Brose Baskets korrigieren das Saisonziel

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Entschlossen gehen die Bamberger zum Rebound. Daniel Theis (l.) schnappt sich den Ball, der Berliner Reggie Redding (r.) geht leer aus. Fotos: dpa, Katharina Förtsch (4)
Entschlossen gehen die Bamberger zum Rebound. Daniel Theis (l.) schnappt sich den Ball, der Berliner Reggie Redding (r.) geht leer aus. Fotos: dpa, Katharina Förtsch (4)
Die Fans feierten das Trinchieri-Team schon wie nach einer Meisterschaft! Nach dem starken 78:72-Erfolg der Brose Baskets bei Alba Berlin sangen die knapp 1000 mitgereisten Bamberger in der O2-World lauthals "Die Nummer Eins im Land sind wir" und feierten weiter, während die Berliner Anhänger die Halle schon verlassen hatten. Später war der Teambus umrungen von einer roten Menschentraube, jeder Spieler wurde bejubelt, Daniel Theis und Topscorer Brad Wanamaker stimmten mit den Fans gemeinsam d...
Die Fans feierten das Trinchieri-Team schon wie nach einer Meisterschaft! Nach dem starken 78:72-Erfolg der Brose Baskets bei Alba Berlin sangen die knapp 1000 mitgereisten Bamberger in der ...
Die Fans feierten das Trinchieri-Team schon wie nach einer Meisterschaft! Nach dem starken 78:72-Erfolg der Brose Baskets bei Alba Berlin sangen die knapp 1000 mitgereisten Bamberger in der O2-World lauthals "Die Nummer Eins im Land sind wir" und feierten weiter, während die Berliner Anhänger die Halle schon verlassen hatten. Später war der Teambus umrungen von einer roten Menschentraube, jeder Spieler wurde bejubelt, Daniel Theis und Topscorer Brad Wanamaker stimmten mit den Fans gemeinsam d...
 
 
 
 

Nach dem Sieg in Berlin und Platz 1 nach der Hauptrunde soll jetzt der Einzug in die Finalserie gelingen. Am Samstag starten die Bamberger gegen Ludwigsburg in die Play-offs.

Kaum zu erkennen waren die rund 200 Bamberger Fans im Halbdunkel des Oberrangs, direkt unter dem Hallendach der schmucken Arena am Berliner Ostbahnhof. Dafür waren sie umso lauter zu hören, als sie zusammen mit den restlichen knapp 800 Anhängern der Brose Baskets am Sonntag den 78:72-Sieg über Alba Berlin feierten. "Unsere Fans waren lauter als 13 000 Berliner. Das ist ein geiles Gefühl", sagte Daniel Theis.
Mit dem letzten Satz brachte der Nationalspieler im Trikot der Brose Baskets aber auch die eigene Gemütslage zum Ausdruck. Denn mit dem hart erkämpften und verdienten Erfolg in diesem "Endspiel" um Platz 1 nach der Hauptrunde der Basketball-Bundesliga haben sich die Bamberger die bestmögliche Ausgangslage für die Play-offs verschafft.

Theis war mit zehn Punkten und sieben Rebounds einer der Garanten für den Sieg in der Hauptstadt. Trevor Mbakwe (8 Rebounds), der in der Schlussphase zwei wichtige Abpraller am Berliner Brett abgriff, und Brad Wanamaker, mit 16 Punkten bei einer fehlerfreien Freiwurfquote (8/8) bester Bamberger Schütze, waren in den entscheidenden Momenten ebenfalls hellwach. "Wir können jetzt ein bisschen feiern. Aber unser Ziel ist die Meisterschaft", meinte der Kapitän nach dem dritten Saisonsieg über die "Albatrosse".

Nicht ganz so weit aus dem Fenster lehnen wollte sich Rolf Beyer. Allerdings korrigierte der Geschäftsführer der Brose Baskets das bislang ausgegebene Saisonziel ein wenig nach oben: "Uns mit dem Halbfinale zufrieden zu geben, wäre etwas zu viel des Understatements. Ich glaube schon, dass wir jetzt auf das Finale schauen müssen. Ich gebe jetzt allerdings nicht das Ziel Meisterschaft aus, das wäre sicher das falsche Signal." Allerdings hat er mit Genugtuung registriert, dass sich die Mannschaft in den vergangenen Wochen weiterentwickelt hat. Während sie sowohl im Pokalfinale gegen Oldenburg als auch kurz später im Punktspiel bei den Münchner Bayern einen Vorsprung im letzten Viertel noch aus der Hand gab, behielt sie am Sonntag in Berlin in der hektischen Schlussphase kühlen Kopf. "Offensichtlich wurde viel im mentalen Bereich gearbeitet. Sowohl die Spieler als auch die Trainer haben die richtigen Schlüsse aus diesen Niederlagen gezogen", sagte Beyer.

Nach dem Triumph in Berlin ist die Ausgangssituation für den Gewinn des siebten Titel viel versprechend. Der Heimvorteil in allen drei Play-off-Runden könnte für die Brose Baskets, die in der Bundesliga noch kein Spiel in der heimischen Arena verloren haben, am Ende Gold wert sein. Zudem würden sie im Halbfinale dem Titelverteidiger FC Bayern München aus dem Weg gehen. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. "Das war ein großer Sieg. Aber er bringt uns nicht viel. Wir haben noch nichts gewonnen", sagte Trainer Andrea Trinchieri mit Blick auf das Play-off-Viertelfinale.

Dieses beginnt für die Bamberger am Samstag (14.45 Uhr) mit einem Heimspiel, für das noch Tickets erhältlich sind, gegen den Hauptrunden-Siebten MHP Riesen Ludwigsburg. Gegen die Schwaben hat der Tabellenführer im vergangenen November in eigener Halle mit 65:59 gewonnen, das Rückspiel Ende März aber mit 73:83 verloren und dabei eine der schwächsten Saisonleistungen gezeigt. Für Brose-Baskets-Kapitän Brad Wanamaker ist das Grund genug, es demnächst besser zu machen: "Sie haben damals sehr physisch gespielt. Da haben wir noch etwas gutzumachen."

Play-off-Viertelfinale

Die Paarungen Bamberg - Ludwigsburg, Berlin - Oldenburg, München - Frankfurt, Bonn - Ulm; Modus: "best-of-five"
Bamberger Spieltermine Spiel 1: Samstag, 9. Mai (14.45 Uhr in Bamberg); Spiel 2: Dienstag, 12. Mai (20 Uhr in Ludwigsburg); Donnerstag, 14. mai (20 Uhr in Bamberg). - Falls nötig: Spiel 4: Samstag, 16. Mai (20 Uhr in Ludwigsburg); Spiel 5: Mittwoch, 20. Mai (20 Uhr in Bamberg)