Brose Bamberg: Der neue Geschäftsführer beschwört den Zusammenhalt
Autor: Torsten Ernstberger
Bamberg, Freitag, 04. Januar 2019
Arne Dirks ist seit 1. Januar neuer Geschäftsführer der Brose-Basketballer.
Er jubelt, er leidet - er fiebert am Spielfeldrand mit, als ob er schon immer ein Teil von Brose Bamberg gewesen ist. Doch Arne Dirks ist erst seit 1. Januar beim Bundesligisten. Noch ist er vor allem Fan und Beobachter, doch als neuer Geschäftsführer der Bamberger Basketball GmbH wird er schon bald Akzente setzen. Und diese Aufgabe geht er voller Optimismus an.
Klar war Dirks nach der84:94-Heimniederlage gegen Medi Bayreuth enttäuscht, hatte sich mehr erhofft. Doch der 41-Jährige denkt positiv. So wertet er die Pfiffe und Buhrufe der Fans nach der Niederlage nicht als negatives Zeichen: "Es wäre ja schlimm, wenn man so ein Spiel einfach so akzeptiert. Da darf man seinen Unmut kundtun. Und die Reaktion zeigt eben auch: Die Leute sind extrem in den Club involviert."
Stärken bewahren und ausbauen
Schon in seiner Zeit beim Bundesliga-Konkurrenten Eisbären Bremerhaven (2005 bis 2015, als kaufmännischer Leiter und Marketingchef) habe er neidisch nach Bamberg zum "Vorzeigeclub der BBL" geschaut. Gefühlt seien alle Bamberger Einwohner Brose-Fans. Es gebe eine Einheit aus Team, Fans, Sponsoren - "einfach allen, die mit dem Club zu tun haben". "Das ist eine Stärke von Brose Bamberg, die man bewahren und weiter ausbauen muss", sagt Dirks. Gleichzeitig stellt er sich die Fragen: Wofür steht Brose Bamberg noch? Und wie können diese Stärken greifbarer gemacht werden?
Konkreter wird der gebürtige Bremer allerdings nicht. Nach wenigen Tagen im Amt sei es dafür zu früh. So geht er auch bei anderen Themen (noch) nicht ins Detail: Die Positionierung der Brose-Basketballer in der Metropolregion Nürnberg werde ihn beschäftigen. Beim Marketing sei Brose gut aufgestellt, aber es gehe immer mehr. Das Gespräch mit den Fanclubs suche er bereits in den kommenden Wochen.
Wenn Dirks über die bevorstehenden Aufgaben spricht, ist ihm anzumerken, dass er Ideen im Kopf hat. Dass er Lust darauf hat, diese zu verwirklichen. Doch eine Ein-Mann-Show wird es bei ihm nicht geben. Nur "zusammen" können die Aufgaben angegangen werden, das betont Dirks immer wieder. "Brose ist eine Gemeinschaft aus vielen Menschen, die seit Jahren erfolgreich arbeiten. Ich bin nicht hier, um alles auf links zu drehen."
Blick nach vorne
Aber Dirks ist da, um Brose wieder in ruhigeres Fahrwasser zu führen. Der Wirbel der vergangenen Monate, der Ende November im Rauswurf von Dirks Vorgänger Rolf Beyer gipfelte, hat dem Verein geschadet und macht auch den Einstieg für Dirks schwerer - Sorgen bereitet ihm das aber nicht: "Ich war in den Prozess um Rolf Beyer nicht involviert, also kann ich dazu nichts sagen. Außerdem schaue ich ungern zurück. Ich schaue nach vorne, das ist mein Credo. Es stehen viele Aufgaben an, darauf sollten wir uns konzentrieren."
Vom Verband zurück zum Verein - das ist Arne Dirks
Arne Dirks ist Diplom-Kaufmann. Nach dem Studium in Bremen und Oxford war er unter anderem beratend für den Fußballverein VfL Bochum und als Marketingchef für die Basketballer der Eisbären Bremerhaven tätig. Zuletzt war er Geschäftsführer der Deutschen Volleyball Sport GmbH, der Vermarktungsgesellschaft des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV). Den Schritt vom Verband zum Verein hat Dirks bewusst vollzogen: "Ich hatte viel Spaß beim DVV, aber ein Club ist etwas anderes, man ist noch mittelbarer dabei, fiebert mit einem Team mit. Das reizt mich."