Wright und Zisis Matchwinner: Brose Bamberg schlägt Bremerhaven

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Die ersten fünf und die letzten sieben Punkte erzielte Bambergs Topwerfer Dorell Wright, der sich hier gegen Ivan Elliot behauptet. Mit 30 Zählern war der Ex-NBA-Profi der überragende Akteur und verbuchte eine persönliche Bundesliga-Bestleistung. Foto: Hartmut Adelmann
Die ersten fünf und die letzten sieben Punkte erzielte Bambergs Topwerfer  Dorell Wright, der sich hier gegen Ivan Elliot behauptet. Mit 30 Zählern war  der Ex-NBA-Profi der überragende Akteur und verbuchte eine persönliche Bundesliga-Bestleistung. Foto: Hartmut Adelmann
Nikos Zisis im Duell mit Carl Baptiste
Nikos Zisis im Duell mit Carl Baptiste
 

Die Bamberger wenden mit einem starken Schlussspurt das Blatt und bezwingen Bremerhaven mit 83:77.

Die Bamberger Brose-Basketballer steuern voll auf Play-off-Kurs. Dass die Mannschaft von Luca Banchi am späten Freitagabend in Madrid (86:106-Niederlage) versuchte, Kräfte zu sparen, zahlte sich gut 42 Stunden später trotz der Reisestrapazen in der Schlussphase des Hansa-Spiels in Bremen aus: Der deutsche Meister bezwang vor 7500 Zuschauern die abstiegsgefährdeten Eisbären Bremerhaven mit 83:76 (39:46) und verbesserte sich in der Bundesliga auf den siebten Tabellenplatz. Nach den Niederlagen der Konkurrenz ist in den verbleibenden sieben Partien der Hauptrunde sogar noch der Sprung auf Rang 4 möglich. Am Mittwoch (20.30 Uhr) kommt es vor heimischer Kulisse zum brisanten Oberfrankenderby gegen die Bayreuther, die mit einem Sieg mehr auf dem Konto derzeit den fünften Platz belegen.

Neben den vier Langzeitverletzten Bryce Taylor, Elias Harris, Patrick Heckmann und Ricky Hickman, der sich am Samstag über die Geburt seiner Tochter Layla Ruby freute, musste Luca Banchi aufgrund der Ausländerbeschränkung in der BBL noch auf einen Ausländer verzichten und entschied sich gegen Dejan Musli.

Freiwürfe sicher verwandelt
Die Bamberger fanden nur schwer in die Partie. Es dauerte dreieinhalb Minuten, ehe Dorell Wright mit einem Dreier die ersten Punkte zum 3:7 erzielte. Bei den Eisbären lief der Ball flüssig, die Verteidigung stand, so dass die Gastgeber sich nach sechs Minuten über die erste zweistellige Führung freuen durften. Dank sicher verwandelter Freiwürfe kam das Brose-Team zwar auf 14:15 heran, doch auch zu Beginn des zweiten Viertels (23:20) waren Jordan Hulls (13 Punkte in der ersten Halbzeit) und seine Mitstreiter deutlich stärker und zogen wieder auf 37:28 davon. Die Ballverluste, die fehlende Intensität in der Abwehr und die Reboundschwäche (10:18) brachten Banchi in Rage. Ihrer Treffsicherheit von der Freiwurflinie (16 von 16 vor der Pause) hatten es die Gäste zu verdanken, dass sie nur mit einem 39:46-Rückstand in die Kabine gingen.

Nach der Pause aggressiver
Mit deutlich verbesserter Defensivarbeit und einem sicher treffenden Nikos Zisis (15 Punkte/3 Dreier im dritten Viertel) bliesen die Gäste nach der Pause zur Aufholjagd, glichen nach 27 Minuten zum 55:55 aus. Vor den letzten zehn Minuten lagen die Eisbären mit 63:62 vorn.

Mit seinem dritten Dreier brachte Wright nach 32 Minuten die Gäste dann erstmals in Front (67:66) - die Spannung stieg. Geoffrey Groselle setzte sich immer wieder am Brett durch und glich zum 72:72 aus. 43,6 Sekunden vor Schluss stellte Banchi beim 76:76 seine Jungs in einer Auszeit neu ein. Wright mit seinem fünften Dreier, einem Ballgewinn und vier eiskalt verwandelten Freiwürfen sorgte dann für die Entscheidung.

"Bremerhaven hat gut gespielt und uns alles abverlangt. Das war am Ende ein hässlicher Sieg für uns. Den Ausschlag hat gegeben, dass unsere Guards nach der Pause sehr viel aggressiver spielten", analysierte der mit 30 Punkten überragende Ex-NBA-Spieler Wright.

Die Meinungen der Trainer
Arne Woltmann (Bremerhaven): "Wir sind mit der richtigen Einstellung in das Spiel gegangen und haben von Beginn an gezeigt, dass wir gewinnen wollten. Leider konnten wir das Tempo nicht immer so hoch halten, wie wir es ursprünglich vorhatten. Wir haben viele Fouls kassiert und Bamberg 30 Mal an die Freiwurflinie geschickt. Dadurch hatte der Gegner im Schlussviertel frische Beine. Entschieden wurde das Spiel in der Crunchtime. Da ist es uns leider nicht gelungen, unser defensives Brett zu beschützen."

Luca Banchi (Bamberg): "Wir sind sehr glücklich, denn das war ein äußerst wichtiger Sieg für Brose Bamberg. Wichtig, weil wir gezeigt haben, dass wir es unabhängig von den Umständen können und vor allem wichtig für unsere Zukunft in der Liga. Mein Respekt geht aber auch an die Eisbären, die als Team gut zusammengespielt und uns das Leben schwer gemacht haben. Die tolle Atmosphäre in der ÖVB Arena, die mir sehr gut gefällt, war der passende Rahmen für ein spannendes Basketball-Spiel."

Die Statistik
Eisbären Bremerhaven - Brose Bamberg 76:83
(23:20, 23:19, 17:23, 13:21)
Bremerhaven Groselle (17 Punkte), Hulls (15/1 Dreier), Baptiste (14), Berhanemeskel (7/1), Bleck (6), Bussey (6), Elliot (6/2), Breitlauch (3), Kessens (2), Hundt
Bamberg Wright (30/5), Zisis (15/3), Hackett (13), Rubit (8), Radosevic (6), Staiger (5/1), Mitrovic (4), Lo (2), Nikolic, Olinde
SR Kovacevic, Bejaoui, Umlandt
Zuschauer 7380
Gesamtwurfquote Bremerhaven 52 Prozent (32 Treffer/62 Versuche), Bamberg 41 (22/54)
Dreier Bremerhaven 20 Prozent (4/20), Bamberg 35 (9/26)
Freiwurfquote Bremerhaven 73 Prozent (8/11), Bamberg 97 (30/31)
Rebounds Bremerhaven 33 (22 defensiv/11 offensiv), Bamberg 29 (20/9)
Ballgewinne/-verluste Bremerhaven 5/15, Bamberg 8/11
Assists Bremerhaven 11 /Bamberg 15
Fouls Bremerhaven 25 /Bamberg 18