Der Teamkapitän war am Sonntag der erste Bamberger Spieler, der nach dem 74:71-Finalsieg über die Bayern den Pokal in den Händen halten durfte.
Aufgrund einer Knieverletzung konnte Harris das Endspiel aber nur als Zuschauer verfolgen.
Nach dem Gewinn von zwei deutschen Meisterschaften sind Sie nun erstmals Pokalsieger. Fühlt sich dieser Triumph anders an?
Elias Harris: Es ist ein bisschen ungewohnt. In den vergangenen drei Jahren haben wir im Pokal leider nicht abrufen können, was wir wollten. Dass es an diesem Wochenende geklappt hat, ist einfach riesig. Das tut einem gut und pusht uns.
Schmeckt ein Finalsieg über den bayerischen Rivalen aus München besonders süß?
Erst einmal Hut ab vor München, das ist eine sehr gute Mannschaft. Das Spiel der Bayern ist überhaupt nicht mit dem zu vergleichen, was sie zu Beginn der Saison gezeigt haben. Das ist jetzt eine sehr viel besser eingespielte Truppe. Aber ganz egal, gegen wen es im Finale gegangen wäre: Es war unser Ziel zu gewinnen. Dass wir das gegen Bayern München geschafft haben, ist natürlich umso schöner.
Wie ärgerlich ist es, im Finale zum Zuschauen verdammt zu sein?
Extrem. Ich hab mich gestern in den Minuten, die ich auf dem Feld war, recht wohl gefühlt. Ich habe dann aber einen blöden Schritt gemacht, und dann ist mir ein Schmerz ins Knie gezogen. Es ist aber nicht weiter schlimm. Dass ich im Finale nicht dabei war, war eine reine Vorsichtsmaßnahme, um das Knie nicht weiter zu reizen. Jetzt müssen wir mal schauen, wie es weitergeht. Ich bin mir aber relativ sicher, dass es in den nächsten Tagen schnell wieder besser wird.
Nach einer guten ersten Halbzeit hat sich die Mannschaft in der zweiten Hälfte gegen die Münchner wesentlich schwerer getan. Was war der Grund dafür?
Wie das halt so ist: Wenn mal ein oder zwei Würfe nicht fallen, dann kommen die Nerven und die Emotionen ins Spiel. Aber alles in allem haben wir über 40 Minuten solide gespielt und am Ende auch den Sieg errungen.
War der Pokalsieg ein Statement, was den Kampf um die Meisterschaft betrifft?
"Das würde ich so nicht sagen. Wir haben in den letzten zwei Jahren den Pokal nicht gewonnen, sind aber am Ende trotzdem Meister geworden. Der Pokal ist ein Titel, den wir sehr gerne mitnehmen und den wir uns auch hart erkämpft haben. Aber es wird in dieser Saison noch viel Basketball gespielt, und vom Pokalsieg kann man jetzt nicht ableiten, dass wir automatisch auch Meister werden. Wir haben sehr gute Konkurrenten wie die Ulmer, die nicht hier waren, aber Tabellenerster sind. Und das aus gutem Grund. Von daher müssen wir auf der Hut sein.
Die Fragen stellte
Peter Seidel