Die Bamberger empfangen am Sonntag den Spitzenreiter aus München zum bayerischen Derby und wollen sich für die knappe Pokalniederlage revanchieren.
Zweimal standen sich die Erzrivalen aus München und Bamberg in dieser Saison bereits gegenüber - zweimal kam das Brose-Team direkt von einem Euroleague-Auswärtsspiel in die Landeshauptstadt und musste sich im Audi Dome knapp geschlagen geben, zuletzt im Pokalviertelfinale. Und auch im dritten Vergleich dieser Saison treffen "ausgeruhte" Münchner auf einen gestressten Meister, der am Freitagabend noch in Istanbul beim Euroleague-Champion Fenerbahce (69:77-Niederlage) auf dem Parkett stand - diesmal allerdings besitzen die Bamberger den Vorteil, dass die Partie am Faschingssonntag (20.15 Uhr/ Sport1 live) in der heimischen Frankenhölle stattfindet, wo sie in neun Bundesliga-Partien in dieser Saison nur einmal gegen Alba Berlin unterlagen.
Vor allem die miserable Auswärtsbilanz in der Bundesliga (drei Siege, sieben Niederlagen) ist verantwortlich dafür, dass der neunmalige deutsche Meister in dieser Saison vielleicht sogar um das Erreichen der Play-offs bangen muss. Die Tatsache, dass die Frankfurter (9.) am Donnerstag mit 74:77 in Braunschweig (12.) unterlagen, garantiert den Oberfranken allerdings, dass sie selbst im Falle einer Niederlage gegen München weiter den achten Tabellenplatz behaupten können. Doch diese Platzierung entspricht nicht dem Anspruch, den der Klub besitzt. Gelingt der von Verletzungen gebeutelten Brose-Mannschaft nicht schnell eine Kehrtwende, würde es bereits im Play-off-Viertelfinale zu einem erneuten Aufeinandertreffen mit den souverän die Tabelle anführenden Bayern (36:2 Punkte) kommen.
Der Erzrivale aus Oberbayern steht aber nicht nur in der Bundesliga ganz vorn, sondern sorgt auch im zweitklassigen Eurocup für Furore. Am Mittwoch gewann die Mannschaft von Trainer Sasa Djordjevic das letzte Top-16-Spiel bei den Litauern in Vilnius mit 87:85, sicherte sich Platz 1 in der Gruppe und trifft nun in den Viertelfinal-Play-offs ab 6. März auf Unics Kasan.
"Ich bin glücklich über den Sieg, es ist aber auch klar, dass wir deutlich besser spielen können und in Zukunft auch müssen, besonders am Sonntag in Bamberg", betonte Djordjevic nach dem Sieg.
Gelingt es den Bambergern am Sonntag trotz der Reisestrapazen, aber mit der Unterstützung von 6100 verrückten Fans im Rücken, die 15 Spiele währende Siegesserie der Bayern in der Bundesliga zu beenden? Vor drei Wochen in München waren Nikos Zisis & Co. bei der ärgerlichen Niederlage nach Verlängerung im Pokalviertelfinale jedenfalls schon nah dran an der Überraschung.