"Verteilung im gesamten Stadtgebiet": Bamberger Stadtspitze spricht mit Herrmann über Ankerzentrum-Aus

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Bamberg spricht mit Innenminister über Ankerzentrum - "Verteilung im gesamten Stadtgebiet"
Das Bamberger Ankerzentrum habe laut Joachim Herrmann auch Vorteile für die Stadt. (Archivbild)
Bamberg spricht mit Innenminister über Ankerzentrum - "Verteilung im gesamten Stadtgebiet"
NEWS5 / Merzbach (NEWS5)

Die Bamberger Stadtspitze hat sich mit dem bayerischen Innenminister Joachim Herrmann (CSU) über die geforderte Schließung des Ankerzentrums ausgetauscht. Derzeit erarbeite sie ein dezentrales Unterbringungskonzept.

Der Stadtrat ist sich einig, dass das Bamberger Ankerzentrum spätestens zum 31. Dezember 2025 schließen soll. Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) und Bürgermeister Jonas Glüsenkamp (Grüne) wünschen sich in diesem Zusammenhang den Rückhalt der Söder-Regierung, wie es kürzlich hieß. Am Mittwoch (6. November 2024) machten sie in einem Gespräch mit Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) über die Zukunft der Flüchtlingsunterbringung ihre Positionen deutlich. So heißt es in einer Mitteilung der Stadt.

Der Innenminister erklärte demnach in Fürth, dass er offen für konkrete und bezahlbare Vorschläge für anderweitige Unterbringungskonzepte sei, die Stadt Bamberg aber auch die Vorteile der Erstaufnahmeeinrichtung auf bundeseigenem Gelände abwägen sollte.

Bamberger Ankerzentrum soll 2025 schließen: "Konkreter Fahrplan" noch im November erwartet

Die Stadtspitze habe auf die vertraglich vereinbarte "unwiderrufliche" Auflösung des Ankerzentrums Ende 2025 und die Einstimmigkeit des Stadtrats verwiesen. Die Bürgermeister hätten betont, dass Bamberg die gleichen Rechte und Pflichten übernehmen wolle, wie jede andere Kommune auch, heißt es in dem Bericht. Gegenwärtig entstehe ein dezentrales Unterbringungskonzept.

"Die ersten verwaltungsinternen Pläne liegen jetzt vor", so Starke. "Oberste Maßgabe ist eine gerechte Verteilung aller Aufgaben der Migration im gesamten Stadtgebiet", heißt es seitens der Stadt weiter. Der nächste Schritt sei die zeitnahe Abstimmung mit den Bürgervereinen und dem Stadtrat, um die Standorte in den jeweiligen Stadtteilen zu diskutieren.
Die Gespräche mit Herrmann sollen zudem weitergeführt werden. Gemeinsam wolle man Lösungen erarbeiten, "die im wohlverstandenen Interesse der Stadt Bamberg liegen".

Der Staatsminister habe aber auch Vorteile des Ankerzentrums für die Stadt aufgezählt, weil die Kommune aus seiner Sicht von einigen Verpflichtungen befreit sei: So gebe es keine Zuweisungen von geflüchteten Menschen neben dem Ankerzentrum, die Stadt müsse keine zusätzlichen Kita-Plätze vorhalten, die Belegung der Regelschulen sei nicht notwendig und der Wohnungsmarkt werde entlastet. "Noch im November wollen sich Stadtspitze und Bayerische Staatsregierung auf einen konkreten Fahrplan verständigen", schließt die Mitteilung ab. Weitere Nachrichten aus Bamberg und Umgebung findest du in unserem Lokalressort.