Und, was meinst du dazu?

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Im Experiment lernten die jungen Forscher, wie wichtig es ist, sich in der Gruppe auszutauschen und zu diskutieren. Foto: Barbara Herbst
Im Experiment lernten die jungen Forscher, wie wichtig es ist, sich in der Gruppe auszutauschen und zu diskutieren. Foto: Barbara Herbst
Emil (9) aus Bamberg : "Mir hat es gut gefallen heute, es wurde alles gut erklärt. Es ging darum, wie man sich Urteile und Meinungen bildet: Man denkt über etwas nach und hört sich Begründungen von anderen an, warum etwas zum Beispiel gut ist. Dann bekommt man eine Meinung." Foto: Barbara Herbst
Emil (9) aus Bamberg : "Mir hat es gut gefallen heute, es wurde  alles gut erklärt. Es ging darum, wie man sich Urteile und Meinungen bildet: Man denkt über etwas nach und hört sich Begründungen von anderen an, warum etwas zum Beispiel gut ist. Dann bekommt man eine Meinung." Foto: Barbara Herbst
 
Maria (10) aus Bamberg: "Wenn jemand sagt, dass zum Beispiel ein neuer Kinofilm toll ist, dann denke ich mir, dass ich da vielleicht auch mal reingehe, weil er ja eine gute Bewertung bekommen hat. Wenn ich die Person mag, glaube ich ihr eher, als wenn ich sie nicht mag." Foto: Barbara Herbst
Maria (10) aus Bamberg: "Wenn jemand sagt, dass zum Beispiel ein neuer Kinofilm toll ist, dann denke ich mir, dass ich da vielleicht auch mal reingehe, weil er ja eine gute Bewertung bekommen hat. Wenn ich die Person mag, glaube ich ihr eher, als wenn ich sie nicht mag." Foto: Barbara Herbst
 
Tim (9) aus Oberschleichach : "Ich wusste auf jeden Fall noch gar nicht, dass die Oma so eine Handcreme hatte, die im ganzen Raum gerochen hat. Und wenn man die Oma halt mag, dann hat man ein gutes Gefühl, sogar wenn man irgendwo anders die Creme riecht." Foto: Barbara Herbst
Tim (9) aus Oberschleichach : "Ich wusste auf jeden Fall noch gar nicht, dass die Oma so eine Handcreme hatte, die im ganzen Raum gerochen hat. Und wenn man die Oma halt mag, dann hat man ein gutes Gefühl, sogar wenn man irgendwo anders die Creme riecht." Foto: Barbara Herbst
 
Laurin (11) aus Bamberg: "Ich fand besonders interessant, dass man einen Duft mit einer Person verbindet und sich das dann merkt. Mir ist das aber noch nicht passiert. Wenn meine Freunde eine andere Meinung haben als ich, dann reden wir darüber und prüfen die Meinung noch mal." Foto: Barbara Herbst
Laurin (11) aus Bamberg: "Ich fand besonders interessant, dass man einen Duft mit einer Person verbindet und sich das dann merkt. Mir ist das aber noch nicht passiert. Wenn meine Freunde eine andere Meinung haben als ich, dann reden wir darüber und prüfen die Meinung noch mal." Foto: Barbara Herbst
 
Magdalena (10) aus Bamberg: "Ich fand das mit dem Duft interessant, also dass es sein kann, dass man einen Lehrer hat, den man nicht mag, und der ein Parfum benutzt. Riecht ein anderer, den man nicht kennt, auch so, findet man den vielleicht auch blöd. Es liegt dann am Parfum." Foto: Barbara Herbst
Magdalena (10) aus Bamberg: "Ich fand das mit dem Duft interessant, also dass es sein kann, dass man einen Lehrer hat, den man nicht mag, und der ein Parfum benutzt. Riecht ein anderer, den man nicht kennt, auch so, findet man den vielleicht auch blöd. Es liegt dann  am Parfum."  Foto: Barbara Herbst
 
Hortensia (10) aus Bamberg: "Ich fand's interessant heute. Es gibt zwei Arten von Meinungsbildung: Die Namen weiß ich zwar nicht mehr ... Aber man bildet sich eine Meinung entweder bewusst. Da war ein Beispiel: Eine Frau weiß, dass es gute und schlechte Flüchtlinge gibt, wie bei den Deutschen eben auch. Aber ohne sich [darüber] bewusst zu sein, macht sie im Dunkeln einen Umweg, um nicht an einem Flüchtlingsheim vorbeigehen zu müssen. Das passt ja eigentlich nicht zusammen. So etwas ist mir...
Hortensia (10) aus Bamberg: "Ich fand's interessant heute. Es gibt zwei Arten von Meinungsbildung: Die Namen weiß ich zwar nicht mehr ... Aber man bildet sich eine Meinung entweder bewusst ...
Hortensia (10) aus Bamberg: "Ich fand's interessant heute. Es gibt zwei Arten von Meinungsbildung: Die Namen weiß ich zwar nicht mehr ... Aber man bildet sich eine Meinung entweder bewusst. Da war ein Beispiel: Eine Frau weiß, dass es gute und schlechte Flüchtlinge gibt, wie bei den  Deutschen eben auch. Aber ohne sich [darüber] bewusst zu sein, macht sie im Dunkeln einen Umweg, um nicht an einem  Flüchtlingsheim vorbeigehen zu müssen. Das passt ja eigentlich nicht zusammen. So etwas ist mir...
 
Annika (11) aus Bamberg: "Ich fand es heute sehr interessant. Ich war heute hier, weil ich noch gar nicht so viel wusste. Ich kann mich erinnern, dass ich mal mit meiner Meinung in der Klasse ganz allein war, alle waren dagegen. Was da genau war, weiß ich nicht mehr. Aber am Ende war meine Meinung doch richtig. Das war aber erst mal ein blödes Gefühl." Foto: Barbara Herbst
Annika (11) aus Bamberg: "Ich fand es heute sehr interessant. Ich war heute hier, weil ich noch gar nicht so viel wusste. Ich kann mich erinnern, dass ich mal mit meiner Meinung in der Klasse ganz allein war, alle waren dagegen. Was da genau war, weiß ich nicht mehr. Aber am Ende war meine Meinung doch richtig. Das war aber erst mal ein blödes Gefühl." Foto: Barbara Herbst
 
Melanie (10) aus Bamberg: "Wir haben ein Experiment gemacht und sollten entscheiden, wen wir in unseren Fußballverein aufnehmen: Emil oder Moritz. Wir haben uns für Emil entschieden. Obwohl dann raus kam, dass Moritz viel mehr kann. Man muss mehr reden in der Gruppe!" Foto: Barbara Herbst
Melanie (10) aus Bamberg: "Wir haben ein Experiment gemacht und sollten  entscheiden, wen wir in unseren Fußballverein aufnehmen: Emil oder Moritz. Wir haben uns für Emil entschieden. Obwohl dann raus kam, dass Moritz viel mehr kann. Man muss mehr reden in der Gruppe!"  Foto: Barbara Herbst
 
Im Experiment lernten die jungen Forscher, wie wichtig es ist, sich in der Gruppe auszutauschen und zu diskutieren. Foto: Barbara Herbst
Im Experiment lernten die jungen Forscher, wie wichtig es ist, sich in der Gruppe auszutauschen und zu diskutieren. Foto: Barbara Herbst
 
Cordula Artelt untersuchte mit den jungen Studenten an der Kinder-Uni, wie wir zu Meinungen und Einschätzungen kommen. Foto: Barbara Herbst
Cordula Artelt untersuchte mit den jungen Studenten an der Kinder-Uni, wie wir zu Meinungen und Einschätzungen kommen. Foto: Barbara Herbst
 
Cordula Artelt untersuchte mit den jungen Studenten an der Kinder-Uni, wie wir zu Meinungen und Einschätzungen kommen. Foto: Barbara Herbst
Cordula Artelt untersuchte mit den jungen Studenten an der Kinder-Uni, wie wir zu Meinungen und Einschätzungen kommen. Foto: Barbara Herbst
 
Cordula Artelt untersuchte mit den jungen Studenten an der Kinder-Uni, wie wir zu Meinungen und Einschätzungen kommen. Foto: Barbara Herbst
Cordula Artelt untersuchte mit den jungen Studenten an der Kinder-Uni, wie wir zu Meinungen und Einschätzungen kommen. Foto: Barbara Herbst
 
Cordula Artelt untersuchte mit den jungen Studenten an der Kinder-Uni, wie wir zu Meinungen und Einschätzungen kommen. Foto: Barbara Herbst
Cordula Artelt untersuchte mit den jungen Studenten an der Kinder-Uni, wie wir zu Meinungen und Einschätzungen kommen. Foto: Barbara Herbst
 
Cordula Artelt untersuchte mit den jungen Studenten an der Kinder-Uni, wie wir zu Meinungen und Einschätzungen kommen. Foto: Barbara Herbst
Cordula Artelt untersuchte mit den jungen Studenten an der Kinder-Uni, wie wir zu Meinungen und Einschätzungen kommen. Foto: Barbara Herbst
 

Dauernd müssen wir uns eine Meinung über Dinge oder Menschen bilden. Was dabei in unserem Kopf passiert, erforschten junge Studierende am Samstag.

Hmm, der neue Mitschüler scheint ja doch ganz nett zu sein ... Schnell haben wir uns eine Meinung über jemanden gebildet. Aber manchmal merken wir dann, dass wir mit dieser Meinung ganz schön falsch liegen. Wie das passieren kann, das war das Thema der ersten Sommervorlesung an der Kinder-Uni in Bamberg.


Immer diese Entscheidungen!

"Wir haben zu Dingen und zu Menschen eine Einstellung", sagte Cordula Artelt zu Beginn ihres Vortrags. Sie ist Psychologin und Bildungsforscherin an der Bamberger Universität und untersucht, wie Menschen zu bestimmten Überzeugungen gelangen: "Unsere Einstellungen sind ein Rahmen. Sie helfen uns, Situationen einzuordnen und zu bewerten."
Wie wir zu einer Einstellung kommen, kann davon abhängen, was wir über eine Sache, zum Beispiel Skateboardfahren, oder über einen Menschen, etwa unseren Mathelehrer, denken. "Diese Einstellungen haben aber auch immer eine Gefühlskomponente", erläuterte die Wissenschaftlerin und verblüffte ihre jungen Zuhörer: "Stellt euch vor, ihr habt eine Großmutter, die ihr sehr mögt. Diese Großmutter benutzt eine Handcreme, nach der das ganz Haus riecht. Diesen Geruch verbindet ihr mit eurer lieben Oma. Wenn ihr dieses Parfum dann woanders riecht, habt ihr automatisch ein angenehmes Gefühl. Das nennt man ,klassisches Konditionieren‘".


Den kann ich gut riechen!

Und das ist etwas, das man nicht bewusst, also mit Absicht erlernen kann. "Das ist wie mit einem Mathelehrer, den man nicht mag", meldete sich ein junger Student. "Dann mag man irgendwann auch Mathe nicht mehr." Cordula Artelt nahm diesen Gedanken gleich auf: "Genau. Und wenn ein neuer Mathelehrer kommt, hat der erst einmal schlechte Karten, weil du Mathe nicht mehr magst. Aber das kann sich wieder ändern." Was sich in den letzten Jahren stark verändert hat, das ist die Art, wie Menschen in Gruppen über bestimmte Dinge und Menschen denken: "Die Gruppenbildung hat zugenommen", sagte die Wissenschaftlerin.


Gleich zu gleich gesellt sich gern

Vor allem in sozialen Netzwerken kämen ähnliche Menschen zusammen, die sich nur in ihrer eigenen Gruppe unterhalten würden. "Das ist gefährlich, weil die Einstellung der Mitglieder wenig angezweifelt wird und sich so Vorurteile verstärken können."
Dagegen gibt's ein tolles Mittel: "Man muss miteinander reden", meinte die zehnjährige Melanie. Zusammen mit ihren Mitstudenten Annika und Gustav nahm sie an einem Experiment teil: Zu dritt mussten sie überlegen, wen sie in ihren Fußballverein aufnehmen würden: Emil oder Moritz? Von beiden Jungs erhielten sie einen Steckbrief.


"Mehr reden!"

Allerdings bekamen alle drei Kinder unterschiedliche Infos. "Wir haben uns für Emil entschieden, weil es so aussah, als sei er besser", verriet Melanie. "Obwohl dann raus kam, dass Moritz eigentlich viel mehr kann." Das hätten sie, Gustav und Annika herausfinden können, wenn sie sich stärker ausgetauscht hätten. "Man muss mehr reden in der Gruppe", darüber waren sich die drei jungen Forscher wieder einig.



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