Das müde Brose-Team gewinnt nach einem 47:53-Rückstand zur Pause noch mit 93:87 in Bremerhaven. Lucca Staiger ist mit 17 Punkten Topwerfer.
Nach der unglücklichen 66:67-Niederlage am Freitag zum Auftakt der Euroleague beim Vizemeister der letzten Saison, Fenerbahce Istanbul, wahrte der deutsche Meister Brose Bamberg nur 44 Stunden später auch in der sechsten Bundesliga-Partie seine weiße Weste. Im dritten Spiel innerhalb von fünf Tagen feierte die Mannschaft von Erfolgstrainer Andrea Trinchieri am Sonntagabend einen knappen 93:87 (47:53)-Erfolg bei den Eisbären Bremerhaven und behauptete die Tabellenführung vor den ebenfalls ungeschlagenen Bayern (97:58 gegen Berlin) und den Ulmern, die in Frankfurt mit 79:73 die Oberhand behielten.
Weiter geht der Bamberger Marathon mit zwei Heimspielen: Am Donnerstag (20 Uhr) erwartet Brose in der Königsklasse Unics Kasan, am Sonntag (15.30 Uhr) sind dann die Oldenburger in Bamberg zu Gast.
33 Punkte in Viertel 2 kassiert
Trinchieri hatte vor dem Spiel vor den gefährlichen
Dreierschützen gewarnt, doch seine Jungs waren in der ersten Halbzeit von Jordan Hulks (10 Punkte/3 Dreier) und Quincy Diggs (14/2) zu weit weg. Elias Harris sorgte in der Anfangsphase zwar für einen 14:8-Vorsprung des Favoriten, doch dann liefen die Eisbären heiß und wendeten mit einem 8:0-Lauf das Blatt. In der Folge kontrollierten die Gäste dann aber wieder das Spiel und lagen nach 14 Minuten abermals mit sechs Punkten vorn (32:26).
Von diesem Zeitpunkt an war die oft gelobte Bamberger Defensive nicht mehr in der Lage, die Scharfschützen zu stoppen: Acht Dreier versenkten die Gastgeber bei nur elf Versuchen, entschieden das zweite Viertel mit 33:24 für sich und gingen gut gelaunt mit einem 53:47-Vorsprung in die Kabine - die Brose-Akteure dagegen wirkten müde und ausgelaugt.
Die zweite Halbzeit begann aus Bamberger Sicht mit zwei Miller-Dreiern, doch dann sorgte Harper Kamp erstmals für einen Acht-Punkte-Vorsprung der
Eisbären. Jetzt packten die Brose-Jungs aber in der Verteidigung aggressiver zu und wendeten mit einem 14:2-Lauf das Blatt. Vor allem Nikos Zisis und Lucca Staiger profitierten von den genialen Strelnieks-Pässen (11 Assists) und versenkten wichtige Distanzwürfe.
Mit seinem fünften Dreier zog Staiger sechs Minuten vor dem Ende den Norddeutschen endgültig den Zahn (81:73). Die Eisbären gaben zwar nie auf, konnten die Niederlage aber nicht mehr verhindern. "Bremerhaven hat ein unfassbares Spiel hingelegt und alles getroffen. Für uns war es wichtig, dass wir nach der langen Reise aus Istanbul hierher noch den Schalter umgelegt haben. Wir sind glücklich über den Sieg", betonte der sichtlich erleichterte Bamberger Topwerfer Staiger.
Die Statistik
Eisbären Bremerhaven - Brose Bamberg 87:93
(20:23, 33:24, 14:23, 20:23)
class="artFett"> Bremerhaven Hulls (18 Punkte/5 Dreier), Diggs (16/2), Anderson (13/3), Kamp (13/1), Elliott (9/1), Smotrycz (8), Austin (7), Bleck (3), Breitlauch, Wendt
Bamberg Staiger (17/5), Zisis (16/2), Melli (11), Miller (11/3), Heckmann (9), Harris (7), Causeur (6), Strelnieks (6), Theis (5), Lo (3/1), Veremeenko (2)
SR Krause, Madinger, Oruzgani
Zuschauer 3050
Gesamtwurfquote Bremerhaven 43 Prozent (27 Treffer/63 Versuche), Bamberg 52 (34/65)
Dreierquote Bremerhaven 52 Prozent (12/23), Bamberg 39 (11/28)
Freiwurfquote Bremerhaven 75 Prozent (21/28), Bamberg 82 (14/17)
Rebounds Bremerhaven 39 (26 defensiv/13 offensiv), Bamberg 31 (26/5)
Ballgewinne/-verluste Bremerhaven 3/13, Bamberg 6/7
Assists Bremerhaven 20 / Bamberg 22
Fouls Bremerhaven 21 / Bamberg 23
Ich ziehe den Hut vor dem Trainer und Team. Andreas hat eine echte Gabe, eine Mannschaft überraschend schnell zusammen schweißen zu können und die Mannschaft spielt echt Mannschaftsbasketball. Die Anzahl der Assists bei Brose sind auffallend viel und das Erfolgsrezept rechne ich dem Trainer und den Spielern hoch an. Es wird nicht einfach und keine Selbstverständlichkeit für die Mannschaft, aber der ergänzte Spielplan in der Euroleague ist Fakt. -ich bin äußerst zuversichtlich, dass die Mannschaft alles wieder schafft -- sowohl in der Bundesliga als auch in der Euroleague.
Natürlich sind es schon Wahnsinns-Strapazen drei Spiele innerhalb vier Tagen zu bestreiten, dazu die irre Distanz zwischen den Spielorten, dennoch darf das keine Entschuldigung sein, es ist noch früh in der Saison und die echten Durchhänger werden erst noch kommen..
Es scheint, dass es ein mentaler Hänger war der die Brose-Leistung in BRHV gekennzeichnet hat - die Abwehr war zu langsam auf den Beinen, die Dreierquote (wie schon in den letzten Spielen - Ausnahme Lucca Staiger )
war unterirdisch und einige leichte Korbleger (grad Vereemenko in Istanbul) wurden leichtfertig vergeben, das schnelle Passspiel und die schnellen Laufwege um freie Positionen zu bekommen stimmen auch noch nicht so wie in der letzten Saison - gut, es ist eine Eingewöhnungsphase für einige Spieler, dennoch diverse Spieler sind noch zu unkonstant u.a. Melli (zwar gut defensiv), Miller (Licht-u. Schatten Fener top, BBL bisher noch steigerungsfähig)Strelnieks (gut im Ballvortrag aber sein Dreierhändchen saust noch in der letzten Saison herum..) Causeur, naja, noch nicht angekommen, Lo ebenso, Harris offensiv ein Hustler vor dem Herrn in der Defense aber manchmal ein wenig zu langsame Beine.. Wenn die Rädchen wieder stimmen, dann wird es auch wieder nervenberuhigendere Spiele geben - gerade was die die gegnerischen Punkte angeht, da hat man in der BBL in den letzten doch ziemlich viele zugelassen - deswegen muß die Defense wieder so geschmiert laufen wie letzte oder zu Beginn dieser Saison...
Trotz unserer 93 Punkte sind dermaßen viele freie Würfe NICHT durch die Reuse gegangen.
BRV versenkte dagegen, ohne deren irre gute Leistung jetzt schmälern zu wollen, viele wilde Dinger. BRV hatte auch überhaupt nix zu verlieren und das merkte man. Ich glaube, wenn unsere Brösel von Verletzungen weitgehend verschont bleiben und die neuen sich zu 100 % integriert haben, vor allem unser Fabien Causeur aber auch Lo und Veremeenko, dann schaut das schon anders aus.
Heuer hat man das Gefühl, dass einige Teams wesentlich verbessert dastehen als in der vorherigen Saison. Jetzt kommen erstmal zwei Heimspiele ohne Reisestrapazen; Unics Kazan am Donnerstag und die EWE Baskets aus Oldenburg am Sonntag. Unvergessen die Finalrunde 2013, als Bamberg die Oldenburger zwar sweepte, aber mit einer Gesamtdifferenz aus den drei Spielen von 7 - in Worten SIEBEN. Aber Oldenburg ist heuer auch noch nicht so weit nach dem Karriereende von Smeulders. Ein Heimsieg ist Pflicht und gegen die Russen wird man sehen was geht.
Da hat man mal gesehen, dass es kein Durchmarsch wird. Jetzt muss ich aber noch einmal nachkarteln. Warum wurde Staiger gegen Fenerbahce nicht länger eingesetzt? Er ist doch eine fast sichere Dreierbank.