Stellenabbau bei Dr. Pfleger in Bamberg - Insider mit schweren Vorwürfen
Autor: Ellen Schneider
Bamberg, Dienstag, 08. April 2025
Es gibt Unruhe beim Medikamentenhersteller Dr. Pfleger in Bamberg. Nachdem im Unternehmen Stellenstreichungen vorgenommen wurden, erhebt ein Insider aus der Belegschaft im Interview mit inFranken.de ernste Anschuldigungen.
Es sind schwierige Tage beim Arzneimittelhersteller Dr. Pfleger in Bamberg. Im Unternehmen herrscht eine besorgniserregende Atmosphäre, da bereits mehrere Stellen abgebaut wurden und die Befürchtung besteht, dass weitere folgen könnten. Diese angespannte Stimmung wird auch von einem Mitarbeiter gegenüber inFranken.de bestätigt.
Ein Insider erhebt schwere Vorwürfe gegen das Vorgehen beim Personalabbau: "Auf die Menschen wurde hier überhaupt nicht geschaut", lautet die Kritik.
"Wie am Fließband": Insider äußert sich nach Stellenabbau bei Dr. Pfleger in Bamberg
Überraschend kam die Maßnahme nicht - bereits im Januar habe die Geschäftsführung angekündigt, dass es dem Betrieb momentan schlecht gehe und eventuell Personal abgebaut werden müsse. Die genauen Hintergründe seien jedoch nicht erläutert worden. Ende März sei dann "einer nach dem anderen entlassen worden, wie am Fließband".
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Bei Dr. Pfleger hingegen betont man: Um Entlassungen habe es sich bisher nicht gehandelt. Den Betroffen seien Aufhebungsverträge angeboten worden - nur wenn diese nicht akzeptiert werden, komme es zu betrieblichen Kündigungen. Das sei bisher jedoch noch nicht der Fall gewesen.
Für die Betroffenen ändere das jedoch nur wenig, erklärt unser Insider. Denn vom Stellenabbau seien teils Personen betroffen gewesen, die seit 20 Jahren für den Betrieb tätig waren - auch verheiratete Mütter seien nicht verschont geblieben, bemängelt er.
Unsichere Stimmung nach Stellenabbau beim Arzneimittelhersteller? "Alle haben total Angst"
Besonders auffällig sei, wie viele Frauen ihren Arbeitsplatz aufgeben mussten - bei circa 75 Prozent der vom Stellenabbau betroffenen Personen habe es sich demnach um Frauen gehandelt. Viele davon arbeiteten bereits seit Jahren für den Betrieb. Auch die Führungsetage sei davon nicht verschont geblieben. Dort habe es anscheinend schon im Januar Kündigungen gegeben. Generell habe der Stellenabbau jedoch alle Bereiche betroffen.
Mittlerweile seien so bisher circa 15 von den insgesamt 400 Arbeitsplätzen gestrichen worden - und somit deutlich mehr, als vom Unternehmen angegeben. Dieses sprach von dem Wegfall von Arbeitsplätzen in einem einstelligen Bereich. Auf Anfrage von inFranken.de ging die Firma auf die Vorwürfe zur Anzahl der Betroffenen und den hohen Frauenanteil jedoch nicht ein.