Streik in Bamberg: Busse fahren nicht - ZOB nahezu menschenleer
Autor: Ralf Welz
Bamberg, Donnerstag, 16. Februar 2023
In Bamberg kommt es am heutigen Donnerstag zu einem folgenschweren Warnstreik. Es fahren keine Stadtbusse, das Bambados hat zu. Aber was wird aus Kindern, die mit dem Bus zur Schule müssen? inFranken.de hat nachgehakt.
- Bamberg: Verdi kündigt Warnstreik an - Busse bleiben im Depot
- Bambados am Donnerstag (16. Februar 2023) ganztägig geschlossen
- Störungen der Energie- und Wasserversorgung werden weiterhin behoben
- Was passiert mit Schulbussen? Stadtwerke mit wichtigem Hinweis für Eltern
Die Gewerkschaft Verdi hat Warnstreiks im öffentlichen Dienst angekündigt. Auch Bamberg wird davon spürbar betroffen sein. Am Donnerstag (16. Februar 2023) werden den ganzen Tag über keinerlei Stadtbusse fahren. Alle Busse müssten an diesem Tag im Depot bleiben, kündigen die Stadtwerke Bamberg im Vorfeld an. Auch das Schwimmbad Bambados im Stadtosten bleibt ganztägig zu. Dies gilt sowohl für den Schul- und Vereinssport als auch für alle anderen Badegäste.
Bamberg: Stadtbusse bleiben am Donnerstag stehen - doch was wird aus Schulbussen?
Hintergrund des angekündigten Streiks ist die gegenwärtige bundesweite Tarifrunde. Verdi fordert für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst 10,5 Prozent mehr Einkommen - als Mindestbetrag wird eine Gehaltserhöhung von 500 Euro verlangt. "Gerade in Zeiten hoher Inflation, von der die unteren und mittleren Einkommen besonders betroffen sind, muss es einen deutlichen Ausgleich dafür geben", betont Peter Hoffmann, Tarifkoordinator von Verdi Bayern. Die Arbeitgeber, Bund und Kommunen, lehnen die Forderung der Gewerkschaft allerdings als finanziell nicht bewältigbar ab. Die zweite Runde der Tarifverhandlungen ist für den 22. und 23. Februar geplant.
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Laut Angaben der Bamberger Stadtwerke kann es am Donnerstag auch beim persönlichen, telefonischen und digitalen Kundenservice zu Einschränkungen kommen. "Strom, Gas, Wasser und Fernwärme fließen gewohnt sicher", heißt es zugleich in einer aktuellen Pressemitteilung. Die Stadtwerke setzten laut eigenen Angaben alles daran, die Auswirkungen des Streiks für die Kundinnen und Kunden so gering wie möglich zu halten. Störungen der Energie- und Wasserversorgung würden auch im Streikfall rund um die Uhr unter der Notfallrufnummer 0951 77-0 entgegengenommen und behoben.
In den sozialen Medien sorgen sich derweil Eltern mitunter, wie ihr Kind zur Schule kommen soll, wenn keine Busse im Einsatz sind. "Haben die Schüler und Schülerinnen, die auf den Bus angewiesen sind, dann schulfrei?", fragt etwa eine Frau auf der Facebook-Seite der Stadtwerke. Dies dürfte allerdings nicht der Fall sein. "Alle Schulbusse, die von den Stadtwerken betreiben werden, werden am Donnerstag nicht fahren", erklärt Stadtwerke-Pressesprecher Jan Giersberg am Dienstag im Gespräch mit inFranken.de. Betroffen sind hierbei demnach Busse, die innerhalb der Stadt verkehren. "Schulbusse privater Anbieter, die vom Land in die Stadt fahren, müssten in der Regel aber fahren", sagt Giersberg.
Kommt mein Kind mit dem Bus zur Schule? Stadtwerke-Sprecher mit wichtigem Rat an Eltern
Wer unsicher ist, wie beziehungsweise ob sein Kind am Donnerstag zur Schule kommt, sollte laut dem Sprecher folgenden Rat beherzigen: "Meine Bitte an alle Eltern: Fragen Sie heute oder morgen den jeweiligen Schulbusfahrer. Die Fahrer sollten wissen, ob sie am Donnerstag fahren", hält der Sprecher der Stadtwerke Bamberg mit Blick auf den anstehenden Verdi-Streik fest.
Abgesehen von Bamberg sind im Großraum Nürnberg offenbar keine weiteren Arbeitsniederlegungen geplant, die den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) betreffen. "Außer dem in Bamberg angekündigten Warnstreik sind bei uns derzeit keine weiteren Streiks bekannt", teilt Manfred Rupp. Pressesprecher des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg (VGN) am Dienstag inFranken.de mit. Der VGN werde normalerweise von den betroffenen Verkehrsunternehmen baldmöglichst über entsprechende Maßnahmen informiert. "Nicht immer werden Streiks aber so frühzeitig angekündigt", betont Rupp zugleich.