Nach dem knappen 83:82-Triumph über Alba Berlin im Cup-Endspiel freuen sich die Bamberger über drei freie Tage. Geschäftsführer Arne Dirks hofft auf einen Schub für die Meisterschaft.
Nicht nur Brose Bamberg war für den "Fall der Fälle" gerüstet, auch Oberbürgermeister Andreas Starke hatte vorgesorgt. Nur eineinhalb Stunden, nachdem sich Spieler und Trainer ihre Pokalsieger-T-Shirts übergestreift hatten, durften sie sich am Sonntagabend im VIP-Raum der Brose-Arena ins Sportbuch der Stadt Bamberg eintragen.
Die Feierlichkeiten nach einem titellosen Jahr fielen beim neunfachen Meister und nun sechsmaligen Pokalsieger nicht allzu üppig aus. Schon am Morgen nach dem knappen 83:82-Finalsieg über Alba Berlin brachen viele in einen Kurzurlaub auf. Dank der Länderspielpause - das nächste Spiel bestreitet Brose Bamberg erst am 2. März in Gießen - kommt das Team in den Genuss von drei freien Tagen.
Eine Reisegruppe um Patrick Heckmann, Tyrese Rice, Cliff Alexander und Bryce Taylor machte sich auf den Weg zu einem Kurztrip nach London, auf Heimatbesuch begaben sich Nikos Zisis (Griechenland), Louis Olinde (Hamburg) und Trainer Federico Perego (Italien). Der Headcoach wird nach für ihn ereignisreichen Wochen froh sein, für ein paar Tage ausspannen zu können. Nach der Entlassung von Ainars Bagatskis hat der 34-jährige am 13. Januar das nach der peinlichen Heimniederlage gegen den Aufsteiger Rasta Vechta am Boden liegende Brose-Team übernommen. Nur 36 Tage später feierte er seinen ersten Titel als Cheftrainer.
Die obligatorische Bierdusche ließ er lachend über sich ergehen. "Jeder weiß, dass die Defensive unser großes Problem ist. Federico arbeitet intensiv daran. Das war das erste Spiel in dieser Saison, in dem wir ordentlich verteidigt haben. So soll es weitergehen", lobte Michael Stoschek die Arbeit Peregos, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft. Ob der ltaliener, der 2014 als Co-Trainer von Andrea Trinchieri nach Bamberg gekommen war, aufgrund des Pokalsiegs auch für die neue Spielzeit das Vertrauen der Verantwortlichen erhält, bleibt offen. "Wir haben ihm das Vertrauen geschenkt, und er zahlt es voll zurück. Den Rest werden wir sehen", meinte Arne Dirks.
Dirks: Titel ist kleine Erlösung
Der Geschäftsführer, erst seit 1. Januar im Amt, freut sich, dass Brose Bamberg nach dem Wirbel um die Entlassung seines Vorgängers Rolf Beyer und die sportliche Krise nun wieder in ruhiges Fahrwasser zurückgekehrt ist: "Der Titel ist eine kleine Erlösung, denn wir sind hier und da ja etwas gesteinigt worden. Aber heute hat die Mannschaft gezeigt, was sie kann. Das gibt uns einen Schub für die Meisterschaft. Wir haben gesehen, wie gut wir Basketball spielen und dass wir mit den Großen mithalten können."