Heute gegen Braunschweig: Verleiht Euroleague-Hoch Brose Bamberg Flügel?

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Bambergs Topwerfer Augustine Rubit (l.), der in der Schlussphase auch im Rebound glänzte, gegen Mathias Lessort, der vor der Saison in Bamberg im Gespräch war Foto: imago
Bambergs Topwerfer Augustine Rubit (l.), der in der Schlussphase auch im Rebound glänzte, gegen Mathias Lessort, der vor der Saison in Bamberg im Gespräch war  Foto: imago

Zwei Tage nach dem verdienten Auswärtssieg in Belgrad ist Brose Bamberg in der Bundesliga in Braunschweig gefordert.

Der mäßige Start in der Bundesliga und die beiden Auftaktpleiten in der Euroleague haben beim deutschen Meister eine deutliche Trotzreaktion ausgelöst - das neu formierte Team von Andrea Trinchieri hat die Kurve gekriegt und seine Kritiker Lügen gestraft. Der überraschende 75:69-Erfolg am Donnerstag in der Hölle von Belgrad, wo Roter Stern in dieser Saison zuvor ungeschlagen war, bedeutete den zweiten Auswärtssieg und den dritten Erfolg in Serie in der Königsklasse. Das Brose-Team schob sich mit einer Bilanz von 3:2 Siegen in die Play-off-Ränge.

"Ich habe meinen Spielern vor zehn Tagen gesagt: Momentan ist es wichtig, wenn wir gewinnen wollen, dass wir leiden, gemeinsam leiden, gemeinsam jedem Ball hinterhergehen, gemeinsam um den Sieg kämpfen. Das haben wir verstanden", erläuterte Trinchieri die vollzogene Kehrtwende.
Jetzt gilt es, in den beiden Bundesliga-Partien am Samstag (18 Uhr) in Braunschweig und am Montag (19 Uhr) vor heimischer Kulisse gegen Göttingen die magere BBL-Bilanz (3:3) aufzupolieren, um nicht frühzeitig den Anschluss zur Spitze zu verlieren.

30 Punkte im ersten Viertel
Welches Potenzial in der Mannschaft schlummert, das zeigte sie in den ersten zehn Minuten in Belgrad (30:18): Basierend auf einer aggressiven Verteidigung wurden erstmals in dieser Saison dank gutem Passspiel freie Würfe kreiert. Zwar kamen in den verbleibenden 30 Minuten bei Roter Stern nur noch 45 Zähler hinzu, doch in der Abwehr agierte die Trinchieri-Truppe auf hohem Niveau, meisterte mit einer erfahrenen Formation die Schwächephase im Schlussviertel (69:67) und belohnte sich mit einem verdienten Sieg.

"Es war ein Kampf, ein sehr hartes Spiel. Es ist nie leicht, in diese Arena zu kommen und mit Persönlichkeit zu spielen. Wir haben ein großartiges erstes Viertel gespielt, im zweiten so lala - aber es gibt auch immer einen Gegner, der es einem nicht leicht macht. Das dritte Viertel war wieder okay, aber es hat sich ein knappes Ergebnis abgezeichnet. Wir sind ruhig geblieben, standen hinten gut und haben vorne die richtigen Entscheidungen getroffen", freute sich der Italiener an der Seitenlinie über den erneut bestandenen Charaktertest, bei dem Augustine Rubit (15 Punkte/5 Rebounds) und Leon Radosevic (11/7) ihre gute Form unterstrichen und am Ende zusammen mit Nikos Zisis (3/5/2 Assists) und Ricky Hickman (12/2/3) Nervenstärke bewiesen.

Am Samstag in Braunschweig muss Trinchieri wegen der Ausländerbeschränkung in der Bundesliga wieder auf zwei seiner Leistungsträger verzichten - einer davon wird wohl Daniel Hackett sein, der sich in Belgrad einen Muskelfaserriss zugezogen hat und bis zur vier Wochen ausfällt.

Löwen-Center Eatherton glänzt
Von Vorteil für die Bamberger dürfte sein, dass auch die Basketball Löwen am Donnerstag in Erfurt im Einsatz waren und dabei hart kämpfen mussten, bis der 92:87-Erfolg feststand. Einem 7:0-Lauf drei Minuten vor dem Ende hatte es die Menz-Truppe zu verdanken, dass sie die Punkte mitnehmen durfte. Der kanadische Center Scott Eatherton war schließlich mit 24 Punkten, sieben Rebounds und zwei Assists zusammen mit Spielmacher DeAndre Lansdowne (14//3/6), Thomas Klepeisz (13/1/6) und Lars Lagerpusch (12/3) dafür hauptverantwortlich, dass die Löwen beim Aufsteiger den dritten Saisonsieg einfuhren.