Brose Baskets weiter auf Erfolgskurs

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Die Bambergern feiern in Ulm den Einzug ins Top Four. Fotos Daniel Löb
Die Bambergern feiern in Ulm den Einzug ins Top Four. Fotos Daniel Löb
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spitzenreiter in der Bundesliga, im Eurocup im Achtelfinale und jetzt auch für das Top Four im Pokal qualifiziert - die Bilanz der Brose Baskets kann sich sehen lassen.

Daniel Theis stand an der Mittellinie und streckte - von seinen Mannschaftskollegen umgeben - die Faust in die Höhe. Mit 17 Punkten (Trefferquote 67 Prozent) war der 22-jährige Power Forward an alter Wirkungsstätte der beste Werfer der Brose Baskets - und einer der Garanten dafür, dass sich die Bamberger zum 14. Mal für das Top-Four-Turnier des Pokalwettbewerbs, das am 11./12. April in Oldenburg ausgetragen wird, qualifizieren konnten. Mit einem 76:61-Erfolg rang das Team von Trainer Andrea Trinchieri die gastgebenden Ulmer in der aufgeheizten Atmosphäre der Ratiopharm Arena nieder und schwimmt weiter auf der Erfolgswelle.

Achtelfinale im Eurocup, Spitzenreiter in der Bundesliga und die Möglichkeit auf den fünften Pokalsieg - die Zwischenbilanz des neuformierten Teams kann sich sehen lassen. Und die Handschrift des Trainers wird immer deutlicher: Gerade einmal 61 Punkte gestatteten die Bamberger der offensivstarken Ulmer Mannschaft in eigener Halle. "Wir haben etwa 36 Minuten sehr solide Verteidigung gespielt, nachdem wir ganz schrecklich in die Partie gestartet sind", betonte Trinchieri.

Trinchieris Weckruf

Bei einem 11:2-Zwischenstand nach sechs Minuten attackierte der Italiener erst die Schiedsrichter, kassierte ein technisches Foul und rüttelte dadurch auch seine Jungs wach: Es folgte ein 18:2-Lauf. "Es gelang uns in der Defensive ein Stopp nach dem anderen. Wir gingen Schritt für Schritt voran und kontrollierten die Partie mit unserer Verteidigung", freute sich der 47-Jährige über die Intensität, mit der seine Jungs zu Werke gingen.
"Wir haben als Team gewonnen. Am Anfang der zweiten Halbzeit taten wir uns schwer, haben es unnötig spannend gemacht. Letztendlich brachten wir das Spiel aber souverän über die Bühne, weil wir eine unglaublich gute Abwehr gespielt haben", resümierte Daniel Theis, der mit seinen drei Dreiern seine ehemaligen Teamkollegen immer wieder schockte.

Die Frage eines Journalisten an Ulms Coach Thorsten Leibenath, warum man Theis, dessen Stärken man in Ulm ja kennen müsste, nicht besser kontrollieren konnte, beantwortete der Bamberger Trainer für seinen Kollegen: "Thorsten hat in den letzten Jahren in der Ausbildung von Theis einen richtig guten Job gemacht, fertig."

Bambergs Neuzugang Dawan Robinson, der sich zwar zu Beginn einige Fehler geleistet hatte, aber in der Schlussphase das Spiel seiner Mannschaft mit der Erfahrung eines 33-Jährigen clever lenkte, war mit 12 Punkten, 8 Rebounds und 4 Assists ein wichtiger Faktor im Bamberger Spiel. "Zu Beginn waren wir nicht fokussiert, haben schlecht verteidigt, es war wie in der Disco. Aber wir sind zur Bank gekommen, und der Coach hat uns aufgeweckt. Dann übernahmen wir das Kommando, nachdem wir uns viele gravierende Fehler, ich eingeschlossen, geleistet hatten. Auch zu Beginn des dritten Viertels waren wir zu passiv. Aber dann griffen wir an, die Partie ist so gelaufen, wie wir uns das vorstellen", analysierte Robinson.

Strelnieks macht alles klar

"Wir haben in der Verteidigung das umgesetzt, was der Coach von uns verlangt und werden besser. Nur 61 Punkte einer Mannschaft, die eine Menge Dreier trifft, belegen das", betonte Janis Strelnieks, der mit seinen erfolgreichen Distanzwürfen 3 und 4 in der Schlussphase das letzte Aufbäumen der Ulmer im Keim erstickte. Und Elias Harris (8 Punkte/5 Rebounds), der zusammen mit Trevor Mbakwe (7/10) die Bretter beherrschte, ergänzte: "Wir wussten, dass wir hier einen Sieg brauchen - egal wie. Am Ende haben wir die Mismatches und Foulprobleme ausgenutzt und wirklich soliden Basketball gespielt. Jetzt gucken wir mal weiter, es kommt erst mal noch Braunschweig, bis zum Top Four haben wir noch ein Weilchen."

Auf jeden Fall sondieren die Bamberger den Markt nach einem großen Spieler, denn Josh Duncan wird nach seiner Knie-Arthroskopie einige Wochen fehlen. Am Sonntag (17 Uhr) wollen die Brose Baskets gegen Braunschweig auch ohne den Power Forward den 14. Sieg in Folge auf nationaler Ebene einfahren.