Mr. 100 Prozent - Janis Strelnieks Bambergs Sieggarant gegen Tel Aviv

2 Min
Feuer frei: Janis Strelnieks bei einem seiner fünf Dreier. Devin Smith kommt zu spät. Foto: Daniel Löb
Feuer frei: Janis Strelnieks bei einem seiner fünf Dreier. Devin Smith kommt zu spät. Foto: Daniel Löb

Der lettische Scharfschütze trifft nach der Pause alles und sichert den Bambergern einen klaren Sieg über Maccabi Tel Aviv. Jetzt folgt das Frankenderby.

Freak City feierte Janis Strelnieks mit Sprechchören - und dem Scharfschützen und seinen Mitstreitern war deutlich anzumerken, dass ihnen ein großer Stein vom Herzen gefallen ist: Nach vier Niederlagen in der Euroleague in Folge gelang Brose Bamberg mit dem 90:75-Sieg über Maccabi Tel Aviv am Donnerstagabend der wichtige Befreiungsschlag. Der deutsche Meister ist zurück im Geschäft und vom Einzug in die Play-offs nur noch zwei Siege entfernt.

Schützenhilfe kam dabei aus Italien, denn Armani Mailand bezwang im Schlussspurt Darussafaka Istanbul und Brad Wanamaker (20 Punkte) mit 89:87, so dass der Rückstand auf Rang 8 schmolz. Vor dem nächsten Auftritt in der Königsklasse am Donnerstag bei Panathinaikos Athen muss sich der deutsche Meister aber erst noch auf das Frankenderby am Sonntag (18 Uhr) gegen die Würzburger und ihren neuen Trainer Dirk Bauermann konzentrieren.

Auch dem gesundheitlich angeschlagenen Trainer Andrea Trinchieri ging es nach der Partie auf Grund der starken Leistung seiner Jungs in der zweiten Halbzeit zumindest mental deutlich besser. "In der ersten Halbzeit haben wir schlampig gespielt. Wir waren zu weich und konnten Maccabi nicht stoppen", konstatierte der 48-Jährige, nachdem sein Team meist einem Rückstand hinterher gerannt war.

"Aber das Wichtigste ist, dass uns heute ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einem reifen Team gelungen ist. Solche Mannschaften wissen, wie man spielt. Du brauchst Geduld, darfst nicht in Frust verfallen, wenn der Gegner, der hier nichts zu verlieren hat, trifft. Du musst weiterspielen, dich steigern. Und wenn der Moment auf der Zielgeraden dann kommt, musst du die Chance nutzen, einen Lauf zu starten und das Spiel zu gewinnen."

Und genau so ist die Partie gegen den israelischen Kultklub gelaufen: In der ersten Halbzeit hatten es die Gastgeber den drei Dreiern von Maodo Lo zu verdanken, dass Maccabi nicht weiter als auf acht Punkte davonzog. Und nach der Pause legte Janis Strelnieks los: 13 seiner 25 Punkte erzielte er im dritten Viertel und war auch im Schlussabschnitt mit drei Dreiern zur Stelle, als Andrew Goudelock (22 Punkte) und der Ex-Bayreuther D.J. Seeley (19) Tel Aviv bis auf 70:76 herangebracht hatten. Zehn Würfe (davon fünf Dreier), zehn Treffer, so lautete die Bilanz des eiskalten Letten.

"Dieser Sieg war ungemein wichtig nach den vielen Auswärtsniederlagen. Wir hatten nach einem Monat endlich wieder einmal ein Spiel in Bamberg. Das ist unsere Halle, hier sind wir nur schwer zu schlagen. Das hat sich auch heute wieder gezeigt", freute sich Strelnieks über die Rückkehr in die Frankenhölle und die Unterstützung. "Ich hatte auch keine Angst, als Maccabi im letzten Viertel noch einmal heran kam. Auswärts ist das manchmal ein Problem, aber hier, mit unseren Fans, die uns immer unterstützen, ist das einfacher. Nach jedem Stopp feiern sie uns. Das ist ganz wichtig."

Seine tolle Vorstellung wollte der 27-Jährige wie immer nicht überbewerten: "Ich musste nicht über die Hände des Gegners werfen, die meisten Würfe waren gut herausgespielt und frei. Unsere beste Waffe ist einfach, den Ball zu passen und den offenen Schützen zu finden."


Würzburg nicht unterschätzen

Nach dem Kraftakt in der europäischen Königsklasse gilt die volle Konzentration dem Frankenderby am Sonntag (18 Uhr) gegen Würzburg. Der Nachbar musste zwar auch in den ersten beiden Partien unter Bauermann Niederlagen einstecken, doch zuletzt gegen Bayern München war die Handschrift des Ex-Bambergers bereits deutlich zu erkennen. Beim 63:68 ermöglichten die "Bauermänner" den Münchnern nur eine Feldwurfquote von 38 Prozent und besaßen bis zum Schluss eine Siegchance.