Brose Bamberg schlug sich beim letzten Auftritt in der Königsklasse bei Real Madrid lange beachtlich, musste aber dennoch eine 86:106-Niederlage hinnehmen.
Die zwölfte Auswärtsniederlage in Folge kassierten die Brose-Basketballer zum Euroleague-Ausklang in Madrid. Das Star-Ensemble von Real tat sich in der ersten Halbzeit (53:50) schwer, setzte sich aber am Ende mit 106:86 klar durch.
Beide Mannschaften taten sich vom Sprungball weg nicht weh, da es in dieser Partie nur noch um die Ehre ging. Die Madrilenen waren gefrustet, weil Zalgiris Kaunas überraschend nach Verlängerung in Piräus gewann und Real im Dreiervergleich der punktgleichen Teams hinter Piräus (3.) und Panathinaikos Athen (4.) nur den fünften Platz belegte und somit das Heimrecht im Play-off-Viertelfinale an Panathinaikos ging.
Die ersten Minuten gehörten den Gastgebern, wobei Anthony Randolph die ersten elf Real-Punkte erzielte und dabei von drei Ballverlusten von Maodo Lo profitierte. Dann fing sich der deutsche Meister und kam durch gelungene Aktionen von Dorell Wright und Dejan Musli heran und ging mit einem 28:27-Vorsprung ins zweite Viertel.
Die Begegnung glich einer NBA-Partie, auf beiden Seiten wurde nachlässig verteidigt, man verließ sich auf die Offensive - und hier waren die Bamberger den Hausherren durchaus ebenbürtig. Nach 13 Minuten führten die Gäste mit 35:29, weil die Spanier mit der Zonenverteidigung des Brose-Teams so ihre Probleme hatten. Erst unmittelbar vor der Pause sicherten sich die Gastgeber wieder eine 53:50-Führung. Die Trefferquote von Real in der ersten Halbzeit aus dem Feld lag bei 65 Prozent, der deutsche Meister netzte 53 Prozent seiner Würfe ein.
Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit erwischten die Gastgeber den besseren Start (60:54), so dass Luca Banchi schon nach knapp drei Minuten seine Mannen in einer Auszeit zu mehr Konzentration aufforderte. Die Bamberger Schützen hatten aber offensichtlich in der Kabine kein Zielwasser getrunken, denn die Dreierquote von 60 Prozent in der ersten Hälfte ging jetzt aufgrund von fünf Fahrkarten in den Keller. Gustavo Ayon und Randolph schossen eine 15-Punkte-Führung (80:65) für den hohen Favoriten heraus.
Im Schlussviertel ließ dann bei den Königlichen vor allem Jaycee Carroll seine Klasse aufblitzen. Dank seiner Treffsicherheit zog Real auf über 20 Punkte (99:78) davon und machte zwei Minuten vor dem Ende den Hunderter (101:82) perfekt. Die Bamberger stehen nach den 30 Partien in der Königsklasse mit elf Siegen und 19 Niederlagen auf dem zwölften Platz vor den punktgleichen Teams aus Barcelona und Belgrad.
Real Madrid: Randolph (23/4), Carroll (19/3), Ayon (14), Doncic (12/1), Fernandez (10/2), Reyes (8), Taylor (6/1), Causeur (5/1), Randle (4), Yusta (3), Thompkins (2)
Brose Bamberg: Hackett (17/2), Musli (16), Rubit (12), Wright (11/1), Zisis (8), Lo (7/1), Olinde (5/1), Radosevic (4), Mitrovic (3/1), Nikolic (3/1), Staiger