Die Bamberger bezwingen Ludwigsburg nach hartem Kampf mit 84:75 und fiebern nun dem Pokal-Halbfinale gegen die Schwaben entgegen.
Die Generalprobe ist geglückt: Die Bamberger Brose-Basketballer feierten den 35. Bundesliga-Heimsieg in Folge und zeigten den verbissen kämpfenden MHP Riesen Ludwigsburg dabei die Grenzen auf. Wichtiger als der 84:75 (41:32)-Erfolg am Mittwochabend wird das Pokal-Halbfinale am Samstag (20 Uhr). Die Ludwigsburger werden dabei sicher in den nächsten drei Tagen die Lehren aus der Bundesliga-Partie ziehen und versuchen, dem hohen Favoriten beim Top Four in Berlin ein Bein zu stellen. Das gastgebende Alba-Team blamierte sich dabei nach der Klatsche gegen die Bayern am Mittwoch mit der 73:74-Heimpleite auch gegen Jena.
Bambergs Trainer Andrea Trinchieri drehte kräftig am Personalkarussell: Erstmals in dieser Saison pausierte Nicolo Melli, aber auch Nikos Zisis, Leon Radosevic und Lucca Staiger durften sich eine Auszeit nehmen. Dafür rückten Ali Nikolic, Louis Olinde und der lange verletzte Elias Harris in den Kader. Bei den Ludwigsburgern fehlte Tekele Cotton, dafür stand letztmals Jason Boone, dessen Vertrag um 24 Uhr ausgelaufen ist, im Aufgebot.
Bereits nach 86 Sekunden rief John Patrick seine Jungs zu einer Auszeit zusammen, denn sie waren nicht in der Lage die Bamberger zu stoppen. In der Folgezeit entwickelte sich dann ein munterer Dreier-Wettbewerb: Die drei Distanztreffer der Ludwigsburger beantwortete Bambergs starker Youngster Ali Nikolic mit ebenfalls drei Treffern von jenseits der 6,75-Meter-Linie. Nach zwei Blocks zogen die Gastgeber mit Schnellangriffen auf 21:16 davon, doch Drew Crawford glich bis zum Viertelende (24:24) aus.
Zu Beginn der zweiten zehn Minuten taten sich beide Teams schwer zu Punkten zu kommen. Nach lautstarken Unmutsbekundungen der Zuschauer ahndeten die Unparteiischen dann doch die harten Attacken der Gäste. Obwohl die Hausherren an der Freiwurflinie einige Zähler liegen ließen, setzte sich das Brose-Team, angefeuert von Melli und Zisis hinter der Bank, aber mit einem 14:2-Lauf erstmals zweistellig (38:26) ab. Die MHP Riesen schlugen zwar zurück, doch Fabien Causeur sorgte mit seinem zweiten Dreier für den 41:32-Pausenstand.
Schiedsrichter ohne Linie
Schieber-Rufe hallten nach 26 Minuten durch die Halle, weil Jerel McNeal nach zwei fragwürdigen Foulpfiffen auch noch ein Technisches von den schwachen Schiedsrichtern erhalten hatte. Auf der anderen Seite wurde ein Schlag ins Gesicht von Daniel Theis nicht geahndet. Crawford brachte die Riesen bis auf 53:56 heran. Dann sorgte aber Janis Strelnieks mit sechs Punkten für etwas Ruhe in der aufgeheizten Atmosphäre.
In den ersten dreieinhalb Minuten des Schlussviertels schalteten die Hausherren in der Verteidigung einen Gang höher (Theis 4 Blocks) und lagen dank konzentrierter Abschlüsse mit 75:62 vorn. Die Gäste warfen zwar noch einmal alles in die Waagschale, verkürzten durch Cliff Hammonds auf 71:77, doch die Euroleague gestählten Gastgeber blieben ruhig und ließen sich nicht mehr von der Siegerstraße abbringen.
Die Statistik
Brose Bamberg -
Riesen Ludwigsburg 84:75 (24:24, 17:8, 24:27, 19:16)
Bamberg Nikolic (17 Punkte/ 4 Dreier), Causeur (17/3), Strelnieks (12/3), Miller (11/2), Theis (8), Heckmann (7), Lo (6), Harris (3), Veremeenko (3), McNeal, Olinde
Ludwigsburg Crawford (25/2), Hammonds (16/2), Cooley (10), Thiemann (6), Martin (5/1), Toppert (5/1),
Trice (5/1), McCray (3/1), Loesing, Boone, Breunig
SR Panther, Bittner, J. Reiter
Zuschauer 6150
Gesamtwurfquote Bamberg 49 Prozent (26 Treffer/53 Versuche), Ludwigsburg 35 (22/63)
Dreierquote Bamberg 48 Prozent (12/25), Ludwigsburg 40 (8/20)
Freiwurfquote Bamberg 71 Prozent (20/28), Ludwigsburg 79 (23/29)
Rebounds Bamberg 31 (26 defensiv/5 offensiv), Ludwigsburg 39 (24/15)
Ballgewinne/-verluste Bamberg 5/10, Ludwigsburg 3/11
Assists Bamberg 18 / Ludwigsburg 13
Fouls Bamberg 28 / Ludwigsburg 27