Daniel Theis kehrt am Mittwoch nach Ulm zurück und will sich mit den Brose Baskets an alter Wirkungsstätte die Teilnahme am Top-Four-Turnier sichern.
Für Daniel Theis ist es eine Reise zurück in die Vergangenheit, wenn die
Brose Baskets am Mittwoch (20 Uhr/Telekombasketball.de live) in Ulm um den Einzug ins Top Four am 11./12. April in Oldenburg kämpfen. Die EWE Baskets sind als Gastgeber für das Pokalturnier automatisch qualifiziert, die restlichen drei Plätze machen neben Ulm und Bamberg die Berliner und die Bayern sowie Bonn und Göttingen unter sich aus.
"Immer schwer in Ulm" "Es ist immer schwierig in Ulm zu spielen. Sie haben - genau wie wir in der Brose Arena - tolle Fans im Rücken. Jetzt haben sie am Wochenende mit 20 Punkten Differenz gegen den MBC verloren und wollen vor heimischer Kulisse sicher wieder einiges gut machen", weiß Theis genau, was auf seine neue Mannschaft in der Ratiopharm Arena, wo er zwei Jahre lang erfolgreich auf Korbjagd gegangen ist, zukommt. Inzwischen ist der letzte Saison zum besten Nachwuchsspieler der Liga gekürte 22-Jährige aber eine feste Größe in der Bamberger Mannschaft und will mit dem frisch gebackenen Bundesliga-Tabellenführer auch beim Fünften bestehen.
"Wir kommen aus einem defensiv sehr guten Spiel und haben zwölf Siege in Folge und die Tabellenführung im Rücken. Unser Ziel ist es, den guten Rhythmus auch in Ulm aufrecht zu erhalten - und wir wollen nach Oldenburg", macht der 2,04 Meter große Center deutlich, dass er am zweiten April-Wochenende unbedingt um den Pokalsieg kämpfen will.
So einfach wie beim 101:74-Erfolg Ende Oktober im Bundesliga-Heimspiel gegen die Schwaben wird es für Ryan Thompson, der damals mit 35 Punkten eine herausragende Leistung bot, heute sicher nicht. Die Mannschaft von Thorsten Leibenath kassierte zuletzt zwei bittere Niederlagen in Bayreuth (82:94) sowie zuhause gegen den Mitteldeutschen BC (63:84) und muss nun sogar um die Play-offs bangen.
"Noch effektiver verteidigen" "Das ist ganz einfach: Ulm will zurückschlagen, so, wie wir das nach der Bayern-Pleite gegen Trier getan haben. Wir müssen ihre Energie und ihre Intensität kontrollieren. Auf jeden Fall ist eine erneute Steigerung nötig, eine Leistung wie gegen Trier wird nicht reichen. Ulm ist eine bessere Mannschaft, da müssen wir noch viel effektiver verteidigen", fordert Brose-Trainer Andrea Trinchieri volle Konzentration in der Defensive. Auf die war bei den zwölf Siegen in den letzten Wochen allerdings Verlass: Nur 64,75 Punkte im Schnitt gestatteten die Bamberger ihren Gegnern.
Brose-Geschäftsführer Rolf Beyer traut dem Frieden aber nicht. "Zwiegespalten" beurteilt er den 84:44-Kantersieg zuletzt gegen Trier: "Zum einen ist es gut für das Selbstvertrauen, den Gegner mit 40 Punkten Differenz aus der Halle zu schießen. Ich hoffe aber, dass wir jetzt den nächsten Gegner nicht auf die leichte Schulter nehmen. Das ist in der Vergangenheit einige Male passiert. Ulm ist nach der herben Klatsche zuhause gegen den MBC extrem gefährlich. Sie werden eine Reaktion zeigen. Deshalb müssen wir hellwach sein. Wenn wir das sind, besitzen wir eine gute Chance."
Fragezeichen hinter Duncan Offen ist der Einsatz von Josh Duncan, der am Sonntag wegen eines im Training erlittenen Schlages aufs Knie fehlte. Über die genaue Diagnose hüllten sich die Verantwortlichen der Brose Baskets gestern in Schweigen.
"Es ist ein Spiel ohne zweite Chance. Alles wird an diesem Abend entschieden", betont Trinchieri vor dieser richtungweisenden Partie, die Daniel Theis und den Brose Baskets die Möglichkeit eröffnen soll, beim ersten Saisonhöhepunkt dabei zu sein - es wäre das elfte Mal seit Einführung des Top-Four-Wochenendes in der Saison 1992/93 für den viermaligen Pokalsieger.