Symphoniker bieten kontrastreiches Programm

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Die Bamberger Symphoniker treten mit einem "ausgewachsenen Orchester" bei Auto Scholz auf. Foto: Andreas Herzau
Die Bamberger Symphoniker treten mit einem "ausgewachsenen Orchester" bei Auto Scholz auf. Foto: Andreas Herzau
Marcus Rudolf Axt
Marcus Rudolf Axt
 

50 Mitglieder der Bamberger Symphoniker musizieren in der Werkstatt von Auto Scholz. Die Industrie-Symphonie am 24. Mai erreicht neue Dimensionen.

Jetzt wird es gewaltig! Traten bei den ersten beiden Veranstaltungen der Industrie-Symphonie jeweils nur kleine Ensembles der Bamberger Symphoniker auf, werden bei der dritten Auflage am Mittwoch, 24. Mai, um 20 Uhr rund 50 Musiker und damit fast die Hälfte des Ausnahme-Orchesters erwartet. Ihr Klang wird die Nutzfahrzeuge-Werkstatt von Auto-Scholz vollkommen ausfüllen mit Musik aus dem 20. Jahrhundert. Organisiert wird der Abend von der Mediengruppe Oberfranken (MGO). Für das musikalische Programm zeichnet der Intendant der Symphoniker, Marcus Rudolf Axt, verantwortlich, mit dem wir ein Interview führten.

Herr Axt, aller guten Dinge sind bekanntlich drei. Was haben Sie sich für die dritte Industriesymphonie vorgenommen?
Marcus Rudolf Axt: Erstmals haben wir nicht nur verschiedene Ensembles aus Musikern der Bamberger Symphoniker am Start, sondern ein ausgewachsenes Orchester. Die Industrie-Säle, die wir bespielen, wurden ja immer größer: Von dem relativ kleinen, intimen Foyer bei Brose in Coburg über die Druckhalle der MGO sind wir jetzt in einer Lkw-Werkstatt gelandet, und dort passt ein komplettes Orchester auf die Bühne. Mit Dirigent!

Eine Werkstatt ist ja kein Konzertsaal. Wie war die Reaktion der Musiker, als bekannt wurde, dass sie zwischen Hebebühnen und Schraubenschlüsseln spielen werden?
Unsere Symphoniker sind prinzipiell neugierig auf neue Säle, Programmideen und Konzertformate. Da ist es fast selbstverständlich, auch in die Werkstatt mit unserem bekannten Pioniergeist zu gehen und dort Musik erklingen zu lassen! Vor allem, weil der Raum auch gute Proportionen für einen Konzertsaal besitzt - die richtige Höhe, die rechteckige Grundform und die Größe für etwa 400 Zuhörer, da kann eigentlich nichts schiefgehen. Und die Schraubenschlüssel werden ja alle aufgeräumt und für diesen Abend gegen eine Konzertbühne ausgetauscht.

Auf was kann sich das Publikum freuen?
Auf ein kontrastreiches Programm mit selten gespielten Werken. Auf fantastische Musikstücke, die ich schon immer mal von unserem Orchester hören wollte, aber noch nicht im normalen Abonnement unterbringen konnte. Auf einen jungen amerikanischen Dirigenten, Daniel Meyer, der auch ein Werk mitbringt, das wir noch nie in Bamberg gespielt haben: Osvaldo Golijovs "Muertes del angel" - eine Hommage an den legendären Astor Piazzola.

Und auf was freuen Sie sich ganz persönlich?
Auf das Saxophon in der "Creation du monde" von Darius Milhaud. Ein wunderbares Stück im Big-Band-Sound!

Die Fragen stellte Julia Carle