Souveräner Derby-Sieg der Bamberger in Bayreuth

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Patrick Heckmann hat freie Bahn zum Korb. Nicht nur in dieser Szene hatten die Bamberg gegen überforderte Bayreuther leichtes Spiel. Foto: Daniel Löb
Patrick Heckmann hat freie Bahn zum Korb. Nicht nur in dieser Szene hatten die Bamberg gegen überforderte Bayreuther leichtes Spiel. Foto: Daniel Löb
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Die Bamberger sichern sich mit dem 75:52-Erfolg in Bayreuth die Teilnahme am Top Four in Berlin. Im Halbfinale ist Ludwigsburg der Gegner.

Die Bamberger Brose-Basketballer haben ihre Lehren aus dem Verlängerungs-Krimi am zweiten Weihnachtsfeiertag in der Bundesliga (92:88-Erfolg) gezogen und diktierten im nächsten Oberfrankenderby vier Wochen später von der ersten Sekunde an das Geschehen. Trotz der Euroleague-Strapazen mit den beiden Reisen nach Russland setzten sich die Bamberger am Sonntag in der Bayreuther Oberfrankenhölle souverän mit 75:52 (44:19) durch und qualifizierten sich damit für das Pokal-Final-Four am 18./19. Februar in Berlin.


Im Halbfinale gegen Ludwigsburg

Dort trifft der deutsche Meister im Halbfinale auf Ludwigsburg. Die MHP Riesen feierten gestern einen 72:67-Erfolg gegen Ulm und brachten dem Bundesliga-Spitzenreiter dabei die erste Saisonniederlage bei. Das zweite Vorschlussrundenspiel bestreiten die als Gastgeber gesetzten Berliner gegen Bayern München, die "Roten Riesen" gewannen gegen Bonn mit 87:72.
Weiter geht's für das Brose-Team mit einem Doppelspieltag in der Euroleague: Am Mittwoch empfangen die Bamberger in Nürnberg Real Madrid, am Freitag wartet in Piräus eine weitere hohe Hürde auf die Trinchieri-Truppe.
Da der deutsche Meister in den nationalen Wettbewerben von seinen acht Ausländern nur sechs einsetzen darf, mussten im Nachbarduell diesmal Nikos Zisis und Leon Radosevic zuschauen. Elias Harris fehlte weiter nach seiner Knie-Operation.
Beim ersten Angriff schafften es die Bayreuther nicht, innerhalb der vorgeschriebenen 24 Sekunden einen Wurf herauszuspielen - und die Bamberger drückten auch in den folgenden 20 Minuten der Partie mit einer aggressiven Verteidigung den Stempel auf.
Fast fünf Minuten waren gespielt, ehe Trey Lewis beim 1:14-Zwischenstand der erste Feldkorb für die Hausherren gelang. Obwohl die Trinchieri-Mannschaft am Ende des Viertels fünf Angriffe ohne Korberfolg geblieben war, ging's mit einem 23:9-Vorsprung in den zweiten Abschnitt.


Bamberg vollstreckt sicher

Und es änderte sich nichts am Spielverlauf, denn Leon Kratzer führte sich in seiner Heimatstadt gleich mit einem Block und zwei Punkten prächtig ein. Die frühe Auszeit von Raoul Korner verpuffte wirkungslos. Der starke Darius Miller sorgte nach 18 Minuten für eine 40:15-Führung des Meisters. Die Trefferquoten von 53 Prozent der Bamberger gegenüber 27 Prozent der Hausherren drückten die Kräfteverhältnisse zur Pause eindrucksvoll aus.
Im dritten Viertel wehrten sich die Hausherren nach Kräften und schlugen aus einigen Unkonzentriertheiten des Brose-Teams Kapital. Vor allem DeMon Brooks war dafür verantwortlich, dass das Medi-Team den dritten Abschnitt mit 18:15 gewann, aber trotzdem noch mit 22 Punkten hinten lag.
Acht Minuten vor Schluss (63:39) sangen die 300 Brose-Fans in Vorfreude auf das Top Four "Berlin, Berlin - wir fahren nach Berlin". Und sie feierten in der Folge die zweite Brose-Garde, die mit einer soliden Leistung den Vorsprung verteidigte.
Bambergs Trainer Andrea Trinchieri kritisierte den Pokalmodus, der vorsieht, dass der Gastgeber gesetzt ist: "Diese Regelung ist ein Unsinn. Die Bayreuther hätten es nach dieser tollen Vorrunde auf jeden Fall verdient, im Top Four dabei zu sein." Seiner Mannschaft bescheinigte der Italiener eine gute Leistung in der Verteidigung: "Alle Spieler haben dazu beigetragen. Deshalb haben wir - ohne zu glänzen - gewonnen."


Die Statistik

Medi Bayreuth - Brose Bamberg 52:75
(9:23, 10:21, 18:15, 15:16) Bayreuth Brooks (19 Punkte), Marei (9), Gonzalvez (8), Linhart (7/1 Dreier), Seiferth (3), Lewis (2), Wachalski (2), Anderson (2), Doreth, Amaize, Adler
Bamberg Strelnieks (13/3), Miller (13/2), Heckmann (10), Staiger (8/2), Theis (6), Causeur (6), Lo (6), Veremeenko (5), Melli (4), Kratzer (4), McNeal
SR Lottermoser, Kovacevic, Neubecker
Zuschauer 3300 (ausverk.)
Gesamtwurfquote Bayreuth 35 Prozent (19 Treffer/ 55 Versuche), Bamberg 47 (27/58)
Dreierquote Bayreuth 5 Prozent (1/19), Bamberg 33 (7/21)
Freiwurfquote Bayreuth 54 Prozent (13/24), Bamberg 82 (14/17)
Rebounds Bayreuth 33 (20 defensiv/13 offensiv), Bamberg 37 (26/11)
Ballgewinne/-verluste Bayreuth 5/13, Bamberg 8/10
Assists Bayreuth 9 / Bbg. 15
Fouls Bayr. 20 / Bamberg 21