Für 2,25 Millionen Euro wechselt das leer stehende Behördengebäude am ZOB den Eigentümer. Die Stadt Bamberg will hier ein Bürgerrathaus einrichten, allerdings ist der Preis für den Umbau hoch. Die Sanierungskosten sollen bei acht Millionen liegen.
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Es ist eine Konversion, die im Stillen abgelaufen ist. Auf den ehemaligen US-Flächen beginnt sich die Stadt gerade erst über die künftige Nutzung klar zu werden, da werden im Herzen Bambergs schon Fakten geschaffen. Am Dienstag hat der Finanzsenat in nicht öffentlicher Sitzung den Kauf des ehemaligen Kreiswehrersatzamtes an der Promenadestraße abgesegnet. 2,25 Millionen Euro kostet die Stadt die 50 Jahre alte Immobilie unweit des ZOB, die einmal ein neues Rathaus werden soll - mit Sozialamt, Ordnungsamt, Standes- und Jugendamt. Diese sind heute noch auf viele Standorte in der Stadt verteilt.
Mit der zuvor in öffentlicher Sitzung beratenen Entscheidung nutzt die Stadt die ihr bei Konversionen gesetzlich eingeräumte Chance auf den "Erstzugriff" - beinahe in letzter Sekunde. Denn der Bund hatte als Eigentümer die Frist zur Entscheidung auf 30. Juni gesetzt.
Die Beschlüsse im Finanzsenat und ebenso im Personalsenat fielen einstimmig aus. Zu überzeugend waren die Argumente der Verwaltung, als dass die Stadträte dem Kauf grundsätzlich widersprechen wollten. Finanzreferent Bertram Felix und Konversionsreferent Christian Hinterstein warben für den Erwerb der Immobilie als "einmalige Chance", an zentraler Stelle ein "echtes Bürgerrathaus", eine dringend benötigte Serviceplattform einzurichten. Sie solle die Verwaltung effizienter und bürgerfreundlicher machen.
Trotz dieser Aussichten war das Votum von deutlichen Misstönen begleitet. Denn natürlich ist es mit dem Kaufpreis von 2,25 Millionen Euro nicht getan. Um das fünfstöckige 60er-Jahre-Gebäude an die Anforderungen der neuen Nutzung anzupassen, muss die Stadt ordentlich draufsatteln. Acht Millionen Euro kostet die Sanierung nach einer Schätzung.
Die Zahl lieferte den Stadträten den Anlass einzuhaken - quer durch alle Fraktionen. Helmut Müller (CSU) bezweifelte , dass es zum "Maximalszenario" keine Alternative gebe. Heinz Kuntke (SPD) vermisste Angaben zu den möglichen Einsparungen; Daniela Reinfelder (BUB) und Martin Pöhner (FDP) erinnerten daran, dass das Vorhaben bezahlbar sein müsse und dass große Herausforderungen vor der Stadt stünden - unter anderem für die Schulhaussanierungen.
Harsche Kritik erntete die Verwaltung vor allem von den Grünen. Diese sahen sich genötigt, eine Millionenentscheidung ohne klare Faktengrundlage zu treffen. "Das ärgert mich, dass wir zum wiederholten Mal vom OB ohne Not unter Zeitdruck gesetzt werden", sagte Peter Gack. Der Grüne vermisste eine Folgekostenberechnung und rechnete haarklein vor, dass die geplante Ämterrochade in den nächsten Jahren keine Entlastung bringen werde, sondern deutliche Mehrkosten.
Auf der Referentenbank mühte man sich redlich, diesem Eindruck zu widersprechen. OB Starke (SPD) wies darauf hin, dass der Stadtrat immer wieder im letzten Jahr über den Stand der Verhandlungen informiert worden sei. Finanzreferent Felix hob die Gunst der Stunde als historisch hervor. Anders als etwa bei der Sanierung eines Schulhauses könnten Kosten für Kauf und Ertüchtigung des Kreiswehrersatzamtes im Konversionshaushalt untergebracht werden, sagte Felix. Vorteil: Für dieses "Sondervermögen" gelten weniger strenge Richtlinien. Die Hoffnung dahinter ist auch, dass sich die Aufwendungen für die Konversion ausgleichen werden - wenn auch erst in Jahrzehnten.
Angesichts mancher Entscheidungen können einem schon Zweifel kommen, ob die US Army tatsächlich abgezogen ist. Auf den ersten Blick mag ein Bürgerrathaus im ehemaligen Kreiswehrersatzamt sinnvoll erscheinen, auf den zweiten Blick stellen sich zumindest Fragen. Eine Frage wäre z.B. kann man dort Parken? Ein Aspekt, der überhaupt nicht betrachtet wurde ist die fragwürdige Entwicklung der Uni Feldkirchenstr. und das zu entwickelnde "neue Bamberger Zentrum" auf dem Konversionsgelände. Beim ehemaligen Kreiswehrersatzamt hat die Stadt die Wahl, ob sie die Liegenschaft vom Bund erwirbt und selbst entwickelt oder nicht. Beim KWEA-Gebäude spräche wenig bis nichts gegen die Entwicklung durch einen privaten Investor.. Eine Nutzung wie Hr. Trunk sie angeführt hat, käme der Promenade sehr zu Gute. Bei der Konversion besteht diese Wahlfreiheit nur theoretisch. Dort heißt es mehr oder weniger ganz oder gar nicht. Das ehemalige Hauptquartier der Army auf dem Gelände der Lagardekaserne hätte ebenfalls gute Voraussetzungen für die Nutzung als Bürgerrathaus. Denkbar wäre dort auch die Kombination mit einem seit langem geforderten ROB (Regionaler Omnibus Bahnhof) (Freifläche zwischen Reithalle und BePo). Damit wäre das Bürgerrathaus bestens mit allen Verkehrsmitteln erreichbar, auch mit dem PKW. Darüber hinaus würde ein solches Rathaus eine Pionierfunktion übernehmen und in diesem wichtigen Gelenkpunkt den Startschuß für die Entwicklung dieses zweiten Zentrums im Bamberger Osten geben. Der Unterschied zum Atrium wäre, dass das Areal ohnehin erworben werden muss, was beim Atrium nicht gegeben ist. Somit würde aus der Not eine Tugend und eine recht praktische obendrein.
TrunkHeribert
Frohgemut stehe ich morgens auf und lese meinen FT! Ich reibe mir die Augen und kann es nicht glauben: A) die Diskussion im Stadtrat : Keiner war offensichtlich dafür? Dennoch eine Mehrheit ? B) stets fehlt Geld ( freie Kultur, Sanierung der städtischen Schulen, Stromanschlüsse an neuen Leuchten in der Fußgängerzone, konsequente Radwege .....) Und dann? Für Verwaltung ist dann plötzlich ( immer) Geld da? Andere Regionen gehen konsequent den Weg Verwaltungen ( Stadt und Landratsamt ) zu bündeln und - in einer mehrjährigen Perspektive - "zusammenzuführen"! Wie das gehen könnte? Stadtverwaltung im Atrium bündeln ( sicher - mangels anderer Nutzung - günstig zu mieten und dafür kann Erdgeschoss am Maxplatz Handels- und Gastronomie Belebung für den - meist gruselig leeren Platz bringen. Und dann Zusammenarbeit "über die Straße" mit dem Landratsamt entwickeln. EINE Zulassungsstelle, ein Sozialamt, ein ..... Das wäre ein NEUES Rathaus und nicht einfach nur ein "anderes" ( und sicher sehr teueres ) Rathaus ! Alter Wein in neuen Steinen? Oder ein Konzept mit Mut und Strategie ? Ach mein Bamberg ! ( und was könnten dann für interessante Arbeitsplätze neu in der Stadt entstehen, wenn die BIMA das frei verkauft? IT? Hochwertige Dienstleistung ? Im Erdgeschoss Handel ? Der Name PROMENADE war ja ( lange her!) mal Programm !
laberhannes
Der Vorschlag mit dem Atrium hätte den Vorteil, dass wir (Bürger) den Mitarbeitern durch die Glasfronten beim Schlafen zusehen könnten.
wurde vor gut einem Jahr, 5. Mai 2014 von Chefredakteur, Michael Wehner, publiziert. Ich glaube kaum, dass in einem Jahr recht viel an Verbindlichkeiten getilgt wurden; möchte Bamberg gleich wieder neue Schulden machen!? - Weswegen braucht Ihr ein (neues) Rathaus? Ein Gebäude aus den Wirtschaftswunderjahren, was aber auch schon 50 Jahre auf dem Buckel hat. Last es doch so wie es ist, dass verschiedene Abteilungen in anderen Gebäuden untergebracht sind, was in mehr als drei Dutzend vergangenen Jahren ohne Jammer abgewickelt wurde und vermietet das fünfstöckige Gebäude ans Finanzamt Bamberg, denn unser Finanzamt lässt eher zu wünschen übrig als die Stadtverwaltung und das Rathaus Bamberg. Prinzipiell sind unsere Schulhaussanierungen, der Bahnausbau und die Wohnungssanierung der ehemaligen Warner-Barracks (US-Areal) viel wichtiger als das verdammte, neue Rathaus.
Selbst die eigenen Taschen hinter verschlossener Türe voll machen (siehe Artikel Geheimnisverrat), dann vor einigen jahren für viel Geld diverse Ämter in den Michelsberg verlagern, und jetzt auch noch für 2,25 + X Mio. € die Schrottburg kaufen! Dann stellt sich wahrscheinlich heraus, dass auf Grund von Altlasten das Kreiswehrersatzamt noch aufwändiger saniert werden muß, und unsere Kinder können ihren Tag in vergammelten Schulen verbringen. Es gibt wahrlich wichtigere Aufgaben, als sich ein neues Denkmal zu schaffen. Eine Schande, wie hier mit dem Geld um sich geworfen wird! und niemand wird zur Rechenschaft gezogen.
Angesichts mancher Entscheidungen können einem schon Zweifel kommen, ob die US Army tatsächlich abgezogen ist.
Auf den ersten Blick mag ein Bürgerrathaus im ehemaligen Kreiswehrersatzamt sinnvoll erscheinen, auf den zweiten Blick stellen sich zumindest Fragen. Eine Frage wäre z.B. kann man dort Parken? Ein Aspekt, der überhaupt nicht betrachtet wurde ist die fragwürdige Entwicklung der Uni Feldkirchenstr. und das zu entwickelnde "neue Bamberger Zentrum" auf dem Konversionsgelände.
Beim ehemaligen Kreiswehrersatzamt hat die Stadt die Wahl, ob sie die Liegenschaft vom Bund erwirbt und selbst entwickelt oder nicht. Beim KWEA-Gebäude spräche wenig bis nichts gegen die Entwicklung durch einen privaten Investor.. Eine Nutzung wie Hr. Trunk sie angeführt hat, käme der Promenade sehr zu Gute.
Bei der Konversion besteht diese Wahlfreiheit nur theoretisch. Dort heißt es mehr oder weniger ganz oder gar nicht. Das ehemalige Hauptquartier der Army auf dem Gelände der Lagardekaserne hätte ebenfalls gute Voraussetzungen für die Nutzung als Bürgerrathaus. Denkbar wäre dort auch die Kombination mit einem seit langem geforderten ROB (Regionaler Omnibus Bahnhof) (Freifläche zwischen Reithalle und BePo). Damit wäre das Bürgerrathaus bestens mit allen Verkehrsmitteln erreichbar, auch mit dem PKW. Darüber hinaus würde ein solches Rathaus eine Pionierfunktion übernehmen und in diesem wichtigen Gelenkpunkt den Startschuß für die Entwicklung dieses zweiten Zentrums im Bamberger Osten geben. Der Unterschied zum Atrium wäre, dass das Areal ohnehin erworben werden muss, was beim Atrium nicht gegeben ist. Somit würde aus der Not eine Tugend und eine recht praktische obendrein.
Frohgemut stehe ich morgens auf und lese meinen FT!
Ich reibe mir die Augen und kann es nicht glauben:
A) die Diskussion im Stadtrat :
Keiner war offensichtlich dafür? Dennoch eine Mehrheit ?
B) stets fehlt Geld ( freie Kultur, Sanierung der städtischen Schulen, Stromanschlüsse an neuen Leuchten in der Fußgängerzone, konsequente Radwege .....)
Und dann?
Für Verwaltung ist dann plötzlich ( immer) Geld da?
Andere Regionen gehen konsequent den Weg Verwaltungen ( Stadt und Landratsamt ) zu bündeln und - in einer mehrjährigen Perspektive - "zusammenzuführen"!
Wie das gehen könnte?
Stadtverwaltung im Atrium bündeln ( sicher - mangels anderer Nutzung - günstig zu mieten und dafür kann Erdgeschoss am Maxplatz Handels- und Gastronomie Belebung für den - meist gruselig leeren Platz bringen. Und dann Zusammenarbeit "über die Straße" mit dem Landratsamt entwickeln.
EINE Zulassungsstelle, ein Sozialamt, ein .....
Das wäre ein NEUES Rathaus und nicht einfach nur ein "anderes" ( und sicher sehr teueres ) Rathaus !
Alter Wein in neuen Steinen?
Oder ein Konzept mit Mut und Strategie ?
Ach mein Bamberg !
( und was könnten dann für interessante Arbeitsplätze neu in der Stadt entstehen, wenn die BIMA das frei verkauft? IT? Hochwertige Dienstleistung ? Im Erdgeschoss Handel ?
Der Name PROMENADE war ja ( lange her!) mal Programm !
Der Vorschlag mit dem Atrium hätte den Vorteil, dass wir (Bürger) den Mitarbeitern durch die Glasfronten beim Schlafen zusehen könnten.
wurde vor gut einem Jahr, 5. Mai 2014 von Chefredakteur, Michael Wehner, publiziert.
Ich glaube kaum, dass in einem Jahr recht viel an Verbindlichkeiten getilgt wurden; möchte Bamberg gleich wieder neue Schulden machen!? - Weswegen braucht Ihr ein (neues) Rathaus? Ein Gebäude aus den Wirtschaftswunderjahren, was aber auch schon 50 Jahre auf dem Buckel hat.
Last es doch so wie es ist, dass verschiedene Abteilungen in anderen Gebäuden untergebracht sind, was in mehr als drei Dutzend vergangenen Jahren ohne Jammer abgewickelt wurde und vermietet das fünfstöckige Gebäude ans Finanzamt Bamberg, denn unser Finanzamt lässt eher zu wünschen übrig als die Stadtverwaltung und das Rathaus Bamberg.
Prinzipiell sind unsere Schulhaussanierungen, der Bahnausbau und die Wohnungssanierung der ehemaligen Warner-Barracks (US-Areal) viel wichtiger als das verdammte, neue Rathaus.
Selbst die eigenen Taschen hinter verschlossener Türe voll machen (siehe Artikel Geheimnisverrat), dann vor einigen jahren für viel Geld diverse Ämter in den Michelsberg verlagern, und jetzt auch noch für 2,25 + X Mio. € die Schrottburg kaufen! Dann stellt sich wahrscheinlich heraus, dass auf Grund von Altlasten das Kreiswehrersatzamt noch aufwändiger saniert werden muß, und unsere Kinder können ihren Tag in vergammelten Schulen verbringen.
Es gibt wahrlich wichtigere Aufgaben, als sich ein neues Denkmal zu schaffen.
Eine Schande, wie hier mit dem Geld um sich geworfen wird! und niemand wird zur Rechenschaft gezogen.