Brose Bamberg steht zum Euroleague-Vorrundenausklang bei Anadolu Efes Istanbul auf dem Prüfstand. Das Schlusslicht verfügt über eine starke Centergarde.
Wollen die Bamberger Brose-Basketballer zum Vorrundenausklang in der Euroleague den Kontakt zu den Play-off-Plätzen wieder herstellen, ist am Freitag (18.30 Uhr) in Istanbul bei Anadolu Efes ein Sieg Pflicht. Der 13-malige türkische Meister kassierte zuletzt vier Niederlagen in Folge und ziert mit insgesamt nur drei Siegen das Tabellenende. Die Mannschaft von Andrea Trinchieri feierte bislang sechs Erfolge und rangiert auf Platz 11 - zwei Siege trennen Brose Bamberg derzeit von einer Play-off-Platzierung.
Efes in der Türkei nur Neunter Auch in der türkischen Superliga läuft Efes der Musik hinterher, rangiert nach der 77:99-Heimpleite am ersten Weihnachtsfeiertag gegen den Tabellennachbarn Banvit nur auf dem neunten Platz und droht die Play-offs zu verpassen. Das mäßige Abschneiden hat auch dazu geführt, dass vor knapp zwei Wochen Trainer Velimir Perasovic seinen Hut nehmen musste. Für ihn kehrte ein alter Bekannter auf die Kommandobrücke zurück. Ergin Ataman steht bereits zum dritten Mal bei Anadolu Efes in der Verantwortung.
"Brose Bamberg verfügt über eine aktive Offensive, die von der Kreativität von Hackett, Hickman und Zisis lebt. Vor allem ihnen dürfen wir nicht viel Raum lassen. Außerdem müssen wir unsere physische Stärke unter dem Korb besser nutzen. Wir brauchen unbedingt einen Sieg, weil wir viele Spiele in den letzten Sekunden verloren haben. Unser Ziel ist zu gewinnen und dabei smarter als zuletzt zu spielen", gibt Ataman als Marschroute aus.
Auf der anderen Seite sollte dem deutschen Meister die Tatsache, dass er in den letzten vier Aufeinandertreffen mit Efes die Oberhand behielt, Selbstvertrauen geben. In der letzten Saison feierten die Oberfranken im 16 000 Zuschauer fassenden Sinan Erdem Dome einen 87:68-Erfolg. Im "Heimspiel" in Nürnberg setzten sich die Bamberger mit 91:83 durch.
Bryce Taylor vor der Rückkehr Einer der Besten im Efes-Team ist ein alter Bekannter aus der Bundesliga: Vladimir Stimac, der zusammen mit Bryce Taylor und Lucca Staiger in der Saison 2014/15 für Bayern München auf Korbjagd ging, ist mit 7,9 gefangenen Abprallern im Schnitt der beste Rebounder der Euroleague und mit 12,8 Zählern der zweitbeste Werfer im Team der Türken. Von der Punktausbeute wird er nur von Errick McCollum (14,7) übertroffen. Unter dem Korb wird Stimac tatkräftig von Bryant Dunston unterstützt, der mit durchschnittlich 1,6 Blocks die Nummer 1 der Königsklasse ist. Auf die Bamberger Center Leon Radosevic und Augustine Rubit wird also Schwerstarbeit zukommen, zumal Neuzugang Dejan Musli erst zum Rückrundenstart am 5. Januar im Heimspiel gegen Khimki Moskau einsatzberechtigt ist.
Außerdem fehlen weiterhin Elias Harris und Luka Mitrovic. Dafür besteht bei Bryce Taylor die leise Hoffnung, dass er nach überstandener Wadenverletzung wieder auflaufen kann.
"Der Tabellenstand täuscht, Istanbul hat eine gute Mannschaft. Allerdings dürfen wir nicht so sehr auf sie schauen. Wir müssen es schaffen, dass wir ihnen unser Spiel aufzwingen. Das heißt: Wir müssen unsere Systeme konsequent zu Ende spielen und eine Menge Energie an beiden Enden des Courts zeigen", weiß Rubit, dass zum Jahresabschluss noch einmal harte Arbeit wartet, soll der dritte Auswärtssieg gelingen.