Brose Bamberg zeigt in Oldenburg große Schwächen in der Verteidigung und unterliegt verdient mit 89:100.
Brose Bamberg hat die dritte Niederlage in Folge in der Basketball-Bundesliga kassiert. Nach dem 89:100 (44:52) am Mittwochabend im Nachholspiel bei den EWE Baskets Oldenburg ist Platz 4 nach Ende der Hauptrunde und damit der Heimvorteil in der ersten Play-off-Runde in großer Gefahr. Die Mannschaft von Trainer Federico Perego zeigte beim Tabellenzweiten eine in der Defensive schwache Leistung und trat verdient mit leeren Händen die lange Heimfahrt an.
Beide Mannschaften suchten von Beginn an ihr Heil in der Offensive. Die Oldenburger trafen im ersten Viertel vier Dreier, Bamberg war dagegen aus dem Zweier-Bereich erfolgreicher. Bryce Taylor erzielte die ersten sieben Zähler für die Gäste. Perego setzte im ersten Viertel bereits elf Spieler ein, von denen acht punkteten. Darunter war auch Cliff Alexander, der zuletzt in Bonn wegen einer Bänderdehnung im Sprunggelenk noch aussetzen musste. Der Center stand sogar in der Startformation, lief aber aufgrund seiner Blessur etwas "unrund".
Bei den Hausherren setzten Philipp Schwethelm, der jüngst seinen Vertrag in Oldenburg um ein Jahr verlängert hat, mit acht Punkten und Center Rasid Mahalbasic mit vier Assists die Akzente.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs setzten sich die EWE Baskets dank eines 8:0-Laufs, zu dem Frantz Massenat acht Punkte beisteuerte, erstmals etwas ab. Die Hausherren waren zwar aus der Distanz nicht mehr so treffsicher wie bisher, zogen aber gegen die Bamberger, die sich in der Eins-gegen-eins-Verteidigung sowie beim Pick-and-Roll des Gegners schwertaten, immer wieder erfolgreich zum Korb. Massenat und Mahalbasic, der jetzt auch als Vollstrecker tätig war, sorgten dafür, dass die Gastgeber mit einer Führung in die Pause gingen. "Wir dürfen nicht 52 Punkte in einer Hälfte kassieren, müssen körperlicher verteidigen und intensiver spielen", mahnte der Bamberger Flügelspieler Maurice Stuckey im Halbzeit-Interview bei magentasport.de eine bessere Verteidigungsleistung seines Teams an.
Doch auch im dritten Viertel waren die Gäste zunächst stets einen Schritt langsamer als der Gegner. Nach zwei Dreiern von Schwethelm lagen sie mit 13 Punkten zurück (51:64, 25. Minute), so dass sich Perego zu einer Auszeit gezwungen sah. Diese zeigte aber nur bedingt Wirkung. Die Bamberger liefen weiter der Musik hinterher. Im Angriff spielten sie zögerlich, ihre Abwehr wies Lücken auf.
Tyrese Rice, der im letzten Viertel aufdrehte, hatten es die Brose-Basketballer zu verdanken, dass sie in Schlagdistanz blieben. Drei Minuten vor Spielende waren sie bis auf sechs Punkte dran (84:90), aber in der Schlussphase gestatteten sie den Oldenburgern zu viele Offensivrebounds, so dass sie die Wende nicht mehr schafften. Im Hinblick auf den direkten Vergleich versuchten die Bamberger den Rückstand in Grenzen zu halten. Dieser dürfte nach Ende der Hauptrunde aber wohl keine Rolle mehr spielen.
Die Statistik
EWE Baskets Oldenburg - Brose Bamberg 100:89
Da gibt es einfach zu viele Schwachpunkte in dieser Mannschaft. Früher war die Ersatzbank stark besetzt. Wenn aber jetzt einer von der Bank kommt, dann ist dies eine Schwächung. Olinde neben der Rolle. Zu Hickmann braucht man nichts mehr zu sagen. Mit Rice steht und fällt das Spiel. Zisis, Harris und Rubit sind natürlich auch nicht schlecht.