Schlacht Nummer 3 steht in Bamberg bevor

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Janis Strelnieks versenkt in der Verlängerung den entscheidenden Dreier. Der lettische Aufbauspieler war aber mit neun gesicherten Bällen auch der beste Rebounder seiner Mannschaft. Foto: Daniel Löb
Janis Strelnieks versenkt in der Verlängerung den entscheidenden Dreier. Der lettische Aufbauspieler war aber mit neun gesicherten Bällen auch der beste Rebounder seiner Mannschaft. Foto: Daniel Löb

Die Bamberger wollen nach dem hart erkämpften Sieg nach Verlängerung in Ludwigsburg am Donnerstag die Viertelfinalserie beenden.

Gut 100 Fans aus Freak City feierten ihre Mannschaft am späten Mittwochabend auf dem Weg zum Mannschaftsbus. Nach 45 Minuten Play-off-Basketball mit höchster Intensität waren aber auch die 4500 Anhänger der MHP Riesen Ludwigsburg trotz der 84:89-Niederlage nach Verlängerung von ihrer Mannschaft begeistert.

"Ich habe meine Jungs nach dem Spiel gefragt, ob sie wissen, wie oft wir die Chance hatten, den Sack frühzeitig zuzumachen. Wir hatten eigentlich über 40 Minuten alles unter Kontrolle und mussten trotzdem in die Verlängerung. Wir waren nicht smart genug und haben uns das Leben in einzelnen Situationen selbst sehr schwer gemacht. Am Ende aber zählt der Sieg", betonte Bambergs Trainer Andrea Trinchieri. Die Brose Baskets führen nun in dieser Play-off-Viertelfinalserie mit 2:0 und können am Donnerstag (20 Uhr) vor heimischem Publikum mit dem dritten Sieg vorzeitig die Halbfinaltickets buchen.

Acht-Punkte-Führung verspielt

Zweieinhalb Minuten vor dem Ende sahen die Brose Baskets bei der 72:64-Führung in dieser Schlacht bereits wie der Sieger aus, brachten sich aber durch Ballverluste, Schwächen beim Rebound und vergebene Freiwürfe selbst in Bedrängnis. DJ Kennedy, der Bundesliga-Korbjäger Nummer 1, der zuvor gegen die aggressive Bamberger Verteidigung kaum zum Zug gekommen war, versenkte aber 27 Sekunden vor dem Ende einen Dreier zum 74:74 und sicherte seinem Team die Verlängerung. Und auch in dieser Extra-Spielzeit kämpften die Riesen wie die Löwen. Doch jetzt zeigten Brad Wanamaker und vor allem Janis Strelnieks ihre Klasse. Der Lette traf 86 Sekunden vor dem Ende mit Ablauf der 24-Sekunden-Uhr eiskalt einen Dreier zum 85:79 und versetzte den Ludwigsburgern den Todesstoß.

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"Beide Teams kämpften verbissen. Uns ist am Ende etwas der Sprit ausgegangen. Die Bamberger dagegen haben die entscheidenden Würfe getroffen. Aber wir kämpfen immer und geben alles, das ist der Charakter unserer Mannschaft. Und wir werden auch am Donnerstag alles versuchen, das steht fest", verspricht Riesen-Topwerfer John Little (21 Punkte) den Brose Baskets einen heißen Tanz.

Auf einen solchen stellt sich auch Bambergs Kapitän Brad Wanamaker ein: "Dann werden wir hoffentlich ein paar Freiwürfe mehr treffen. Wir müssen unser Konzept konzentrierter durchziehen, denn die Ludwigsburger sind eine unangenehme Mannschaft, die noch nicht nach Hause will. Der Heimvorteil ist sehr wichtig, das hat man heute wieder gesehen. Mit den Fans hinter sich geht vieles leichter."

Bauermann lobt Strelnieks

Bambergs einstiger Meistertrainer Dirk Bauermann, der die Partie als Experte für Telekom-Basketball kommentierte, analysierte: "Die Ludwigsburger zeichnet die Energie und die Intensität in der Verteidigung aus. Das haben sie hervorragend umgesetzt. Sie hatten den großen Favoriten am Rande der Niederlage. Davor kann man nur den Hut ziehen. Die Bamberger haben das getan, was man von einer wirklichen Spitzenmannschaft erwarten muss. Sie haben das Spiel über weite Strecken dominiert und in den entscheidenden Situationen ein bisschen cleverer agiert. Spieler wie Wanamaker und Strelnieks haben schon auf dem höchsten Niveau gespielt und bringen in den wichtigen Momenten auch ihre besten Leistungen. Gerade Strelnieks, der das ganze Spiel über sehr unauffällig agierte, hat zwei ganz, ganz wichtige Dreier versenkt. Das macht die Qualität solcher Spieler aus."
"Letztendlich hat Bamberg verdient gewonnen. Wir sind eigentlich immer einem Rückstand hinterher gelaufen, hatten dann noch mal die Chance, haben es aber nicht geschafft", meinte Ludwigsburgs Geschäftsführer Alexander Reil und betonte kämpferisch: "Jetzt steht's 0:2, das macht die Sache nicht leichter, aber wir fahren nicht nach Bamberg, um einfach das dritte Spiel herzuschenken."