Die Bamberger führen zur Pause in Frankfurt bereits mit 50:25 und sichern sich einen ungefährdeten Sieg.
Einmal mehr bissen die Bamberger Brose-Basketballer nach einer Euroleague-Auswärtsniederlage auf die Zähne und sicherten sich trotz der Reisestrapazen in der Bundesliga einen souveränen Sieg. Nur drei Tage nach der 72:81-Pleite bei Panathinaikos Athen präsentierte sich der deutsche Meister bei den Fraport Skyliners Frankfurt souverän und zwang den Tabellenzehnten mit 76:57 (50:25) in die Knie. Weiter geht's für den Bundesliga-Zweiten am Mittwoch (20.30 Uhr) vor heimischem Publikum mit dem ersten Duell gegen Ludwigsburg. Teil 2 folgt dann im Pokal-Halbfinale am Samstag (20 Uhr) in Berlin.
Die Bamberger machten von der ersten Sekunde an klar, dass sie die Aufgabe gegen die Frankfurter, die sie in der letzten Saison überrascht hatten, nicht auf die leichte Schulter nehmen werden. Die Gäste bestimmten mit ihrer aggressiven Verteidigung das Geschehen und fanden in der Offensive mit klugem Passspiel immer wieder den freien Mann an der Dreierlinie oder in Korbnähe. Über 8:0, 13:5 und 19:8 zog der deutsche Meister bis zum Viertelende auf 26:10 davon. Acht Assists hatten Janis Strelnieks (3), Maodo Lo (2) und Co. schon gespielt, während den Gastgebern kein einziges Anspiel, das zu einem Korberfolg geführt hätte, gelungen war.
Staiger muss ins Krankenhaus
Und das Brose-Team, bei dem diesmal die Ausländer Fabien Causeur und Vladimir Vere-meenko geschont wurden, machte im zweiten Viertel da weiter, wo es im ersten aufgehört hatte. Schnell wuchs der Vorsprung auf über 20 Punkte. Vor allem Nikos Zisis fand mit seinen Pässen immer wieder Daniel Theis am Brett, so dass der Nationalspieler, der sich in hervorragender Form befindet, keine Mühe hatte, per Dunking zu vollstrecken. Obwohl Nicolo Melli früh mit drei Fouls auf der Bank Platz nehmen musste, hatten die Bamberger gegen überforderte Gastgeber zur Pause einen 50:25-Vorsprung herausgeschossen - auch die Trefferquote war in etwa doppelt so hoch (59:31 Prozent). Der einzige Wermutstropfen war die schwere Verletzung von Lucca Staiger, der nach einem Zusammenprall mit Mike Morrison benommen vom Feld geführt werden und mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ins Krankenhaus eingeliefert werden musste.
Nach der Pause ließen die Bamberger im Gefühl des sicheren Sieges die Zügel schleifen. Die Skyliners nutzten die Nachlässigkeiten zu ein bisschen Ergebniskosmetik, gingen aber immer noch mit einem 46:65-Rückstand in die letzten zehn Minuten. Erfreulich war aus Bamberger Sicht, dass Elias Harris nach langer Verletzungspause wieder ein paar Minuten auf dem Feld stand.
Auch im Schlussviertel plätscherte die Partie dahin, wobei der Sieg des Meisters nie in Gefahr geriet. "In der ersten Halbzeit wurde es mir leicht gemacht, weil ich die Pässe in Korbnähe nur noch verwerten musste. Es freut mich sehr, dass wir die Spiele derzeit so souverän gewinnen. Nach der Pause waren wir unkonzentriert, doch der Vorsprung war so groß, dass es nicht mehr knapp wurde", zog Bambergs Topwerfer Daniel Theis (16 Punkte/7 Rebounds) zufrieden Bilanz.
Die Statistik
Fraport Skyliners Frankfurt - Brose Bamberg 57:76
(10:26, 15:24, 21:15, 11:11)
Frankfurt Shields (18 Punkte/2 Dreier), Robertson (9), Vaughn (8), Morrison (7), Huff (6), English (5/1), Agva (2), Kiel (2), Merz, Bonga
Bamberg Theis (16), Zisis (12/1), Strelnieks (12/2), Lo (10/2), Radosevic (7), Heckmann (6/1), Miller (5/1), McNeal (5), Harris (2), Melli (1), Staiger
SR Rodriguez, Simonow, Groll
Zuschauer 5000
Gesamtwurfquote Frankfurt 38 Prozent (19 Treffer/50 Versuche), Bamberg 50 (24/48)
Dreierquote Frankfurt 20 Prozent (3/15), Bamberg 41 (7/17)
Freiwurfquote Frankfurt 73 Prozent (16/22), Bamberg 81 (21/26)
Rebounds Frankfurt 30 (22 defensiv/8 offensiv), Bamberg 26 (23/3)
Ballgewinne/-verluste Frankfurt 8/17, Bamberg 9/14
Assists Frankfurt 10 / Bamberg 17
Fouls Frankfurt 22 / Bamberg 23
"Pflichtsieg" erledigt, in der zweiten Hälfte Kräfte geschont für das Pokal-WE, der Sieg war jedoch nie in Gefahr..
Was wieder mal auffällt: Radosevic`s Defensivleistung: ein magerer Rebound (Theiß holt sieben ! ) und zu dem einen Rebound auch noch drei Turnovers und zwei relativ leichte Korbleger/Halbdistanzwürfe versemmelt..
Also von einem Center dürfte man schon ein wenig mehr Rebounds erwarten, auch, weil er ja in einem Team spielt, das mit an der Spitze der BBL agiert und in der EL eigentlich auch ein Wörtchen mitreden möchte - und für beides braucht man eben stärkeren Output in der Zone auf dieser Position. Ohne deutschen Pass würde er mit Sicherheit einen Ausländerspot blockieren, wenn er den Pass bekommt ist es ok, anderfalls ist er für dieses Niveau als ausländischer Spieler zu schwach..
Manchmal macht er ja ein gutes Spiel, doch darauf folgen wieder vier, fünf sehr schwache, da muß noch sehr viel mehr von ihm kommen - im Notfall muß er halt einiges an Sondertrainingseinheiten absolvieren um einen - konstanten - Fortschritt zu erreichen, bei ihm gibts sicher noch zwei, drei Stufen zu verbessern..