Brose Bamberg verpasst Sieg wieder haarscharf

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Janis Strelnieks hat genug Platz und steigt zum Dreier hoch; rechts der Belgrader Nemanja Dangubic, links Ognjen Kuzmic. Fotos: Daniel Löb
Janis Strelnieks hat genug Platz und steigt zum Dreier hoch; rechts der Belgrader Nemanja Dangubic, links Ognjen Kuzmic. Fotos: Daniel Löb
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Darius Miller bringt beim letzten Angriff den Ball nicht im Korb unter - Brose Bamberg verliert auch gegen Roter Stern Belgrad hauchdünn mit 78:79.

Wieder hatten die Bamberger Brose-Basketballer in einem Krimi den letzten Angriff - und wieder wurde er nicht zum Sieg genutzt. Sie kassierten im vierten Euroleague-Heimspiel die zweite Niederlage und laufen nach sieben Spieltagen in der europäischen Königsklasse mit einer Bilanz von 2:5 Siegen der Musik etwas hinterher. Im Spiel der Woche, das in insgesamt 102 Ländern in Europa, Asien, Australien und in Afrika live zu sehen war, musste sich der deutsche Meister am Dienstagabend dem serbischen Starensemble von Roter Stern Belgrad hauchdünn mit 78:79 (29:38) geschlagen geben. Am Donnerstag (20.30 Uhr) wartet auf die Trinchieri-Truppe bei Baskonia Vitoria eine weitere hohe Hürde.

Der Schachzug von Andrea Trinchieri, Lucca Staiger erstmals in die Startformation zu beordern, ging voll auf. Der Scharfschütze versenkte gleich die ersten beiden Dreier, und Fabien Causeur sorgte nach Ballgewinn für das schnelle 8:1. Genau vier Minuten dauerte es, bis Roter Stern die ersten Punkte aus dem Feld erzielte. Die Partie wogte von nun an hin und her, wobei die Serben vor allem durch ihre Schnellangriffe zu Punkten kamen.

Den Bamberger 14:11-Vorsprung nach dem ersten Viertel machte Jenkins schnell zunichte - der starke Bjelica sorgte wenig später für die erste Führung der Belgrader. Der deutsche Meister kam mit der harten Verteidigung der Gäste nicht zurecht, wobei die Unparteiischen aber auch nur die Fouls der Bamberger ahndeten. Nach acht Minuten hatte Roter Stern immer noch keinen Pfiff gegen sich bekommen (Bamberg 6). Die Hausherren leisteten sich im zweiten Viertel allein sechs Ballverluste, die der Gast per Fastbreak konsequent nutzte. 50 Sekunden vor der Pause hatten sich die Serben zur Freude ihrer begeisterten 350 Fans einen 38:27-Vorsprung heraus geworfen. Darius Miller sorgte dann aber dafür, dass die Hausherren nach einem schwachen zweiten Viertel (15:27) mit einem einstelligen Rückstand in die Kabine gingen.


Erfolgreiche Aufholjagd

Nach der Pause stand dann die Bamberger Defensive besser, und im Angriff besannen sich die Hausherren darauf, dass sie vor allem ein exzellentes Passspiel auszeichnet. Immer wieder wurde vor allem von Nikos Zisis der freie Mann an der Dreierlinie gefunden - und der hieß meist Nicolo Melli. Mit drei Treffern aus der Distanz sorgte der Italiener für den 43:43-Ausgleich. Melli und Zisis drückten jetzt dem Spiel ihren Stempel und warfen eine Fünf-Punkte-Führung heraus. Trotz des zwischenzeitlichen Ausgleichs durch den starken Simonovic ging Bamberg mit einer 61:58-Führung ins Schlussviertel.

Janis Strelnieks übernahm jetzt Verantwortung, doch die Serben glichen durch ihre Dreier immer wieder aus. Der nächste Krimi bahnte sich an. Beide Mannschaften machten mit ihrem Kampfgeist klar, dass sie diesen dritten Sieg unbedingt für sich verbuchen wollten. Kurz nach Staigers drittem Dreier zum 71:66 lag Roter Stern wieder mit 72:71 vorn - doch Miller konterte aus der Distanz.

Zisis brachte den deutschen Meister zweimal in Front, doch Jenkins sorgte 24,1 Sekunden vor dem Ende für die 79:78-Führung der Gäste. Darius Miller tankte sich bis zum Korb durch, doch der Foulpfiff blieb bei seinem letzten Wurf aus - wieder verlor Brose in letzter Sekunde.

Brose Bamberg -
Roter Stern Belgrad 78:79

(14:11, 15:27, 32:20, 17:21)
Bamberg Melli (16 Punkte/4 Dreier), Miller (14/2), Strelnieks (12/2), Zisis (11), Staiger (9/3), Causeur (7), Radosevic (5), Theis (2), Heckmann (2), Lo
Belgrad Bjelica (18), Simonovic (17/3), Jovic (12/2), Guduric (11/1), Jenkins (10/1), Kuzmic (8), Lazic (3), Wolters, Dangubic, Mitrovic
SR Christodoulou (Griechenland), Mogulkoc (Türkei), Silva (Portugal)
Zuschauer 6249 ausverkauft
Gesamtwurfquote Bamberg 50 Prozent (30 Treffer/59 Versuche), Belgrad 46 (29/62)
Dreierquote Bamberg 44 Prozent (11/25), Belgrad 41 (7/17)
Freiwurfquote Bamberg 88 Prozent (7/8), Belgrad 70 (16/23)
Rebounds Bamberg 29 (26 defensiv/3 offensiv), Belgrad 36 (27/9)
Ballgewinne/-verluste Bamberg 2/16, Belgrad 7/10
Assists Bamberg 17 / Belgrad 15
Fouls Bbg. 20 / Belgrad 18