In Stadelhofen im Landkreis Bamberg sucht Lidl nach Flächen für ein neues Riesenlager. Das soll auf Bio-Acker entstehen - viele Anwohner protestieren.
- In Stadelhofen (Landkreis Bamberg) haben etwa 200 Menschen protestiert
- Lidl sucht dort nach Flächen für ein riesiges Kühllager
- Das Lidl-Lager soll auf Bio-Acker entstehen, auch Wald müsste gerodet werden
- Anwohner fürchten Lärm und Flächenversiegelung: "Zerstört nicht unsere Heimat"
Protest gegen Lidl-Logistikzentrum im Landkreis Bamberg: In Stadelhofen (Landkreis Bamberg) haben am Sonntag (18.04.2021) rund 200 Menschen gegen ein Kühllager der Supermarktkette Lidl demonstriert. Sie liefen und fuhren mit Traktoren durch den Ort, hatten Schilder mit Aufschriften wie "Zerstört nicht unsere Heimat" und "Natur-Erhalt für unsere Kinder" dabei. Hintergrund: Ein Projektbüro aus Baden-Württemberg sucht im Auftrag von Lidl nach einem Standort für ein riesiges Kühllager mit rund 12.000 Quadratmetern Fläche.
Lidl-Logistikzentrum in Stadelhofen: Anwohner wehrt sich - "Das ist nicht lustig"
Hieronymus Thiele (53) wohnt mit seiner Frau seit über 20 Jahren in Stadelhofen. Anwohner haben die Bürgerinitiative "Juraschützer" gegen das Lager in ihrem Ort gegründet. "Der Standort ist nicht geeignet. Die Flächen sind bisher Bio-Acker, Wald müsste gerodet werden." Außerdem würde das neue Lager nur etwa 100 Meter entfernt von der Ortschaft entstehen, "direkt neben dem Wohngebiet". Thiele und seine Mitstreiter fürchten Lärmbelästigung und Verkehrschaos.
Das Lidl-Lager sei außerdem nachts immer beleuchtet. "Sie werden es sehen und sie werden es hören", sagt Thiele. Die "Juraschützer" haben Kontakt zu Anwohnern aus Eggolsheim (Landkreis Forchheim), wo bereits ein Lidl-Lager steht. "Die klagen dort über Vermüllung durch Lkw-Fahrer, das ist nicht lustig." Gleichzeitig würden die Lastwagen häufig Ausweichrouten durch die Ortschaften nehmen, wenn es auf der Autobahn zu Sperrungen kommt, glaubt der 53-Jährige. Bei einer Unterschriftensammlung gegen das Lager hätten 118 von 170 "wahlberechtigten Bürgern" aus Stadelhofen unterschrieben.
"Wir haben nichts gegen Industrieansiedlungen. Aber es gibt kein Argument, warum man hier so ein riesiges Ding in die Landschaft klatschen soll", sagt der Anwohner. Stadelhofen sei Teil eines Tourismus- und Freizeitgebiets, man wolle die Natur erhalten. Die Gemeinde hätte wirtschaftlich nichts vom Lidl-Lager, glaubt Thiele. "Wir haben Vollbeschäftigung und brauchen keine Arbeitsplätze hier. Wir sind keine strukturschwache Region." In Eltmann (Landkreis Haßberge) oder Hallstadt (Landkreis Bamberg) gäbe es Industriebrachen, die Lidl nutzen könnte. "Aber das ist vermutlich teurer als Wald abzuholzen."
Lidl-Projektplaner verrät: Das sind die Gründe für Lager-Idee in Stadelhofen
Der Besitzer der größten Ackerfläche im Ort hat allerdings seine Verkaufsbereitschaft signalisiert. "Der macht damit den großen Reibach", meint Thiele. Matthias Sturm vom zuständigen Projektbüro bestätigt: "Der Bürgermeister hat uns auf Grundstücke aufmerksam gemacht. Ein Teil der Besitzer hat Interesse, zu verkaufen." Über die Bürgerinitiative sagt Sturm: "Die erwecken den Anschein, als würden da demnächst die Bagger anrollen. Dabei haben wir bisher weder Baugenehmigungen noch Grundstücke erworben." Stadelhofen sei attraktiv, "weil es einen direkten Autobahnanschluss hat".
Im Mai soll es zum Showdown in Stadelhofen kommen: Dann soll der Gemeinderat entscheiden, ob die Flächen überhaupt in Gewerbeflächen umgewidmet werden. "In dieser Sitzung sollte der Gemeinderat darüber entscheiden, ob er grundsätzlich mit dem Vorhaben einverstanden ist oder nicht, ob der Standort passt und ob die Bauleitplanung auf den Weg gebracht werden soll", schreibt Bürgermeister Volker Will (ÜWG) in einer Mitteilung an die Stadelhofener.
Nun mal noch eine Frage in Richtung Stadelhofen:
Die Autobahn A 70 geht doch unmittelbar an Stadelhofen vorbei. Wieviele LKW fahren da jeden Tag vorbei ? Wurde das schon mal gemessen ? Ist da die Entfernung kleiner oder größer im Vergleich zu dem geplanten Lidl-Gelände ? Wegen dieser unmittelbaren Nähe zur Autobahn wird Lidl Stadelhofen wohl als Lagerstandort ins Auge gefasst haben, aber wenn die Bevölkerung das nicht will, wird es wahrscheinlich eh scheitern.
In Walsdorf haben wir, wie erwähnt, täglich zig LKW aus allen Richtungen mit den stinkenden Tierabfällen; angenehm kann man auch das nicht nennen. Deshalb gehen viele Bürger, auch die aus Bischberg, Trosdorf und Tütschengereuth wegen ReFood auf die Barrikaden. Die Bürgermeister und Gemeinderäte sehen halt oft nur die wahrscheinlich anfallenden Gewerbesteuereinnahmen.
Naja, das ist leicht gesagt. In Walsdorf, nur mal als abschreckendes Beispiel, will die Firma ReFood neu bauen und dort vor allem Küchenabfälle jeglicher Art "entsorgen", darunter auch Fette aus Großküchen und Gaststätten. Gegenüber vom angedachten Gelände befindet sich bereits seit Jahren die TBA, die Tierkörper und Schlachtabfälle beseitigt. Fahrt mal hinter so einem Anlieferfahrzeug paar Kilometer hinterher; da brauchst fast ne Atemschutzmaske, auch Gasmaske genannt. Walsdorf liegt in der Pampa und neben dem schon jetzt enormen LKW-Verkehr braucht es nicht noch eine Gestank und Verkehr vermehrende Firma, die ja bisher in Eltmann-Limbach tätig ist.
Den Stadelhofenern gehts wohl mehr um die Optik als um den LKW-Verkehr und auch um die weitere Versiegelung besten fränkischen Ackerlandes. Auch diese Meinung muss gehört und akzeptiert werden. Die Idee von @HotelBA, dass Lidl auf das Hallstadter Michelin-Gelände zurückgreift, finde ich großartig.
Es geht den Stadelhofenern sehr wohl um den LKW-Verkehr. Hier sollen min. 4 mal so viele LKW wie nach Walsdorf fahren. So ein Logistikzentrum gehört weder auf besten fränkischen Ackerboden, noch auf gerodeten Waldboden und schon gar nicht direkt neben ein Wohngebiet. So ein Lager gehört in ein Gewerbe- oder Industriegebiet . Es wird nur deswegen in die Landschaft gebaut weil es billiger ist. Es geht nur darum Geld zu sparen. Es geht auch nicht um Arbeitsplätze, die würden ja auch in einem Gewerbegebiet z.B. dem Michelin-Gelände entstehen.
Walsdorf war jetzt nur ein Beispiel gewesen, bester @Hieronymus; kein Grund für Aggressivität. Außerdem hatte ich geschrieben, dass ich die Meinung der Stadelhofener Bürger akzeptiere und nachvollziehen kann. Deshalb brachte ich das Beispiel Walsdorf.
Aber es ist in Deutschland halt mal so, dass die Märkte von Lidl meist sehr gut frequentiert werden von der Kundschaft, das Auslieferungslager sollte aber am besten in Timbuktu stehen. Das ist jetzt auch nicht auf @Hieronymus gemünzt sondern ganz allgemein; die Mentalität "verschon mein Haus zünd andre an" ist im Lande schon sehr verbreitet. Siehe Mobilfunkmasten und Windräder, die auch keiner vor der Nase will, sehr wohl aber eine ständige Handynutzung sowie den Naturstrom.
Von daher bleibe ich dabei: Das Michelin-Gelände liegt direkt an der Autobahn gegenüber von Brose Hallstadt. Das Wohngebiet ist nicht direkt betroffen, nach meiner Kenntnis der Örtlichkeit. Und die Hallstadter Stadtoberen freuen sich über weitere Gewerbesteuereinnahmen, die durch den Abgang von Michelin sicherlich geschrumpft sind oder noch schrumpfen. Die Stadelhofener sollen ruhig weiterhin auf ihren Jurahöhen glücklich bleiben, ohne das Lidl-Lager.
ist leider so... sehr viele Mitbürger kaufen immer mehr im Onlinehandel und beim Billigdiscounter

Und viele, wenn man die Nobelautos auf den Parkplätzen stehen sieht, sicher nicht aus finanziellen Gründen.
Der ganze Sch..iß muss doch bis auf die letzte Meile herangekarrt werden. Vorher teilweise um die ganze Welt.
Wie soll das denn bitte gehen ohne erhöhtes Verkehrsaufkommen, Umweltverschmutzung und Flächenversiegelung?
Ich versteh' es nicht