Brose Bamberg dreht Derby in letzter Sekunde

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Die Topwerfer im direkten Duell: Hier schließt Bambergs Augustine Rubit (l.) gegen Robin Benzing erfolgreich ab. Fotos: Daniel Löb
Die Topwerfer im direkten Duell: Hier schließt Bambergs Augustine Rubit (l.) gegen Robin Benzing erfolgreich ab. Fotos: Daniel Löb
 
 
 
 

Nach einer schwachen ersten Hälfte wachen die Oberfranken nach der Pause und zwingen eine starke Würzburger Mannschaft doch noch mit 70:67 in die Knie.

Als "Derbysieger" feierten die Fans in Freak City die Bamberger Brose-Basketballer. Nach einer verschlafenen ersten Hälfte drehte der deutsche Meister in der Schlussphase eine verloren geglaubte Partie, sicherte sich in diesem Krimi gegen s.Oliver Würzburg doch noch einen 70:67 (29:38)-Sieg und schüttelte einen direkten Konkurrenten um einen Play-off-Platz ab.
Nach der 4:0-Führung schossen die Bamberger die Lichter aus, denn in den folgenden acht Minuten gelang kein einziger Feldkorb: 18 Prozent lautete die magere Trefferquote. Auf Seiten der Gäste traf dagegen Robin Benzing nach Belieben und erzielte neun der ersten zwölf Punkte der Gäste. Da zudem der Ex-Bamberger Mo Stuckey zwei Dreier versenkte, gingen die Unterfranken mit einem 18:13-Vorsprung ins zweite Viertel.
Nach einem sauberen Block von Dorell Wright gegen Leon Kratzer, bei dem die schwachen Unparteiischen ein Foul gesehen haben wollten, wurde es laut in der Arena. Binnen 55 Sekunden waren die Hausherren bis auf einen Punkt dran. Doch die Sequenz erwies sich als Strohfeuer: Während die Bamberger einen Wurf nach dem anderen daneben setzten, trafen Kresimir Loncar, Benzing und Stuckey weitere Distanzwürfe zum 24:34. Die Würzburger wirkten einfach frischer, rissen mit guter Ballbewegung immer wieder Lücken in die Brose-Defensive und führten zur Pause verdient mit 38:29.
Luca Banchi hatte nach der schwachen Vorstellung seiner Mannschaft jede Menge Gesprächsbedarf - zwölf Minuten dauert die Pausenansprache des Trainers: Und sie trug dahingehend Früchte, dass die Bamberger nun deutlich engagierter zu Werke gingen (35:38). Doch Zielwasser für die Distanzschützen hatte es offensichtlich nicht gegeben, so dass die Bauermänner ihren Vorsprung wieder ausbauen konnten. Ein fragwürdiges Foul und ein Technisches gegen Leon Radosevic beantworteten die Freaks mit einem gellenden Pfeifkonzert. Nach elf Punkten von Augustine Rubit brachte Ricky Hickman die Hausherren erstmals seit dem 4:0 wieder in Front. Benzing konterte aber prompt mit einem Dreier zum 48:46 für die Gäste. Jetzt ging auch Würzburgs Trainer Dirk Bauermann der Gaul durch und kassierte ein technisches Foul. Es entwickelte sich ein Krimi, in dem Wright mit sechs Punkten in Folge für den Bamberger 55:53-Vorsprung vor dem Schlussviertel sorgte.
Daniel Hackett, der in der Verteidigung unermüdlich rackerte, setzte nun auch offensiv Akzente (60:53). Die Bamberger Reboundprobleme verhalfen den Unterfranken, die verbissen dagegenhielten, aber zu einem Comeback (65:62). Die Partie war jetzt nur noch vom Kampf geprägt, der bärenstarke Rubit brachte mit nervenstark verwandelten Freiwürfen das Brose-Team 28,2 Sekunden vor dem Ende wieder mit 68:67 in Front. Auszeit Würzburg. Erst blockte Wright den Wurf, dann verfehlte Benzings Dreier das Ziel, Hackett sicherte den Rebound, dann stoppte Owen Klassen 1,8 Sekunden vor dem Ende Hickman mit einem brutalen Foul und wurde dafür disqualifiziert. Hickman sorgte von der Freiwurflinie für den 70:67-Endstand.