Bambergs fantastischer Endspurt

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Wie schon in Bremerhaven übernahm Nikos Zisis (Mitte) Verantwortung und zog immer wieder beherzt zum Korb. Steve Wachalski (l.) und Andi Seiferth sind nicht in der Lage, den Routinier zu stoppen. Fotos: Daniel Löb
Wie schon in Bremerhaven übernahm Nikos Zisis (Mitte) Verantwortung und zog immer wieder beherzt zum Korb. Steve Wachalski (l.) und Andi Seiferth sind nicht in der Lage, den Routinier zu stoppen. Fotos: Daniel Löb
"Mr. Zuverlässig", Daniel Hackett, lieferte einmal mehr eine bärenstarke Leistung ab. Hier kommt der diesmal schwache Gabe York gegen den Italo-Amerikaner zu spät.
"Mr. Zuverlässig", Daniel Hackett, lieferte einmal mehr eine bärenstarke Leistung ab. Hier kommt der diesmal schwache Gabe York gegen den Italo-Amerikaner zu spät.
 

Nach einer schwachen ersten Halbzeit dreht Brose Bamberg im sehenswerten Oberfrankenderby gegen Bayreuth auf und feiert einen klaren Sieg.

Mit einer unglaublichen Energieleistung in den letzten viereinhalb Minuten wendeten die Brose-Basketballer nach einer desolaten ersten Halbzeit (35:43) das Blatt und bezwangen in einem rassigen Oberfrankenderby Medi Bayreuth noch deutlich mit 88:73. Dass der deutsche Meister dabei nach der Zehn-Punkte-Niederlage im Hinspiel in Bayreuth auch noch den direkten Vergleich für sich entschied, könnte in der Endabrechnung der beiden nun punktgleichen Konkurrenten noch von entscheidender Bedeutung sein.
"Wir haben in der zweiten Halbzeit ein tolles Basketballspiel gesehen.Ich gratuliere Bayreuth zu dieser Saison, zu dieser Leistung, die sie mit diesen Mitteln abrufen. Sie haben in der ersten Halbzeit einige wilde, glückliche Würfe getroffen, Wachalski ist in der zweiten Halbzeit heiß gelaufen. Wir sind aber ruhig geblieben, obwohl wir vor der Pause unterirdische Wurfquoten hatten und einfach nicht hart genug verteidigt haben", analysierte Bambergs Geschäftsführer Rolf Beyer, der "wütend" war über die lustlose Vorstellung von Dejan Musli. "Was der Kollege da gezeigt hat, passt nicht zu uns. Dafür haben alle anderen eine Mannschaftsleistung gezeigt und in der zweiten Halbzeit mit der Energie gespielt, die wir brauchen."
Und Beyer freute sich auch für die Fans, dass "sie endlich mal wieder ein schönes Spiel gesehen haben. Wenn ich die erste Ludwigsburg-Hälfte nehme und die zweiten Halbzeiten aus den Partien in Bremerhaven und gegen Bayreuth, dann basteln wir langsam ein Basketballspiel zusammen. Und ich bin Luca Banchi dankbar, dass er in dieser kritischen Situation so ruhig und strukturiert arbeitet."
"Wir haben in der ersten Halbzeit das geschafft, was wir uns vorgenommen hatten, nämlich den Weg zum Korb dicht zu machen, so haben wir die Bamberger zu 18 Drei-Punkte-Würfen gezwungen. Nach der Pause nahm Brose nur noch vier Dreier und attackierte ansonsten den Korb", zog Bayreuths Coach Raoul Korner Bilanz und ärgerte sich über den schlechten Start seiner Jungs in die zweite Hälfte: "Wir haben das Momentum aus der Hand gegeben, die Bamberger sind ins Rollen gekommen. Am Ende spielten sie ihre Erfahrung aus, wir trafen dagegen in unserem jugendlichen Leichtsinn schlechte Entscheidungen und verloren auch noch den direkten Vergleich."


16 Rubit-Punkte im letzten Viertel

Im letzten Viertel krönte Augustine Rubit mit 16 seiner insgesamt 29 Punkte (bei nur einem Fehlwurf) seine überragende Vorstellung. Aber auch Nikos Zisis (16 Punkte/4 Assists) und vor allem Daniel Hackett, der ein Triple Double (10/8/8 Rebounds) nur knapp verpasste, zeigten starke Leistungen. Für Ali Nikolic standen zwar nur sechs Punkte zu Buche, doch in der Verteidigung meldete der talentierte Slowene, der die zweite Hälfte durchspielte, Bayreuths Topwerfer Gabe York (5) komplett ab.
Dafür sprang bei den Gästen Steve Wachalski (17) als Punktesammler in die Bresche. Mit seinem fünften Dreier bei sechs Versuchen hielt er das Medi-Team bis viereinhalb Minuten vor Schluss (71:73) im Spiel, doch dem 15:2-Lauf der nun entfesselt aufspielenden Hausherren hatten er und seine ebenfalls überzeugenden Mitstreiter Nate Linhart (13/3) und Robin Amaize (11/3) nichts mehr entgegenzusetzen.
"Nach der Pause haben wir endlich gute Würfe für alle unsere Spieler kreiert und die Schnellangriffe der Bayreuther verhindert. Wie alle im Team fand Augustine Rubit in Halbzeit 1 keinen Rhythmus. Nach der Pause ging er viel giftiger zur Sache und zeigte mit Hilfe des gut funktionierenden Kollektivs seine ganze Klasse", lobte Coach Banchi seinen Topwerfer.