür, dass es der Angeklagte ist, der in diesem Verfahren die Wahrheit sagt. Mehrere Zeugenaussagen am ersten Verhandlungstag lassen diesen Schluss zu.
Aber auch der Umstand, dass das mutmaßliche Opfer sein Aussageverweigerungsrecht in Anspruch nahm. Die Hausfrau, inzwischen 21 Jahre alt und in Nürnberg lebend, machte zur Sache keinerlei Angaben, nachdem Vorsitzender Richter Manfred Schmidt sie darauf hingewiesen hatte, dass sie sich selbst belasten könnte, wenn sie frühere Angaben wiederholen würde.
Dem Gericht liegt mittlerweile ein Gutachten vor, in dem laut Schmidt "gewisse Zweifel" an der Glaubwürdigkeit der Zeugin geäußert werden.
Außerdem hat die Staatsanwaltschaft ein Falschaussageverfahren gegen die 21-Jährige eingeleitet. Dabei geht es um ihre Behauptung, nach dem angeblichen Vorfall im März 2010 sei sie längere Zeit nicht zu Sex fähig gewesen. Die Aussage eines Ex-Freundes widerlegt sie.
Schließlich spielt auch Rauschgift eine Rolle. Bei den Zigaretten, die die Frau in jener Nacht besorgt haben will, könnte es sich nach Zeugenaussagen um Haschisch gehandelt haben. Auch in diesem Punkt hätte sie sich bei wahrheitsgemäßer Aussage möglicherweise selbst belastet.
Der Angeklagte war im Frühjahr 2010 selbst zur Polizei gegangen, als er von einem Bekannten erfahren hatte, dass die Frau ihn wegen Vergewaltigung angezeigt hat. Der Prozess geht am Mittwoch weiter und wohl auch zu Ende.