Seit Ende 2014 bewacht der Sicherheitsdienst von Georg Sennefelder das ehemalige US-Gelände in Bamberg. Das muss auch sein. Immer wieder betreten Unbefugte das Gelände - obwohl es eigentlich nichts mehr zu holen gibt.
Der letzte Vorfall ereignete sich vor einer Woche im Bereich der Zollnerstraße. Gegen 19 Uhr bemerkt ein Anwohner, dass mehrere Unbekannte über den Zaun klettern. Die Eindringlinge müssen sich also auf dem Gelände befinden, wo sich derzeit nur Arbeiter, Hausmeister oder der Wach- und Sicherheitsdienst (WSDS) von Georg Sennefelder aufhalten dürfen.
Die Bamberger Polizei rückt sofort an - der Sicherheitsdienst durchkämmt gleich nach der Alarmierung das ehemalige Kasernen-Gelände. Aufgegriffen werden mehrere Jugendliche, die wohl einfach nur das Gelände erkunden wollen - sie haben auch Skateboards dabei.
Unterstellen will Sicherheitsdienst-Chef Sennefelder den Jugendlichen deshalb nicht unbedingt die Absicht, dass sie etwas auf dem Gelände anstellen wollten. Viele reizt es, einmal auf das unbekannte Terrain zu gehen. Aufgebrochen haben sie jedenfalls nichts.
Doch verdeutlicht der 54-Jährige: "Es ist ein eingezäuntes Grundstück, da muss ich wissen, dass ich mich strafbar mache, wenn ich über den Zaun klettere." Auch hier auf dem brach liegenden Bamberger Boden gelten die Gesetze.
Das Geld des Steuerzahlers
Momentan gehört dieses Grundstück der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima). Solange die Verhandlungen mit der Stadt über einen Ankauf noch nicht abgeschlossen sind, bleibt es weiterhin in deren Besitz. Die Bima hat ein Interesse, dass der Wert der Immobilien nicht gemindert wird. Das sei gleichzeitig ein öffentliches Interesse, schließlich gehöre das Gelände auch dem Steuerzahler, heißt es seitens der Behörde.
Nicht zuletzt deshalb hat Sennefelder den Auftrag für die Überwachung der früheren Warner Barracks bekommen.
Davor hatten Unbekannte sich beispielsweise an Kupferrohren zu schaffen gemacht. Das kam nicht wieder vor: Seit Dezember haben die Sicherheitsleute zehn Personen aufgegriffen, die sich zu Unrecht auf dem Gelände aufhielten.
Jugendliche, die sich einfach nur einen Spaß machen und auf dem Areal herumtoben wollen, sind nicht die einzigen, die ein Interesse an dem fremden Terrain haben. Im Januar erwischte der Sicherheitsdienst eine Truppe, die versucht hatte, Elektromotoren von einer Belüftungsanlage abzuschrauben. Der Motor ist vielleicht 300 Euro wert. Dennoch gehen die Diebe das Risiko ein, hier einzusteigen.
Dabei gibt es im Grunde nichts mehr zu holen: Die Wohnungen in den Häusern stehen leer, ebenso die Lagerhallen. "Die Amerikaner haben alles, was für sie wertvoll war, mitgenommen", sagt Sicherheitsmann Sennefelder. Doch erzählt er auch, wie einmal sogar versucht worden war, Gully-Deckel auf dem Gelände zu stehlen.
Gully-Deckel? "Die Leute können alles gebrauchen." Und vor allem: zu Geld machen. Doch auch die Gully-Deckel-Diebe wurden bei ihrem Vorhaben gestört.
Geld- bis Freiheitsstrafen
Laut Angaben der Polizeiinspektionen von Bamberg-Land und -Stadt (beide sind für das über mehrere hundert Hektar große Gelände zuständig) hat sich die Zahl der Vergehen, seitdem die Amerikaner im Herbst 2014 das Gelände verlassen haben, bisher im Rahmen gehalten. Die meisten Anzeigen gab es wegen Sachbeschädigungen (Löcher im Zaun) und Diebstahl bzw. versuchten Diebstahls. Allerdings wurden auch vier Fälle von Hausfriedensbruch angezeigt. Oft gehen diese Fälle mit anderen Verstößen einher.
Es drohen nicht nur Geldstrafen. Der Strafrahmen reicht bis zur Freiheitsstrafe.
Und was die Jugendlichen betrifft: "Das wird auch zur Anzeige gebracht", sagt die Bamberger Polizeihauptkommissarin Silke Gahn. "Das ist eben kein Freiraum", erklärt Werner Rebhan, stellvertretender Polizeichef Bamberg-Land, die klare Linie.
Werden Eindringlinge gestellt, droht ihnen neben der strafrechtlichen Verfolgung weiterer Ärger: Sie erhalten eine saftige Rechnung von der Bima. "Der Auftraggeber legt die Kosten um auf die einzelnen Personen", sagt Sicherheitsmann Sennefelder. Sprich: Wenn die Wachfirma mal mit vier Autos und acht Mitarbeitern anrücken muss, dann wird es für einen ungebetenen Gast besonders teuer.
Ganz recht, warum muss eigentlich unser Eigentum (wir sind der Staat) vor uns selbst bewacht werden. Macht doch einfach die Tore auf und lasst die Bürger anschauen, was für ein tolles Gelände ihnen vorenthalten wird. Das alles wurde in vielen Jahrzehnten von unseren Steuergeldern bezahlt und jetzt soll die Stadt Bamberg und ihre Bürger das nochmal bezahlen???
MoChri68
Auch die z. Zt. ständig zerstörten WC-Anlagen in Bamberg gehören teilweise dem Steuerzahler. Nur ist leider hier eine Überwachung nur schwer möglich. Seltsamerweise regt sich über deren mutwilligen Zerstörungen kaum einer auf. Außerdem: Was heißt hier "unser Eigentum". Auch unter uns Eigentümern gibt es Leute, die meinen Allgemeineigentum (also was uns allen und auch diesen Vandalen irgendwie selbst gehört) unbedingt zerstören zu müssen. Dieser Sicherheitsdienst bewacht also auch das Eigentum von "heluba", "schumannba" und weiteren 82.000.000 Miteigentümern.
"schließlich gehöre das Gelände auch dem Steuerzahler, heißt es seitens der Behörde."
Wer hätte gedacht, dass die BIMA das noch weiß. Deren Verhalten ist so pervers, dass sie unser Eigentum mit möglichst hohen Profit wieder an uns verkaufen will, oder muss. Koste es was es wolle und wenn ganze Kommunen dabei draufgehen.
Wie krank ist denn unser Staat geworden, dass er die eigene Bevölkerung berauben und betrügen muss?
Ganz recht, warum muss eigentlich unser Eigentum (wir sind der Staat) vor uns selbst bewacht werden. Macht doch einfach die Tore auf und lasst die Bürger anschauen, was für ein tolles Gelände ihnen vorenthalten wird. Das alles wurde in vielen Jahrzehnten von unseren Steuergeldern bezahlt und jetzt soll die Stadt Bamberg und ihre Bürger das nochmal bezahlen???
Auch die z. Zt. ständig zerstörten WC-Anlagen in Bamberg gehören teilweise dem Steuerzahler. Nur ist leider hier eine Überwachung nur schwer möglich. Seltsamerweise regt sich über deren mutwilligen Zerstörungen kaum einer auf. Außerdem: Was heißt hier "unser Eigentum". Auch unter uns Eigentümern gibt es Leute, die meinen Allgemeineigentum (also was uns allen und auch diesen Vandalen irgendwie selbst gehört) unbedingt zerstören zu müssen.
Dieser Sicherheitsdienst bewacht also auch das Eigentum von "heluba", "schumannba" und weiteren 82.000.000 Miteigentümern.
"schließlich gehöre das Gelände auch dem Steuerzahler, heißt es seitens der Behörde."
Wer hätte gedacht, dass die BIMA das noch weiß. Deren Verhalten ist so pervers, dass sie unser Eigentum mit möglichst hohen Profit wieder an uns verkaufen will, oder muss. Koste es was es wolle und wenn ganze Kommunen dabei draufgehen.
Wie krank ist denn unser Staat geworden, dass er die eigene Bevölkerung berauben und betrügen muss?