Brose Bamberg verabschiedet sich mit Anstand

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Dorell Wright traf in der ersten Halbzeit vier seiner fünf Dreierversuche. Hier lässt der Münchner Braydon Hobbs (l.) dem Bamberger Scharfschützen zu viel Platz. Fotos: Daniel Löb
Dorell Wright traf in der ersten Halbzeit vier seiner fünf Dreierversuche. Hier lässt der Münchner Braydon Hobbs (l.) dem Bamberger Scharfschützen zu viel Platz. Fotos: Daniel Löb
Leon Radosevic kann nur noch zusehen, wie der Münchner Devin Booker den Ball in den Ring stopft.
Leon Radosevic kann nur noch zusehen, wie der Münchner Devin Booker den Ball in den Ring stopft.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Die Bamberger verlieren die Schlacht gegen Bayern München nach großem Kampf knapp mit 79:83.

Die Ankündigungen von Kapitän Nikos Zisis und Energiebündel Daniel Hackett, sich nach zwei bitteren Auswärtsniederlagen in München in Freak City rehabilitieren zu wollen, waren keine Lippenbekenntnisse oder Durchhalteparolen. Anders als am Sonntag bei der 67:99-Vorführung gingen die Bamberger am Dienstagabend mit hoher Intensität gegen den Erzrivalen zu Werke, mussten sich aber in einem Duell auf Augenhöhe am Ende mit 79:83 geschlagen geben. Das Brose-Team verabschiedete sich mit dem 1:3 in der Halbfinalserie in den Urlaub, die Bayern kämpfen ab Sonntag gegen Alba Berlin um den Titel.
Wie von einem Güterzug wurden die Bayern im ersten Viertel überrollt. Diesmal lief bei den Bambergern alles nach Maß, die Bayern schossen die Lichter aus und lagen nach zweieinhalb Minuten bereits mit 4:11 hinten. Dorell Wright legte los wie die Feuerwehr und hatte nach acht Minuten 14 Punkte auf dem Konto. Aber auch Maodo Lo und Daniel Hackett (2 Dreier) gingen mit viel Selbstvertrauen und Wut im Bauch zu Werke. Eineinhalb Minuten vor der ersten Viertelpause führte der deutsche Meister mit 20 Punkten Differenz (33:13).
Jetzt nahmen die Bayern in Person von Braydon Hobbs und Devin Booker den Kampf an und verkürzten viertelübergreifend auf 28:39. Wright (22 Punkte in Halbzeit 1) konterte den Zwischenspurt aber prompt mit einem Vier-Punkte-Spiel (Dreier plus Freiwurf), und auch Leon Radosevic unterstrich in dieser Schlacht seine Qualitäten. Mit Hackett und Radosevic auf Bamberger Seite sowie Jared Cunningham, dem starken Booker und Maik Zirbes bei Bayern hatten fünf Akteure bis zur Pause (52:38) in dieser ungeheuer intensiven Partie bereits jeweils drei Fouls von den nicht immer konsequenten Unparteiischen kassiert.


Bayern kommen immer näher

Nach dem Seitenwechsel machten die Gäste deutlich, dass sie unbedingt ein fünftes Spiel vermeiden wollten. Vor allem Alex King tat den Hausherren mit seinen beiden Dreiern weh. Nach 24 Minuten lagen die Münchner nur noch mit sieben Punkten (51:58) hinten. Vor allem Danilo Barthel drehte jetzt auf und steuerte zwei Offensivrebounds und acht Punkte zum 58:62 bei. Dann sorgte der oft gescholtene Ricky Hickman mit einem Ballgewinn und fünf Zählern in Folge wieder für etwas Luft (69:60). Mit einer Sechs-Punkte-Führung ging's in den Schlussabschnitt.
Würde die Kraft auf Seiten des Brose-Teams reichen? Es schien nicht so: Die Bayern starteten mit einem 14:0-Lauf, gingen mit 77:69 in Front und hatten dabei auch Glück, dass der Ball nach Kings Dreier auf dem Ring tanzte und doch in die Reuse fiel. Der Meister kämpfte sich noch einmal heran, glänzte mit zwei spektakulären Blocks: Beim 76:79 verfehlten aber gleich vier Dreier das Ziel. Ein Aufschrei ging durch die Halle, als Nikos Zisis zum 79:80 einnetzte. 14,3 Sekunden vor Schluss traf Barthel nur einen Freiwurf. Nach einem Hackett-Fehlpass - ausgerechnet der konstanteste Spieler patzte - war die Saison beendet.


Die Statistik

Brose Bamberg -
FC Bayern München 79:83

(33:17, 19:21, 17:25, 10:20)
Bamberg Wright (26 Punkte/4 Dreier), Lo (14), Rubit (10), Hickman (7), Zisis (7/1), Hackett (6/2), Nikolic (5/1), Radosevic (4), Olinde
München Barthel (19), Booker (15), Hobbs (12/2), King (9/3), Cunningham (8/1), Jovic (7), Djedovic (5/1), Redding (4), Gavel (2), Zirbes (2)
SR Lottermoser,Matip, Rodriguez
Zuschauer 6150
Gesamtwurfquote Bamberg 39 Prozent (22 Treffer/57 Versuche), München 51 (31/61)
Dreierquote Bamberg 30 Prozent (8/27), München 33 (7/21)
Freiwurfquote Bamberg 100 Prozent (27/27), München 64 (14/22)
Rebounds Bamberg 31 (23 defensiv/8 offensiv), München 34 (25/9)
Ballgewinne/-verluste Bamberg 7/10, München 8/8
Assists Bamberg 12 / München 20
Fouls Bbg. 23 / München 28