Darius Miller rettet Brose Bamberg den Sieg

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Darius Miller (hier beim Wurf) erzielte die letzten fünf Punkte für die Bamberger und sicherte den Sieg. Fotos: Daniel Löb
Darius Miller (hier beim Wurf) erzielte die letzten fünf Punkte für die Bamberger und sicherte den Sieg. Fotos: Daniel Löb
 
 
 
 
 
 

Nach einem schwachen ersten Viertel drehten vor allem Miller und Zisis auf und bescherten dem deutschen Meister am Ende noch einen 79:77-Sieg in Gießen.

Die Sporthalle Ost in Gießen ist ein heißes Pflaster für die Bamberger Brose-Basketballer. Nach dem 81:80-Erfolg vor gut einem Jahr schnupperten die 46ers auch am Samstag an der Überraschung, aber der deutsche Meister hatte in einem erneuten Krimi am Ende hauchdünn mit 79:77 (35:44) die Nase vorn und verteidigte mit dem zehnten Sieg in Folge in der Bundesliga die Tabellenführung vor den ebenfalls noch ungeschlagenen Ulmern.

Neben den verletzten Centern Elias Harris und Vladimir Veremeenko fehlte am Samstag auch Janis Strelnieks, dem Trainer Andrea Trinchieri nach den Strapazen der letzten Wochen und dem bevorstehenden Doppelspieltag in der Euroleague am Dienstag (20 Uhr) gegen Roter Stern Belgrad und am Donnerstag in Vitoria ein Pause gönnte. Für ihn rückte Youngster Ali Nikolic ins Team.

Die Gießener starteten mit viel Energie in die Partie und erwischten die müden Bamberger auf dem falschen Fuß. Nach sechseinhalb Minuten lagen die Mittelhessen angeführt von einem entfesselt aufspielenden Cameron Well erstmals zweistellig (19:8) vorn. Die Gäste kamen in der Verteidigung immer einen Schritt zu spät - die 46ers nutzten die Ballverluste der Bamberger, spielten sich in einen Rausch und führten nach zehn Minuten mit 32:11. Für das Brose-Team punkteten in diesem Katastrophen-Viertel nur Fabien Causeur und Nikos Zisis.

Im zweiten Durchgang war den Bambergern dann aber anzumerken, dass sie sich keineswegs abschlachten lassen wollten. Die Verteidigung war jetzt deutlich aggressiver - und Daniel Theis punktete konstant für den Meister, der sich kontinuierlich heran arbeitete (23:34, 29:36). Die Gießener hatten es vor allem Wells zu verdanken, dass sie zur Pause noch mit 44:35 vorne lagen.

Nach dem Seitenwechsel war es dann Darius Miller, der die Mittelhessen vor enorme Probleme stellte. 15 Punkte erzielte der US-Amerikaner im dritten Viertel - und er war es auch, der nach 27 Minuten erstmals seit dem 8:8 wieder für den Gleichstand (54:54) sorgte. Dennoch gingen die Hausherren mit einer 59:56-Führung ins Schlussviertel.

Nach den Dreiern von Zisis und Maodo Lo lag das Brose-Team siebeneinhalb Minuten vor dem Ende erstmals mit 64:63 in Front. Es entwickelte sich jetzt ein Krimi, in dem bis 22 Sekunden vor Schluss die Führung 13 Mal wechselte. Das Drei-Punkte-Spiel von Miller konterte Scrubb noch einmal mit dem 77:77. 7,6 Sekunden blieben den Bambergern für den letzten Angriff: Darius Miller stieg 0,6 Sekunden vor Schluss an der Freiwurflinie hoch und versenkte unter dem Jubel der 70 mitgereisten Bamberger Fans den Ball eiskalt zum Sieg im Gießener Korb.

"Das war ein unglaubliches Spiel. Die Gießener haben uns im ersten Viertel überrannt. Ab dem zweiten Viertel gelang es uns gegen eine starke Gießener Mannschaft, den Fokus zu finden. Mit dem letzten Wurf hat Darius das Spiel entschieden. Wir sind froh, dass wir gewonnen haben", zeigte sich Maodo Lo kurz nach der Schlusssirene erleichtert, dass es doch noch zum Sieg gereicht hatte.

Gießen: Wells (30 Punkte/2 Dreier), Scrubb (12), Evans (10), Saibou (7), Manigat (5/1), Völler (5), Bowlin (2), Lischka (2), Obst (2), Pluskota (2)
Bamberg: Miller (20/2), Zisis (18/4), Causeur (12/2), Theis (12), Lo (10/2), Melli (4), Radosevic (2), Nikolic (1), Staiger, Heckmann