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Brose Bamberg findet wieder einen Weg zurück


Autor: Peter Seidel

Bamberg, Freitag, 25. Januar 2019

Trotz eines Rückstands von 17 Punkten gewinnt das Brose-Team in Jena mit 90:85.
Der Bamberger Augustine Rubit wirft über den kleineren Immanuel McElroy hingweg. Foto: imago


Zum dritten Mal in Folge haben die Basketballer von Brose Bamberg ihr Kämpferherz gezeigt, einen hohen Rückstand aufgeholt und das Spiel noch gedreht. Nach einer abermals schwachen ersten Halbzeit gewannen sie am Freitagabend das Bundesligaspiel bei Science City Jena mit 90:85 (40:57).

"Keine Ahnung, warum wir uns das Leben selbst immer wieder schwer machen. Der Trainer hat in der Halbzeit gesagt, dass wir es persönlich nehmen sollen. Denn wie wir in der ersten Hälfte gespielt haben, war inakzeptabel", meinte der Bamberger Flügelspieler Patrick Heckmann nach dem kuriosen Spiel.

Jena mit zwei Neuzugängen

Die Jenaer hatten auf ihre sportliche Krise von zuletzt neun Liganiederlage in Folge reagiert und gingen mit zwei Neuzugängen in die Partie. Nach dem 206-fachen NBA-Spieler Reggie Williams verpflichteten sie am Donnerstag auch noch Power Forward Ronald Roberts. Beide gaben gegen die Bamberger ihr Debüt und zeigten starke Leistungen. Brose-Trainer Federico Perego verzichtete aufgrund der Ausländerbeschränkung diesmal auf Ricky Hickman.

In einem ausgeglichenen ersten Viertel sorgte Julius Jenkins für ein persönliches Highlight. Der US-Amerikaner, der mit den Bambergern 2012 deutscher Meister wurde, erzielte den 6000. Punkt in seiner Bundesliga-Karriere. Er ist damit nach dem Oldenburger Urgestein Ricky Paulding der zweite Spieler, der diese Marke geknackt hat. Jenkins legte kurz nach seinem Jubiläumspunkt noch einen Dreier nach und sorgte so dafür, dass sein Team mit einer 23:20-Führung ins zweite Viertel ging.

In diesem Abschnitt gelangen den Bambergern, die offensiv zögerlich spielten, abermals 20 Punkte. Sie ließen aber aufgrund einer katastrophalen Abwehrleistung 34 Zähler ihres Gegners zu. Die Gäste spielten gänzlich ohne Biss, kamen oft einen Schritt zu spät und ließen sich von zwei Alley-oops der Jenaer in Folge düpieren. Waren es zuletzt gegen Bonn im Pokalhalbfinale und Antwerpen in der Champions League 14 Punkte, die es aufzuholen galt, startete das Brose-Team in Jena mit der Hypothek eines Rückstands von 17 Zählern in Hälfte 2.

Brose-Team schlägt zurock

Perego schien in der Kabine die richtigen Worte gefunden zu haben. Denn seine Mannschaft startete mit einem 11:0-Lauf ins dritte Viertel. Auch defensiv war sie jetzt bissiger. Die Aufholjagd kam aber zunächst ins Stocken, weil Tyrese Rice, mit 26 Punkten wieder einmal korbgefährlichster Bamberger, es zu oft mit der Brechstange versuchte. Dennoch robbte sich der Gast immer näher heran. Nach einem Dreier von Heckmann stand es zu Beginn des Schlussdurchgangs nur noch 67:66 für die Thüringer.

Das letzte Viertel gestaltete sich zunächst zum offenen Schlagabtausch, in dem die Führung mehrfach wechselte. Fünf Punkte in Folge von Heckmann bescherten den Gästen einen 80:75-Vorsprung (36. Minute). Dann zog Rice dreimal erfolgreich zum Korb, und ein Drei-Punkte-Spiel von Elias Harris bescherte den Bambergern 50 Sekunden vor Spielende ein letztlich ausreichendes Polster von sieben Punkten Vorsprung.

Spieler des Spiels

Der Flügelspieler hatte großen Anteil an der erfolgreichen Aufholjgad in Jena. Acht seiner 13 Punkte erzielte er in der zweiten Halbzeit. Vier seiner fünf Würfe aus dem Feld fanden ihr Ziel, von der Dreierlinie blieb der Nationalspieler bei drei Versuchen fehlerlos. Zudem verbuchte er zwei Rebounds, zwei Assists und einen Ballgewinn.