Die Brose Baskets treffen am Mittwoch in München auf eine Bayern-Mannschaft, die nach der Pleite in Bamberg gehörig unter Druck steht.
Kommen die Bayern zurück oder sichern sich die Brose Baskets mit einem Sieg am Mittwoch (20.30 Uhr/Sport1 live) in München das 2:0 in der Halbfinalserie nach dem Modus best-of-five? Es ist definitiv ein Schlüsselspiel, wenn sich die beiden Erzrivalen am Mittwoch im Audi Dome gegenüberstehen. Die müden Münchner, die eine harte Viertelfinalserie über fünf Spiele gegen Ludwigsburg in den Knochen haben, sind wild entschlossen, den Ausgleich perfekt zu machen.
Wie das funktionieren soll, erklärt Bayern-Kapitän Bryce Taylor: "Wir müssen einen Weg finden, besser in das Spiel zu starten, sie mit unserer Offensive mehr zu attackieren. Und in der Abwehr gilt es, ihre Aufbauspieler zu stoppen. Sie kreieren für die anderen, deshalb müssen wir ihnen die Arbeit erschweren. Gelingt uns das, haben wir definitiv eine gute Chance."
Die Gastgeber setzen aber auch darauf, dass die in
Bamberg fehlenden Großen Deon Thompson (Bluterguss in der Wade) und Dusko Savanovic (Fingerverletzung) wieder ins Geschehen eingreifen können. "Wir könnten sie gut brauchen", betont Taylor. Zudem benötigen die Hausherren von den angeschlagenen Anton Gavel und Alex Renfroe, die in der zweiten Halbzeit in Bamberg jeweils nur drei Minuten auf dem Parkett standen, mehr Unterstützung.
Strelnieks: Es gibt noch viel zu verbessern
Nicht nur Janis Strelnieks, der zusammen mit Nikos Zisis und Brad Wanamaker die Bayern-Defensive mehrmals alt aussehen ließ, warnt davor, den Vizemeister zu unterschätzen: "Es steht nur 1:0 - nicht mehr und nicht weniger. Es ist immer schwer, in München zu spielen. Es ist noch nichts passiert, es war nur eine Partie in der Serie. Wir werden jetzt an unseren Fehlern arbeiten und uns gewissenhaft auf Spiel 2 vorbereiten. Es gibt noch viel zu verbessern, vor allem an unseren Würfen gilt es zu arbeiten", betont der Lette, der zwar einige Male sehenswert zum Korb zog, aber aus der Distanz (1:4) ebenso wie Wanamaker (0:3) die gewohnte Treffsicherheit vermissen ließ.
"Wir waren solide, aber nicht perfekt. Es gibt in den Play-offs keinen klaren Sieg. Es war einfach nur ein Erfolg, es steht 1:0, fertig - wir sind bereit für die nächste Partie. Sie werden zurückschlagen, darauf müssen wir vorbereitet sein", will Bambergs Erfolgstrainer Andrea Trinchieri von der Dominanz seiner Mannschaft am Sonntag nichts hören.
Und Geschäftsführer Rolf Beyer betont: "Das Spiel hat uns gezeigt, wo unsere Stärken liegen, aber auch, wo die Stärken der Bayern liegen. Wenn wir in München genauso solide auftreten und uns von der Atmosphäre nicht beeindrucken lassen, dann haben wir eine gute Chance." Beyer erinnert aber auch an die letzte Saison, in der die Bamberger kurz vor Weihnachten daheim gegen die "Roten Riesen" deutlich gewonnen hatten, aber dann "im Eurocup zwei Mal auf die Nase gekriegt" haben - einmal sogar mit 38 Punkten Differenz. "Das ist noch gar nicht so lang her, das sollten wir nicht vergessen", so der Geschäftsführer, der aber auch von der Entwicklung der Truppe überzeugt ist. "Der Unterschied zum letzten Jahr ist, dass unser Team erfahrener und stabiler geworden ist, sich nicht ins Bockshorn jagen lässt. Deshalb glaube ich schon, dass wir eine Chance haben."
Beyer: Team ist stabiler geworden
Bayern-Center "Big John" Bryant, der am Sonntag seine Mannschaft mit 17 Punkten anführte und hauptverantwortlich dafür war, dass die Münchner zweimal bis auf vier Zähler (24:28/14 Minute - 47:51/29.) herangekommen sind, analysierte das erste Spiel und fordert: "Die Bamberger sind ein gutes Team und haben ihre Würfe getroffen. Wir müssen wesentlich besser verteidigen, darauf wird es im zweiten Spiel ankommen. Wir haben ihnen zu viele freie Würfe erlaubt und sie den Ball bewegen lassen. In der Offensive müssen wir unsere Systeme besser ausspielen. Nur wenn wir als Team besser spielen, werden wir gegen Bamberg gewinnen."