Die Bamberger müssen die ärgerliche Heimniederlage gegen Panathinaikos Athen schnell abhaken, denn beim FC Barcelona wartet die nächste Herausforderung.
Wie haben die Bamberger Brose-Basketballer die ärgerliche 83:84-Heimniederlage in der Euroleague gegen Panathinaikos Athen verdaut? Die Antwort auf diese Frage gibt es bereits 48 Stunden später, wenn der deutsche Meister am ersten Doppelspieltag der europäischen Königsklasse am Freitag (21 Uhr) beim FC Barcelona erneut auf dem Prüfstand steht. Die Marathon-Woche geht dann am Sonntag (18 Uhr) mit der Bundesliga-Partie in Ludwigsburg auf die Zielgerade.
Rebound-Probleme am Ende
In einer intensiv geführten Partie mit etlichen guten Läufen auf beiden Seiten hatten sich die Bamberger mit einer tollen Energieleistung bis drei Minuten vor dem Ende einen Zehn-Punkte-Vorsprung (83:73) erkämpft - aber der reichte nicht. 3,2 Sekunden vor dem Ende schloss Nick Calathes den 11:0-Lauf der Athener mit den Punkten zum 84:83 ab. Der letzte Wurf von Bambergs Scharfschützen Darius Miller war zwar klug herausgespielt, verfehlte aber sein Ziel. "Ich fühle mich nicht gut, weil die Mannschaft auf mich gesetzt hat und ich nicht getroffen habe", brachte der US-Amerikaner seine Enttäuschung zum Ausdruck, wusste aber auch, dass die Partie nicht allein mit dieser letzten Aktion entschieden wurde. "Athen hat am Ende wichtige Punkte erzielt, wir gaben Rebounds ab. Wir hätten das definitiv besser lösen müssen.
Trotzdem müssen wir jetzt einfach weitermachen, es gibt ohnehin keine andere Wahl. Es wartet mit Barcelona eine weitere starke Mannschaft auf uns. Dafür müssen wir bereit sein." Andrea Trinchieri teilte seine Spielanalyse in zwei Gesichtspunkte: "Wir haben über 37 Minuten ein exzellentes Spiel gespielt. Gegen eine Mannschaft, die in der ersten Halbzeit richtig gut gespielt und unmögliche Würfe getroffen hat. Ich wusste, irgendwann werden sie nicht mehr so gut treffen, und wir werden in Führung gehen. Das passierte", freute sich der Trainer, dass seine Prognose eingetroffen ist. Von den letzten drei Minuten war der Italiener aber maßlos enttäuscht: "Wir haben keine Rebounds mehr geholt. Wir bauten uns die Chance auf den Sieg gegen den sechsfachen Champion auf, haben sie aber weggeschmissen. Wir verloren die Konzentration, haben vier Fehler in Folge gemacht, die uns zwölf Punkte gekostet haben."
Deshalb betonte der 48-Jährige: "Das war eine richtig harte Lektion, aus der wir lernen müssen. Du musst einfach in den letzten drei Minuten das Bestmögliche herausholen."
Auch Center Leon Radosevic, der in dieser Saison erstmals nach seiner Knöchel-Operation wieder dabei war und gleich in der Startformation gestanden hatte, war geknickt: "Das Gefühl, wieder auf dem Feld zu stehen, war gut, aber jetzt bin ich alles andere als glücklich. Der Grund für die Niederlage ist ganz einfach. Wir haben in den letzten drei Minuten nicht gepunktet, und wir haben nicht verteidigt. Ich werde jetzt versuchen, diese Partie schnellst möglich aus dem Kopf zu bekommen. Aber ich glaube, das wird mir vor dem Abflug nach Barcelona nicht gelingen."
Beyers Dank an die Fans
Geschäftsführer Rolf Beyer waren nach dieser bitteren Niederlage zwei Dinge extrem wichtig: "Zunächst ein Riesen-Kompliment ans Publikum, das uns wirklich durch alle Wellentäler getragen hat. Aber auch ein Riesen-Kompliment an die Mannschaft, die gebissen hart, die Partie zu einem großen Euroleague-Spiel gemacht hat. Ich glaube, wir müssen uns nur ganz wenige Vorwürfe machen, und die vor allem am Schluss, weil wir nicht clever genug waren. Panathinaikos präsentierte sich am Ende abgezockter, das war der kleine Unterschied."
Der Geschäftsführer betonte aber auch: "Obwohl der Ärger über diese Niederlage schon eine Zeit andauern wird, wir haben zwei Spiele mit einem Punkt Unterschied verloren, eines mit drei gewonnen, das heißt, wir sind wettbewerbsfähig. Das müssen wir mitnehmen."
Barca mit Verletzungsproblemen
Und für den Auftritt beim FC Barcelona, der am Mittwoch auf Grund eines schwachen zweiten Viertels (15:31) mit 65:76 vor der imposanten Kulisse von 18 500 Fans bei Roter Stern Belgrad unterlag, wünscht sich Beyer, "dass die Mannschaft jetzt einfach den Mund abwischt und mit der entsprechenden Wut die Partie in Barcelona angeht."
Auch die Barca-Leistungsträger Brad Oleson (33 Minuten/15 Punkte), Tyrese Rice (fast 38 Minuten/9) und Victor Claver (31/12), standen am Mittwoch lange auf dem Parkett und mussten am Ende die zweite Saisonniederlage verdauen. Hinzu kommt die Achillessehnen-Verletzung von Pau Ribas, der Trainer Georgios Bartzokas lange fehlen wird. In Belgrad musste der griechische Coach zudem auf seinen Star Justin Doellman verzichten, der sich bei der 72:73-Heimniederlage gegen Fenerbahce Istanbul verletzt hatte. Petteri Koponen laboriert noch an den Folgen eines Autounfalls.