Brose Bamberg feiert bei der Bundesliga-Premiere des neuen Trainers in Ulm einen überraschend deutlichen 90:67-Sieg.
Der deutsche Meister setzte im Krisengipfel in Ulm ein dickes Ausrufezeichen und steuert eindeutig auf Play-off-Kurs: Nach dem knappen Erfolg vor einer Woche in Gießen fertigte Brose Bamberg am Sonntag in Ulm beim Bundesliga-Debüt von Trainer Luca Banchi den bisher punktgleichen Mitkonkurrenten mit 90:67 (44:31) ab und verbesserte sich dank der Frankfurter Niederlage in Göttingen auf Rang 7.
"Dieser Sieg war ungemein wichtig. Wir müssen jetzt möglichst alle Bundesliga-Spiele gewinnen, um uns auf die Play-offs vorzubereiten. Mit dem neuen Trainer hat sich die Atmosphäre in der Mannschaft verändert. Wir versuchen mitzunehmen, was er vorgibt. Ähnlich wie in Piräus haben wir heute sehr solide gespielt", beschrieb Spielmacher Maodo Lo den Einfluss, den Banchi auf das Team hat.
Die Bamberger, die auf Grund der Ausländerbeschränkung in der BBL auf Dejan Musli und Ali Nikolic verzichteten, erwischten den besseren Start (13:6), weil sie engagiert verteidigten und den Ball konsequent in die Zone passten, wo vor allem Leon Radosevic sicher abschloss. Dann allerdings fanden die Ulmer mit Neuzugang Katin Reinhardt und Per Günther besser ins Spiel und erkämpften sich bis zum Viertelende einen 23:20-Vorsprung.
Doch in den nächsten siebeneinhalb Minuten liefen die Gastgeber komplett der Musik hinterher, weil sie sich gegen die aggressive Abwehr der Bamberger überhaupt nicht durchsetzen konnten. Die Ulmer Ballverluste nutzten die Gäste eiskalt aus und hatten nach 15 Minuten erstmals eine zweistellige Führung herausgeschossen. Immer wieder setzte sich der Ex-Ulmer Augustine Rubit in der Zone geschickt in Szene oder verwandelte die Freiwürfe eiskalt. Mit einem 20:0-Lauf zog der deutsche Meister bis auf 40:23 davon.
In der Schlussphase des zweiten Viertels kamen die Schwaben zwar etwas heran, dennoch ging das geschlossen auftretende Brose-Team mit einer komfortablen 44:31-Führung in die Kabine. Herausragend war vor allem die Wurfquote von Rubit & Co. von 88 Prozent (14 von 16) aus dem Zwei-Punkte-Bereich. Ulm traf nur 47 Prozent.
Nach dem Seitenwechsel zerlegte die Banchi-Truppe dann die desolate Ulmer Mannschaft schnell in ihre Einzelteile: Diesmal blieben die Hausherren fünf Minuten ohne Korberfolg und gestatteten den Bambergern ohne Gegenwehr einen 15:0-Lauf zum 59:31-Zwischenstand - wenig später betrug die Führung sogar über 30 Punkte. Im Gefühl des sicheren Sieges und der Reisestrapazen ließ der Gast im Schlussviertel die Zügel etwas schleifen.
Die Statistik
Ratiopharm Ulm - Brose Bamberg 67:90
(23:20, 8:24, 15:31, 21:15)
Ulm Fotu (15 Punkte), Benimon (14), Reinhardt (12/4 Dreier), Günther (8/1), Thompson (6), Harangody (4), Akpinar (3), Krämer (3/1), Butler (2), Ohlbrecht
Bamberg Rubit (18), Hickman (13/1), Wright (13/2), Radosevic (12), Zisis (11/1), Lo (10/2), Hackett (6), Mitrovic (4), Staiger (3/1), Wolf, Olinde
SR Rodriguez, Barth, Brendel
Zuschauer 6000 ausverkauft
Gesamtwurfquote Ulm 39 Prozent (24 Treffer/62 Versuche), Bamberg 56 (32/57)
Dreier Ulm 23 Prozent (6/26), Bamberg 29 (7/24)
Freiwurfquote Ulm 87 Prozent (13/15), Bamberg 87 (19/22)
Rebounds Ulm 33 (22 defensiv/11 offensiv), Bamberg 32 (27/5)
Ballgewinne/-verluste Ulm 4/14, Bamberg 7/7
Assists Ulm 13 / Bamberg 21
Fouls Ulm 22/ Bamberg 18
Endlich mal nicht mehr Ballverluste als der Gegner und schon deutlicher Sieg. War natürlich nicht der alleinige Grund. Geht doch!!!